Konzertbericht
Ektomorf
Disbelief
Ektomorf, Backstage München
backstage München
13.10.2005
Gerade mal eine kurze Nacht nach As I lay Dying & Co. mit wenig Schlaf und dergleichen ging's schon wieder gen backstage zum Rübe schütteln und Haare verwurschteln. An diesem Abend war allerdings die Creme de la Creme anwesend, in Form von Ektomorf, Disbelief & Co KG. Dementsprechend voll war’s dann auch, auch wenn Zoltan das zu Beginn nicht glauben wollte und wir ihm erst mal klar machen mussten, dass Ektomorf hier in München keine Unbekannten sind. Das Interview mit dem Grunzkönig und Disbelief folgt in Kürze.
By Night - zur Gallerie von by Night - www.gigsforyou-promotion.de
Zum Aufwärmen erst mal eine kräftige Prise By Night. Schweinegeiles Gebretter aus Falkenberg in Schweden mit dem dazugehörigen Gedonner und Geblitze. Das ließ an sich keine Zweifel oder Wünsche offen, nur schade, dass das Konzert schon etwas früher anfing, und by night noch bei recht wenig Fans anfangen mussten. Etwas einsam also, dafür umso fetter, Adrian Westin am Mikro, gestählt von Wind und Sonne (evtl. auch am Stählrad, welches auch Conan zu Muskeln und Drehwurm verhalf...) schrie sich der Frontherr durch ein klasse Set, mit durchgehend geilen Songs, Genickbrechern und Nackenmuskulaturverspannern.
Astreine Moch-Musi mit Hardcore / Death und kleinen Black Elementen, abwechslungsreichem Drauf-Drüber-Geprügel und Siebensaiteruntermalung. Schade, dass sich kaum einer vor die Bühne traute, aber das Münchner Publikum ist seit je her ein bisschen schüchtern, an By Night lag es definitiv nicht, und man kann ihnen nur wünschen, dass sie im lauf der Tour auch mal vor voller Halle rocken dürfeb, verdient haben sie sich das 100-fach.
Betzefer - zur Gallerie von Betzefer - www.gigsforyou-promotion.de
Langsam wurds denn auch kuschelig voll, und so hatten es Betzefer nicht sonderlich schwer vor ein paar Fans mehr zu stehen. Flotter Hardcore Mix mit ausgeprägten Breaks und groovigen Hooklines, allerdings zeigte Grunzbienchen Avital Tamir hin und wieder etwas zu sehr die Proll-Hatebreed-Attitüde, hätte nicht sein müssen, ansonsten kann man auch Betzefer nicht vorwerfen, sie hätten sich nicht den Arsch aufgerissen. Gutes Set, mit alten Krachern der New Hate Platte und neuen Genickzertrümmerern der aktuellen Down low Scheibe, auch wenn die Stücke auf der Platte noch etwas fetter rüberkommen als das live der Fall war.
Disbelief - zur Gallerie von Disbelief - www.gigsforyou-promotion.de
Eigentlich müssten wir an dieser Stelle gar nichts mehr zu Disbelief bemerken, angesichts des Massenmörder-Gigs auf dem diesjährigen Summer Breeze, andererseits wollen wir die Chance nicht ungenützt lassen, über den erneuten Triumph der Combo zu berichten. Die Band macht Ihrer HP Domain „hassfaktor.com“ alle Ehre, und performte ein Set, dass sich vermutlich mit Kerosin und H2SO4 gewaschen hat. Man hätte sich in diesen Moment gut vorstellen können, dass halt etz die Welt untergeht und Disbelief das Münchner Armageddon einzuläuten haben. Das wäre OK gewesen. NU... war aber nicht so, die Erde dreht sich weiter und Disbelief rocken weiter.
Setmäßig war alles vertreten was Rang und Namen hatte, angefangen vom unvergleichlichen Burner „Sick“ bis hin zu sämtlichen Wirbelzerstörenden Hasstiraden von „Spreading the Rage“, Diebelief ist eben keine Eintagsfliege, sondern weiß wie man alles in würfelzuckergroße Stücke zerlegt. Grunzrübezahl Jagger war mal wieder komplett am durchdrehen und grunzte sich mit einer Emotionalität durch die Songs, so dass man schon fast befürchten musste der Mann platzt gleich vor lauter Hass, Frust, und Gewalt. Kaum zu glauben, dass Disbelief in der Lage sind ihr Horror-meisterwerk so brachial und ohnegleichen auf die Bühne zu bringen. Einen Disbelief-Gig kann man nicht mit annähernd irgendetwas anderem vergleichen – hier öffnen sich die Tore zur Hölle und ein unvergesslicher Sturm aus tiefschwarzem Hass und Bollwerkbrechender Brutalität walzt sich unaufhaltsam seinen Weg in unsere Realität. Disbelief hätten Helms Klamm ohne Frage in Minuten in Schutt und Asche gelegt.
Ektomorf - zur Gallerie von Ektomorf - www.gigsforyou-promotion.de
Inzwischen fehlen uns fast schon die Worte. Noch ganz benommen von Disbelief´s Donnerkeule naht schon der nächste Hammer in Form Ektomorf, die nun auch die letzten noch stehengebliebenen Reste zu Asche zermanschen. Ektomorf haben sich längst in eine gleichwürdige Position gegenüber Soulfly gespielt und Sepultura weit abgehängt. So durfte man dann auch in den Genuss der reinen Brutalität und des unverfälschten Soundgemetzels kommen. Zoltan & Co. erwiesen sich in bester Laune und man fragt sich ob sie mehr Zeit auf dem Boden oder in der Luft verbrachten. Ähnlich ging es auch vor der Bühne zu, bzw. AUF der Bühne, auf der wohl zeitweise mehr Fans als Bandmitglieder zugegen waren...
...nun ja wäre da nicht ein übereifriges Security- sorry für den Ausdruck aber es war echt affig – VIECH zugegen gewesen, die sämtliche Leute per Schubser teils rückwärts, teils irgendwie von der Bühne fliegen ließ. Eigentlich kann sie wirklich froh sein, dass sich niemand was ernstes getan hat. Irgendwann war das sogar Zoltan zu plöd, und nachdem er ein paar Wörtchen mit ihr gewechselt hatte, reduzierte die das auf ein vielleicht gerade noch akzeptables Maß. Man kann es wirklich übertreiben.
Zurück zu den wirklich wichtigen Sachen des Lebens: An neuen und alten Krachern sollte es wahrlich nicht mangeln, obwohl Instinct und Destroy bevorzugt wurden. Zu kurz gekommen dürfte trotzdem keiner sein, außer Sunto Del Muro war so gut wie jedes Meisterwerk der Ungarn vertreten, und wurde moshend und stagedivend mit Freude zur Kenntnis genommen. Ektomorf gehören also immer noch zum besten, was der Musikkultur derzeit passiert und zusammen mit Disbelief war dieser Gig fast schon ein Jahrhundertereignis – Pech für alle die zu faul waren hinzugehen. Selbst Schuld.
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