Cd-Besprechung
Leserwertung: 14.2 Punkte
Stimmenzahl: 5
Alles beginnt mit dem Rattern einer sich drehenden Filmrolle. Dann ertönt nach dem Wunsch „ ich will Liebe,ich will Hoffnung, ich will Schmerz!“ der Graf mit der bedeutungsschwangeren Begrüßung „Willkommen in meinem Leben!“
Das seit 1999 bestehende Ein-Mann-Projekt „Unheilig“ schmeißt jetzt nach "Phosphor" und "Das zweite Gebot" mit "Zelluloid" das dritte Album auf den Markt.Und we schnell zugreift, ergattert das limitierte Digi mit zwei Bonustracks und Poster.
Mein erster Gedanke: “ wie die 69 eyes auf deutsch!“
Aber beim zweiten hören längst nicht so spooky wie die Finnen, nicht so böse-provokant wie Rammstein, nicht so nu-punkig-gefällig wie Oomph, eher elektropoppig und ...unheilig.
Der Graf benutzt zwar die aus anderen Veröffentlichungen schon bekannten Elemente wie Electro und Rock, aber er kann dennoch überzeugen, vor allem durch die herrlich-dunkle Gänsehautstimme die Frauen!
Nun ja, so viel höher als Rammstein liegt hier die litararische Meßlatte der Texte auch nicht.
Bei „Willst du mich“ wird ein wenig flach gereimt, attraktiv auf intensiv, die Welt und das Feld,
oder „ es gefällt mir wie du riechst, hast du noch meinen Brief“
doch die solcherart transportierten Gefühle kommen trotzdem an:
Auch wenn sich auf Zelluloid haarscharf am Kitsch oder schon Richtung Schlager bewegt wird, so kann man dennoch Unheilig die Fähigkeit nicht absprechen, ein Kopfkino voller Intensität entstehen zu lassen.
Pathetisch und feierlich. Sehr schön ist die Ballade „Himmelherz“, da kann man melancholisch in Vergangenheiten schwelgen, und da ist dann auch der autobiographische Zug des Albums deutlich zu erkennen.
Wer sich darauf einlassen kann, wird später mit einem „Tanz mit dem Feuer“ belohnt.
Und der Graf vielleicht mit einigen Anhängern mehr...
Obwohl, der gute Andreas Johnson kann sicher mit der neuen Unheilig nicht viel anfangen, da er sich mit Recht an seinen 2000er Hit „Glorious“ erinnert fühlen wird, wenn er „ Auf zum Mond“ hört...aber das ist eine andere Geschichte und soll in andermal erzählt werden.
Denn wer bitte schön kennt heute noch Andreas Johnson?
11 Punkte (von max. 15)
Kristin Feldmann, 23.02.2004
TRACKLIST
01 - Die Filmrolle (Intro)
02 - Zauberer
03 - Hört mein Wort
04 - Willst du mich
05 - Himmelherz
06 - Auf zum Mond
07 - Freiheit
08 - Herz aus Eis
09 - Sieh in mein Gesicht
10 - Mein König
11 - Fabrik der Liebe
12 - Tanz mit dem Feuer
13 - Feier Dich!
14 - Zelluloid (Instrumental)
[ *** Anspieltipps ]
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