Interview

Eskobar - Eskobar Interview

Eskobar

Eskobar Interview

BR: Wie ist euer Bandname
entstanden? />ESK(Robert): Das ist
eigentlich eine ziemlich
langweilige Sache gewesen.
Wir haben zunächst selbst
versucht, uns einen Namen
auszudenken, gelangten
aber zu keinem Ergebnis,
da alle Namen, die uns in
den Sinn kamen, bereits
vergeben waren. Deshalb
haben wir unseren
Freunden und anderen
Leuten, die wir kennen,
erzählt, dass wir einen
Namen für unsere Band
bräuchten. Um diesen zu
finden, hatte ein Typ von
unserer Plattenfirma ein
Treffen mit einem Manager
aus den Staaten vereinbart
und erzählte ihm, er hätte
eine Band aus Schweden,
für die er einen Namen
benötige, und wollte
wissen, ob er ihm einige
Ideen liefern könnte. Und
er nannte den Namen
"Eskobar". Eskobar könnte
ein cooler Name für eine
Gruppe sein. Er (Mann von
der Plattenfirma, Anm. d.
Verf.) berichtete uns
davon und wir meinten:
'Oh ja,
schön.'
/>BR: Hat er eine
besondere Bedeutung? />ESK(Robert): Nicht
mehr, als dass er einzig der
Name einer Band ist.


BR: Wann und wie ist
eure Band entstanden? />ESK(Frederik): Ich hatte
eine Band auf der
Highschool. Ich denke es
war ´93 oder ´94, als unser
Bassist und unser Drummer
weg mussten, und ich habe
gehofft, dass Daniel die
Lücke füllt. Ich habe
ebenfalls Peter gefragt, der
Drums spielte. Folglich
gründeten wir eine neue
Band, und ich glaube, wir
(Eskobar) haben uns 1994
gegründet. Im Jahr 1996
wollte Peter nicht mehr
weiter spielen, und so
sprang dann sein großer
Bruder Robert ein und
spielte von da an das
Schlagzeug.
/>BR: Wann habt ihr
begonnen, Musik zu
machen? />ESK(Robert): Ich weiß es
nicht. Ich denke, es war in
der Schule, als man mit
dem Spielen anfing. In
Schweden muss man die
Regierung fragen, wenn
man ein Instrument spielen
möchte. Ich weiß es nicht...
Als ich ungefähr 12 oder
13 war.
Frederik: Ich
habe im gleichen Alter
angefangen.
/>BR: Wer oder was hat
euch dazu inspiriert? />ESK(Daniel): Das Leben
allgemein hat uns inspiriert.


BR: Wer
schreibt die Songs? />ESK(Daniel): Wir
schreiben die Songs
zusammen. Ich bringe die
Grundidee ein und teile sie
Robert und Frederik mit.
Wenn sie diese mögen,
entwickeln wir einen Song
daraus.

BR:
Ist der Text oder die
Melodie zuerst vorhanden?

ESK(Daniel): Beides
zur gleichen Zeit.


BR: Könnt ihr einige
Idole nennen, die euch
beeinflusst haben? />ESK(Robert): Nun, wir
haben uns keine anderen
Bands angehört und
versucht, wie diese zu
klingen. Anfangs, vor der
Gründung von Eskobar, als
wir mit der Musik anfingen,
haben wir versucht,
unseren eigenen Stil zu
finden, indem wir die Stone
Roses oder die Charlatans
kopierten. Das ist einige
Jahre her. Jetzt hören wir
uns andere Bands nicht
mehr an; wir hören auf
unser Herz. Wir werden
demnach von unserem
Herzen und uns selbst
inspiriert.

BR:
Könnt ihr Gründe nennen,
warum man eine
Bandkarriere starten
sollte? />ESK(Frederik): Es gibt
keinen Grund. Die Frage,
ob wir eine Band möchten,
stellt sich nicht. Ich war
immer Mitglied einer Band
und Daniel und Robert
auch. Wenn du das
Verlangen hast, eine Band
zu gründen, gründest du
eben eine.

BR:
Gibt es für euch momentan
Künstler, mit denen ihr
gerne kooperieren würdet?

ESK(Daniel): Ja,
also...[lacht, weiß nicht,
was er sagen soll] />Frederik: Ja, wir haben
ein Lied mit Heather Nova
auf diesem [neuen] Album
aufgenommen. Es war sehr
schön, mit ihr zu arbeiten;
sie besitzt eine großartige
Stimme, und ich genieße es
wirklich, mit anderen
Menschen zu arbeiten. />Robert: Wenn wir unser
nächstes Album aufnehmen
werden, wird es nur dann
geschehen müssen, wenn
uns danach ist. Wir lassen
alles nur auf uns zukommen
oder nehmen die Arbeit
dann auf, wenn wir es
wollen.

