Konzertbericht

Amphi Festival

Dunkle Klänge bei strahlendem Sonnenschein

Gelsenkirchen
01.07.2005

Das erste Gelsenkirchner Amphi Festival ist vorüber, und man kann es wohl guten Gewissens als Erfolg bezeichnen.
Sowohl die gemütlich naturnahe Location, als auch das gut abgestimmte Line-up konnten überzeugen.
Das halbrund aufgebaute und nach hinten ansteigende Amphitheater sorgte auch in den letzten Reihen (auch für kleine Laute wie mich!) für beste Sicht auf die Bühne und Übersichtlichkeit des gesamten Geländes und dass statt den allseits unbeliebten Dixis Toilettenwagen in ausreichender Anzahl vorhanden waren, ist genauso ein Pluspunkt wie die durchweg freundlichen Ordnungskräfte.
Zwar ist es nicht üblich, für Pressekarten Geld zu verlangen, die Erklärung der Veranstalter, man könne sonst nur halb so viele Akkreditierungswünsche berücksichtigen, leuchtet aber doch ein.

Das Festival eröffneten „This Morn Omina“ die jedoch kaum jemand im Festivalbereich erleben konnte, da der Einlass nicht rechtzeitig begonnen hatte. Doch daraufhin wurde einfach das komplette Programm nach hinten verschoben, so dass dann „Unheilig“ das inzwischen gut gefüllte Amphitheater begeistern konnten. Der Graf musste zwar gegen die tief stehende Sommersonne blinzeln, doch Regen wäre schlimmer gewesen.
Es folgten “Zeraphine“, deren Song „Be my rain“ im Gegensatz zu ihrem Auftritt auf dem WGT diesmal zum Glück nicht für Wolkenbrüche sorgte.
Oswald Henke von „Goethes Erben“ sorgte durch das Verteilen von 700 Kerzen während des Auftrittes für eine wunderschöne Illumination des abendlichen Festivals. Schliesslich flog auch noch sein Hemd in die Masse der begeistert emporgestreckten Hände.
Der Haupt Act des ersten Tages „Project Pitchfork“ sorgten, unterstützt durch eine sehr schöne Light Show für super Stimmung, danach liessen „Client“ den Tag ausklingen.

Am Zweiten Tag des Festivals hatte man aus der Einlass Panne gelernt und öffnete schon 2 Stunden früher die Tore, so dass „Staubkind“ nicht das selbe erlebten wie der Eröffnungs Act.
Statt „Namnnambulu“ ,die sich kurz vorher aufgelöst hatten, zeigten „Psyche“ dass sie ein gut gewählter Ersatz waren. Danach rockten „Lacrimas Profundere“ zu einem leider nicht optimal ausgesteuerten Sound die Besucher. „Welle :Erdball“ zeigten sich spendabel und verschenkten einen signierten C64, den sie in die Menge schmissen und beeindruckten durch interessante Bühnenaufbauten wie zum Beispiel dreieckige Lampen die durch zwei Damen im lila Petticoat gedreht wurden.
Mit „Suicide Commando“ wurden dann die elektrischen Klänge etwas härter und die Grimassen auf der Bühne interessanter. Die Grimassen der Presseleute hingegen wurden etwas grimmig, als man ihnen zu „Blutengel“ den Einlass in den Fotograben verwehrte. Ob es nun an der Pyro lag oder an Chris Pohls Abneigung gegen Blitzlicht,die Gerüchteküche brodelte, die Wahrheit liess sich jedenfalls nicht in Erfahrung bringen .
Die Krupps boten anschliessend eine interessante und abwechslungsreiche „25 Jahre Jubiläums Show“ , bevor „Camouflage“ die Bühne betraten und danach lang ersehnt schliesslich als Headliner „In Extremo“ extrem das Publikum begeisterten.
Zwischendurch sah man immer mal wieder hier und da Bandmitglieder der einen oder anderen Band relativ unbehelligt umherschlendern und sich die übrigen Bands anschauen. Sowas funktioniert natürlich nur, wenn das Festival in so einem kleinen Rahmen stattfindet wie das Amphi, auf Grossveranstaltungen wären Blutengel oder Zeraphine sicher einfach überrannt worden.
Insgesamt war das Amphi ein schönes Festival mit gut ausgewählten Bands.
Man darf gespannt sein, ob es ein nächstes Mal geben wird.

Kristin Feldmann, 04.07.2005

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