Cd-Besprechung

Underoath - Define The Great Line

Underoath

Define The Great Line

Solid State / Virgin
  Vö: 16.06.2006

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 5

Na so was aber auch – da hatte man sich mental schon fest darauf eingestellt, alles was auch nur im Entferntesten nach Screamo-Irgendwas klingt, im Jahre 2006 feierlich zu Grabe zu tragen. Und dann kommen mit 36Crazyfists, Death Before Disco und jetzt auch noch Underoath drei Bands mit neuen Platten um die Ecke, die das Blatt wenden und dieses Genre vor dem sicheren Ableben bewahren. Mehr als 450.000 Exemplare ihres Albums They`re only chasing Safety haben letztere in den USA verkauft. Ein perfekter Indikator dafür, dass mit dem neuen Werk die Geldbörsen der Kids weltweit geschröpft und die Hinwendung zu einem sanfteren, poppigeren und damit noch mehr Bekanntheit einbringen Sound vollzogen werden würde.

So würde es in 9 von 10 Fällen stattgefunden haben, aber hier meine Damen und Herren, finden wir die rühmliche Ausnahme vor. Die Kollegen von Plattentests.de haben es richtig erkannt: „…vor allem ist es: härter! Ja, härter! Wirklich!“ Erstaunlich, fürwahr. Underoath kloppen uns ein zackiges, verwinkeltes und anspruchsvolles Hard- bzw. Metalcore Album um die Ohren, auf dem man die Emo-Einsprengsel an einer Hand abzählen kann. Ansonsten herrschen tiefe und wuterfüllte Growls, markzerrüttende Schreie, ein stets nach vorne preschendes und dabei außergewöhnlich präzises Schlagzeugspiel und gleichzeitig hypnotische wie wuchtige Gitarrenriffs. Nur ab und zu wird die am Horizont untergehende Sonne instrumental (casting such a thin shadow) oder gesangstechnisch (a moment suspended in time) hereingelassen.

Insgesamt ist Underoath ein vor allem in sich stimmiges um am Stück überzeugendes Album gelungen, bei dem so mancher Songpart all den überflüssigen 0815-Emo-Girlies im Halse stecken bleiben dürfte. Ein Hassbrocken wie returning empty handed wird jedenfalls nicht für Dauerrotation bei TRL sorgen. Das schafft vielleicht schon eher der veritable Hit moving for the sake of motion bei dem es wunderbar schnell, hart und melodisch ans Eingemachte geht. Die christliche Gemütslage der Bandmitglieder ist übrigens noch immer vorhanden, beschränkt sich aber glücklicherweise auf Danksagungen. Erfreulicherweise wurde darauf verzichtet allzu augenscheinliche Verweise auf Gott in den Lyrics unterzubringen. Somit wurde auch diese Klippe umschifft, an der penetrante Kollegen im Geiste wie Sinai Beach schon zerschellt sind. Fazit: alles richtig gemacht, Respekt und weiter so!

Empfohlener Promosticker: Für Fans von SHAI HULUD // BELOVED // NORMA JEAN // EVERY TIME I DIE // LIFE IN YOUR WAY

12 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 03.07.2006

TRACKLIST
1. In regards to myself
2. A moment suspended in time ***
3. There could be nothing after this
4. You're ever so inviting
5. Salmarnir
6. Returning empty handed
7. Casting such a thin shadow ***
8. Moving for the sake of motion ***
9. Writing on the walls ***
10. Everyone looks so good from here
11. To whom it may concern
[ *** Anspieltipps ]

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