BR:
Bevorzugt ihr das
Tourleben oder das Basteln
an neuen Songs - im
Studio? />ESK(Robert): Ich denke
beides. Das sind zwei sehr
verschiedene Seiten. Beide
Seiten sind sehr, sehr
schön. Wir befinden uns
jetzt seit einem Jahr auf
Tour. Es ist nett, um die
Welt zu touren.
/>BR: Schreibt ihr neue
Songs während der Tour?

ESK(Daniel): Ja. />Frederik: Ja, ich glaube
wir schreiben die ganze
Zeit Songs.
/>BR: Wenn ihr unterwegs
auf Tour seid, was ist dann
mit euren Freunden,
telefoniert ihr miteinander
oder...? />ESK(Daniel): Wir nehmen
unsere Freunde mit. Wir
haben lediglich sehr, sehr
wenig Zeit für sie.


BR: Warum habt ihr
euer Album "There´s only
now" genannt? />ESK(Frederik): Dies ist
nur eine Philosophie, die
besagt, wie man sein Leben
führen kann; und es ist die
Philosophie, an der wir uns
in unserem Leben
versuchen. Wenn es etwas
in deinem Leben gibt, das
dich erfreut, solltest du
damit nicht bis morgen
warten. Man muss einfach
das Jetzt genießen, jetzt
glücklich sein. Auf diese
Weise genießt du jede
Sekunde deines Lebens, die
du hast.

BR:
Wie klassifiziert ihr eure
Musik?
ESK(Daniel):
Gar nicht. Nein, es ist sehr
schwierig. Das Problem
anfangs, als wir begannen,
Musik zu spielen, war, dass
wir uns zu viel von unseren
Idolen angehört haben. Die
Musik entwickelte sich so
sehr zu einer Kopie dieser
Idole, dass es nicht mehr
wir selbst waren. Und als
wir schließlich mit dem
Songschreiben für unser
erstes Album "Til we´re
dead" angefangen haben,
klang das erste Lied, das
entstanden ist, derart
anders als wir selbst. Von
diesem Moment an haben
wir eingesehen, dass wir
nur das tun müssen, was
uns liegt, und zwar
jederzeit. Von Bedeutung
ist, dass du dich damit
beschäftigst, was du auch
wirklich genießt, sei es ein
Rapsong, ein Popsong, ein
Rocksong, oder
irgendetwas anderes. Wir
lassen das heraus, was
unser Herzschlag uns sagt,
und das mögen wir auch
demzufolge.
/>BR: Eure Musik klingt
sehr breit gefächert. />ESK(Robert): Das ist
auch einer der Gründe,
warum man unsere Musik
nicht klassifizieren kann.
Wir werden sie nicht
klassifizieren. Unser erstes
Album hat einen
bestimmten Klang, unser
aktuelles Album klingt
wiederum anders, und
unser nächstes Album wird
vielleicht nur aus
Schweigen bestehen. />
BR: Was denkt ihr
über die aktuelle
schwedische Musikszene?

ESK(Frederik): Die
schwedische
Musikszene...Ich denke,
dass meine Kenntnisse von
der schwedischen
Musikszene nicht sehr
tiefgreifend sind. Ich
besitze nicht genug
Wissen, um sie zu
beurteilen. Ich höre mir die
Bands, die im Radio
gespielt werden, an, die
neuen Bands und die alten
Bands aus Schweden. Ich
denke, dass sehr gute
Bands aus Schweden
kommen, sehr
verschiedenartige
Gruppen.
Daniel: Ja,
ich glaube es gibt viele
verschiedene
Stilrichtungen; es existiert
kein Schweden-Stil, den
jedermann nachahmen
möchte. Jeder macht sein
eigenes Ding.
/>BR: Hört ihr euch eure
eigenen CDs an? />ESK(Daniel): Ja, ich höre
sie mir an.
BR: Die
meisten Bands machen dies
nicht, weil sie die Songs
immer spielen müssen. />ESK(Daniel): Ich denke,
ich mag es die Lieder zu
hören. Jede Band hält es
damit so wie sie es möchte.


BR: Gibt es
irgendwelche Ziele, die ihr
in eurer Musikkarriere oder
im Leben allgemein
erreichen möchtet? />ESK(Frederik): Ich
glaube, wir haben das
höchste Ziel erreicht, das
wir uns je vorgenommen
hatten. Wir können von
unserer Musik leben. Das
ist es, was wir im Moment
tun und auch noch die
nächsten Jahre machen
werden. Ich denke, mein
Ziel besteht darin, das zu
tun, was wir augenblicklich
machen.

