Cd-Besprechung

Polarkreis 18 - The Colour Of Snow

Polarkreis 18

The Colour Of Snow

Universal
  Vö: 17.10.2008

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Allein allein bei Pro7...allein allein im Radio...allein allein im Stadlober-Brühl-Krabat-Mumpitz...allein allein überall. Schon seltsam, dass Polarkreis18 mit einem solchen Titel dafür sorgen, dass sie zukünftig bei ihren Konzerten keineswegs allein allein sein werden. Die Single mit dem tanzbaren Refrain-Rhythmus, der sich ins Ohr schmeichelnden Hook und dem 1000stimmigen Chor im Zwischenpart darf als Hit bezeichnet werden und wird der Band viele neue Türen öffnen. Insgesamt ist das neue Album "The colour of snow" glücklicherweise nicht ganz so auf Eingängikeit reduziert geraten, wie man es nach dem vertonten Bekenntnis zur Einsamkeit hätte befürchten können. Dafür haben die Herren aus dem Osten der Republik Pathos- und Kitschfaktor mühelos höher geschraubt. Alles von den Melodiebögen bis hin zur allgemeinen Instrumentierung ist bombastischer ausgefallen, so dass bei vielen Momenten Assoziationen zu bewegten Bildern im Großhirn entstehen und gar nicht mehr verschwinden wollen.

Cineastische Ausmaße hat die Farbe des Schnees angenommen, Streicher- und Orchesterarrangements türmen sich zu kalten, aber doch einladenden Soundwänden auf. Da kann man bei diversen Keyboardspuren schonmal an filmische Augenblicke denken. An die unendliche Geschichte zum Beispiel. Oder Se7en. Oder irgendwas dazwischen. Dank des Titeltracks, dem im Sound ähnlichen "Look"-Nachfolger "Rainhouse" und dem herrlich relaxten Schlusstrack werden aber auch Nackenmuskel und Tanzbeine beansprucht, so dass keineswegs träumerische Langeweile aufkommt. Den fast immer in weiß gekleideten Männlein um den an die Stimme von Sigur Ros erinnernden Felix Räuber ist ein schönes Album gelungen, auf das man sich jedoch mehr oder weniger bedingungslos einlassen muss. Wer die poppig-unterkühlten und hier und da allzu pathetisch aufgeladenen Klänge bislang gemieden hat, wird sich auch zukünftig dem Polarkreis 18 nicht annähern. Wer elektronisch gestrickte und fein instrumentierte Popsongs mit hohen Stimmlagen zu schätzen weiß, darf sich jetzt in den wie auch immer gefärbten Schnee schmeißen und wild mit Armen und Beinen rudern. Für den Engel, ihr wisst schon.

10 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 29.10.2008

TRACKLIST
1. Tourist
2. Allein Allein ***
3. Prisoner
4. Untitled Picture
5. The Colour Of Snow
6. 130/70
7. Rainhouse ***
8. River Loves The Ocean
9. Name On My ID
10. Happy Go Lucky ***
[ *** Anspieltipps ]

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