Cd-Besprechung
Leserwertung: 14.0 Punkte
Stimmenzahl: 2
Therapy? sind zu einem Trio zusammengeschmolzen, da Martin McCarrick (Gitarre und Cello) sich aus musikalischen Gründen von der Band getrennt hat.
Ob das der Grund für die Mittelmäßigkeit des neuen Albums „Never Apologise, Never Explain“ ist oder doch die recht kurze Schaffenszeit von nur zwei Wochen, weiß man nicht so genau.
Doch die Umstände und Gründe sind eigentlich nicht so wichtig, denn nur das Ergebnis zählt.
Und in diesem Fall ist das Ergebnis zumindest für mich recht enttäuschend ausgefallen. Hat „High Anxiety“ noch auf der ganzen Linie überzeugt, wirkt das neue Album dagegen nur wie ein trauriger Abklatsch.
Das Elend fängt schon bei der miserablen Produktion an, die hier aber mal außen vor gelassen werden soll.
Denn das viel schlimmere Elend ist, dass Therapy? so uninspiriert und lustlos wirken wie man es wirklich nur selten gehört hat, wodurch leider auch diese unverwechselbare Energie verloren geht, von denen die bisherigen Alben beseelt waren. Der Funke will einfach nicht zünden.
Die Songs scheinen auch einfach hingerotzt zu sein, ohne dass man sich vorher sonderliche Gedanken über Strukturen gemacht hätte. Manche mögen es spontan nennen, andere die Rückkehr zum Trash oder auch Garage. Doch das alles hört sich bei Therapy? eindeutig anders an.
Zum Glück ist diese Band eigentlich so genial, dass der Esprit auch in diesen recht vermurksten Liedern immer wieder durchscheint genauso wie der ausgezeichnete Sinn für Melodien. Trotzdem reicht es nur, um einige Songs in die Mittelmäßigkeit zu erheben, die auf anderen Alben wirklich schon unterste Schublade wären.
Angesichts solcher Durchschnittlichkeit bei einer der besten Bands der Welt fehlen mir einfach die Worte. Vielleicht sollten Therapy? sich bei der nächsten Platte mehr als zwei Wochen Zeit nehmen, um sowohl die Songs zu schreiben als auch einzuspielen. Dann erreichen sie, da bin ich mir sicher, die alte Größe.
„Never Apologise, Never Explain“ ist einfach ein Ausrutscher, der schnellstens vergessen werden sollte. Nur die ganz treu eingeschworenen Fans können sich noch in die Tasche lügen, dass dieses Album ein Geniestreich ist.
7 Punkte (von max. 15)
Katja Pentelin, 28.09.2004
TRACKLIST
01. Rise Up
02. Die Like A Mother Fucker
03. Perish The Thought
04. Here Be Monsters
05. So Called Life
06. Panic
07. Polar Bear
08. Rock You Monkeys
09. Dead
10. Long Distance
11. This Ship Is Sinking
12. Save The Sermon
13. Last One To Heaven
[ *** Anspieltipps ]
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