BR:
Was möchtet ihr nach
eurem Leben in der
Musikbranche machen? />ESK(Frederik):
Sterben!!!! Daraus besteht
ein Teil unseres ersten
Albumtitels. Wir wollten
unser ganzes Leben lang
schon Musik spielen, und
folglich ist dies auch das,
was wir machen möchten,
bis wir sterben.
/>BR: Wer bestimmt die
Wahl der Singles? />ESK(Robert): Ich denke,
das liegt weitestgehend bei
uns, weil es unsere CD ist,
und weil wir sagen, was wir
wollen, auch wenn die
Plattenfirma ihre eigene
Meinung hat. Denn wir
selbst haben uns in das
Album eingebracht und
deswegen können wir
immer selbst entscheiden.
Das war´s. Ich glaube, es
ist so, dass wir die Regeln
bestimmen.
/>BR: Was denkt ihr über
das Internet? />ESK(Robert): Ich besitze
keinen Computer. />Frederik: Ich bin der
Meinung, dass es eine
großartige Sache ist.


BR: Wie steht ihr
zum mp3-Laden? />ESK(Frederik): Das ist
sehr schwer. Wir können
nicht von Napster leben.
Für euch ist es ein
geeigneter Weg, neue
Musik zu entdecken und
sich auf diese Art einen
Song zu beschaffen, den
ihr irgendwo gehört habt.
Diesen kann man sich dann
auf CD brennen, und wenn
einem das Lied gefällt, kann
man sich die CD kaufen. Es
ist jedoch natürlich eine
sehr üble Sache
andererseits. Man muss
beide Seiten der Thematik
im Auge behalten. />Daniel: Wir werden nicht
mehr fähig sein, Musik zu
machen, da wir mit dem
Verkaufen unserer Musik
Geld verdienen. Und daher
können wir wegen
denjenigen, die all die Musik
downloaden, nichts
verdienen. Aber wenn ich
nicht in einer Band wäre,
würde ich ebenfalls die
Musik, die mir zusagt,
downloaden, weil ich nie
Geld hatte, um eine CD zu
kaufen.

BR:
Welche Songs werden wir
heute Abend hören? />ESK(Daniel): Oh, welche
Songs werden wir heute
Abend spielen...[überlegt].
Also, nur ein paar von
unserem neuen Album.
Einige alte Lieder und
manche der B-Seiten.
Aber wir haben nur 30
Minuten, das ist sehr kurz.


BR: Werdet
ihr wieder kommen nach
Deutschland, um eine Tour
zu headlinen? />ESK(Daniel): Ich glaube,
wir verhandeln gerade
darüber, irgendwann im
Frühling [2002] zu kommen
und eine längere Tournee zu
starten.
Robert: Wir
ziehen ungefähr März,
April, Mai in Betracht. Wir
hoffen, dass wir kommen
werden.

BR:
Wie bereitet ihr euch auf ein
Konzert vor? />ESK(Robert): Bier... />Daniel: Ein Bailey´s, ein
Bier, eine Tasse Tee trinken.

Frederik: Zwei
Stunden vor Beginn eines
Konzerts trinken wir
einiges an Bier oder so
etwas. Eine Stunde vor
dem Konzert fangen wir
an, herum zu springen, zu
singen, herum zu rennen
und irgendwelches Zeug zu
schreien. Und dann haben
wir unser meet&greet mit
Bon Jovi [lacht]. />Robert: Dann gehen wir
heraus und dann hoffe ich,
dass wir das auch mit
einem wirklich schönen
Lächeln tun. Wir
beabsichtigen nur, unser
Lächeln zu erreichen und
unser Bestes zu geben. />
BR: Wie könnt ihr
euch die Texte alle merken?

ESK(Daniel): Oh, ich
glaube, ich habe gestern
manchmal einige
[Textzeilen] weggelassen.

Frederik: Ich erinnere
mich da an ein bestimmtes
Konzert...
Daniel: Es
waren so viele Textzeilen,
und ich habe nur die erste
hin bekommen. Und dann
haben wir begonnen
nachzudenken und wir
haben uns alle
angeguckt..und dann ist
mir die zweite Zeile
eingefallen, die habe ich
dann gesungen und dann
fing das Gleiche wieder an.
Wir sahen uns erneut alle
an... eine seltsame Sache.

Frederik: Nein, es
macht nichts, wenn du ein
Wort vergisst. />Daniel: Ich denke, es ist
das Ganze, was die Musik
ausmacht, die Texte und die
Melodie.

BR:
Der letzte Song auf dem
neuen Album heißt
"Snowman". Wer ist damit
gemeint?
Daniel: Ok,
das ist nicht eine
bestimmte Person. Das
Lied handelt von einer
Situation, in der sich die
meisten Menschen
befinden. Das ist der Inhalt
des Songs. Der Rest liegt
an euch selbst.
/>BR: Danke für das
Interview, das war´s!!

15.11.2001

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