Cd-Besprechung

Thursday - Common Existence

Thursday

Common Existence

Epitaph / SPV
  Vö: 13.02.2009

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Super Interessant, einflussreich und anspruchsvoll. So fällt meist das Credo aus, wenn man in musikjournalistischer Runde das Wort auf Thursday lenkt. Komisch eigentlich, denn Vielen dürfte die Band kein großer Begriff sein. Der geringe Bekanntheitsgrad ist allerdings eine Schande, denn nicht zuletzt das populäre Emogenre wurde stark von der Musik Thursdays beeinflusst.

Doch genug der Lobeshymnen, denn schließlich gilt es sich auf das aktuelle Album “Common Existence” zu konzentrieren. Noch immer bestimmen dick aufgetragene Gitarrenmelodien und die für den Post-Hardcore typische Dynamik das Klangbild. Sänger Geoff Rickly klingt ebenfalls wie gewohnt energetisch und scheut sich nicht sich die Seele aus dem Leib zu schreien.
Größter Unterschied zum letzten Album ist wohl die offensichtlichere, und somit eingängigere, Anlage der Songstrukturen. Dass dabei nicht die von früheren Platten bekannte Tiefe der Songs verloren geht, ist der Kombo aus New Yersey hoch anzurechnen.

Die elf Songs sind sehr abwechslungsreich. Besonders herauszuheben aus diesen ist auf jeden Fall “Resuscitation Of A Dead Man”. Tim MCIlrath von Rise Against gibt sich mit einem Feature die Ehre und gibt dem Thursday-Sound damit den gewissen Kick. Die treibende Melodie trägt ihr ihriges bei, sodass man von einem kleinen Hit sprechen kann.
“Friends In The Armed Forces” ist ein für Thursday eher untypisches Lied, das doch eher Hardcore als Postcore ist. Gerade dadurch erlangt es seinen Charme und gehört durch seine Schnörkellosigkeit und Rotzigkeit zu den besten Liedern des Albums.
“Time’s Arrow” überrascht allerdings noch mehr, denn hier haben wir es mit einem waschechten Indisong zu tun! Zugegebenermaßen machen sich die Jungs nicht schlecht als Oasis-Wannabes, aber so wirklich mehr als nett ist der Titel auch nicht.
Der Schlusssong “ You Were The Cancer” entspricht dann wieder mehr meinem Geschmack, da er nach langem Vorspiel zum Ende hin eine ungeheure Dynamik entfaltet und damit für einige schwächere Songs wie das angesprochene “Time’s Arrow” oder “Love Has Let Us Astray” entschädigt.

Insgesamt gilt für “Common Existence”, was schon immer für Thursday galt: Entweder man mag sie oder eben gar nicht.

11 Punkte (von max. 15)

Felix Saran18.02.2009

TRACKLIST
1. Resuscitation Of A Deadman
2. Last Call
3. As He Climbed The Darkmountain
4. Friends In The Armed Forces
5. Beyond The Visible Spectrum
6. Time's Arrow
7. Unintended Long Term Effects
8. Circuits Of Fever
9. Subway Funeral
10. Love Has Led Us Astray
11. You Were The Cancer
[ *** Anspieltipps ]

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