Cd-Besprechung

Solea - dto.

Solea

dto.

Defiance Records
  Vö: 06.09.2004

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

Namedropping ist ziemlich modern in letzter Zeit. Nicht ein Musikmagazin, kein Promo-Flyer, wo keine Anzeige der Marke „Mit Ex-Mitgliedern von…“ auffällt. Ob das an den ebenfalls modernen Quasi-Reunions oder an einem Versuch, die Plattenkäufe anzukurbeln, liegt, ist eigentlich auch egal. Denn solange man dadurch auf gute Musik aufmerksam wird (was leider nicht immer der Fall ist), können ja alle Beteiligten froh sein. Wie in Solea’s Falle:

Da lernen sich im Laufe gemeinsamer Touren durch Europa Mitte der Neunziger Garrett Klahn, zu dieser Zeit noch Sänger der damaligen Emo-Vorreiter Texas Is The Reason, und Samiam-Gitarrist Sergie Loobkoff kennen und schätzen. Man freundet sich an, tauscht sich aus, teilt viele Vorlieben. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis man tatsächlich zusammen musiziert. Klahns Band war mittlerweile Geschichte, und auch die Legenden von Samiam hatten ihren Platz in selbiger sicher. Zeit für was Neues.

Sprung in die Gegenwart: Nach diversen EP’s und Touren steht Solea’s Debüt in den Startlöchern. Das Ergebnis stimmt nicht nur alte Fans zufrieden, sondern dürfte auch vielen gefallen, die die vorherigen Bands nicht zu ihren großen Helden zählen. Denn das hier ist zwar nichts bahnbrechend Neuartiges, vereint aber dafür den Charme vieler Genre-Kollegen auf herrlich simple Weise. Wer die nach vorne gehenden Sachen von Jimmy Eat World und die Sympathie der Get Up Kids mag, wird auch hier seine helle Freude haben. Wobei Referenzen nicht wirklich nötig sind, genauso wenig wie man einzelne Songs hervorheben möchte. Obwohl: Das großartige „Shuffle“ (auch das erste gemeinsam aufgenommene Stück) repräsentiert schon in gewisser Weise das, wofür Solea stehen. Die Band selber ist dabei sowieso froh, etwas jenseits Ihrer alten Sachen geschaffen zu haben: „This record is just 11 catchy, accessible songs, which was exactly what we were trying to do.” Das trifft die Platte ziemlich genau.

Was beim ersten Hören bereits greift, entwickelt sich nach mehreren Durchläufen zu einem äußerst organischem Gesamtbild aus 11 Ohrwürmern, die sich schon längst unbemerkt eingeschlichen und es sich gleich mal gemütlich gemacht haben. Sollen sie ruhig, denn diese Platte erzeugt ein irgendwie wohlig-warmes Gefühl, ohne ins wirklich Melancholische oder aber umgekehrt ins zu Poppige abzudriften. Vielmehr verliert man sich in kleiner Euphorie ob der Menge an tollen Melodien oder sitzt gedanklich schon im Auto auf einem kleinen Roadtrip - einfach mal irgendwo anders hin, nur um wiederzukommen und zu merken, dass doch alles ganz gut ist.

„I took a drive alone to see the sunset one more time…“

13 Punkte (von max. 15)

Fabian Soethof30.09.2004

TRACKLIST
1. Apotheke***
2. Mercy Was Here
3. Underneath It All
4. Frankie Machine
5. I'm Waiting
6. Where You Belong***
7. So Far Gone
8. Shuffle***
9. Leaving Today
10. Make It Last
11. The Last Word
[ *** Anspieltipps ]

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