Cd-Besprechung

Madrugada - Madrugada

Madrugada

Madrugada

Malabar Recording Company
  Vö: 02.05.2008

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

“Madrugada” heißt das siebte Album der gleichnamigen Band. Diesen Titel haben sie für das Album aufgespart, das sie selbst als ihr definitivstes ansehen. In Anbetracht des Todes von Gründungsmitglied Robert Burås am 12. Juli vergangenen Jahres sicherlich eine gute Wahl, vor allem dann, wenn man bedenkt, dass dieser trotz seines Todes von Anfang bis Ende auf dem Silberling mitspielt. Zweifelsohne eine besondere Art auf die Sivert Høyem und Frode Jacobsen, die beiden verbleibenden Gründungsmitglieder, ihren Freund und Kollegen posthum ehren.

Die Norweger sind dafür bekannt, dass sie während der Studiosessions weit mehr Material aufnehmen, als nachher auf den veröffentlichten Platten zu hören ist. Und auch auf diesem Werk gibt es keinen überflüssigen Ton. Es wird sicherlich zu der besten Platte dieser Band avancieren, denn es ist das letzte Mal, dass Robert Burås seinen fließenden, bluesigen Sound beisteuert, vor allem, da er vor seinem Tod selbst noch geäußert hat, dass er denkt, mit dieser Platte Madrugadas Meisterwerk zu kreieren.
Doch auch weitere Musiker steuerten durch ihre Mitarbeit zur Großartigkeit dieses Silberlings bei: Congo Powers (The Bad Seeds, The Cramps, Gun Club), Emil Nikolaisen (Sereena Maneesh), Alex Kloster - Jensen (Richochets, My Midnight Creeps), David Mansfield (Bob Dyla, Alpha Band) und natürlich der Schlagzeuger der letzten beiden Madrugada – Alben Erland Dahlen. Bei der Produktion half wieder Jon Agnello, der schon seit langer Zeit mit Madrugada und auch Burås Zweitband My Midnight Creeps zusammenarbeitet.

Ich würde die neun Stücke als „Sad Rock“ bezeichnen, dunkel und schwermütig, aber wunderschön. Man sollte sich die CD allerdings nicht anhören, wenn man gerade in ausgesprochen fröhlicher Stimmung ist oder kurzweilige Unterhaltung sucht. Um dieses Werk zu genießen, muss man sich entsprechend fühlen und die düsteren Gedanken zulassen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es jemanden gibt, der von diesen Stücken nicht emotional berührt und mitgerissen wird.
Da ist das melancholisch ruhige, gitarrenlastige „Whatever Happened To You“ , der Opener . Gefolgt vom rockigerem und melodiösem „The Hour Of The Wolf“. „Look Away Lucifer“ ist ein regelrechter Ohrwurm, der sich im Kopf festsetzt. Dem seelenvollen „Honey Bee“ schließt sich „New Woman / New Man“ an, welches durch seine eingängigen Melodien und Riffs im Chorus überzeugt. Das nachdenklich ruhig dahinfließende „What´s On Your Mind“ und das von Sivert Høyem eindringlich gesungene „Highway Of Light“ mit den schweren Gitarrenriffs wissen genauso zu gefallen, wie „Valley Of Deception“ und das von Burås gesungene „Our Time Won´t Live That Long“, welches als sein letztes musikalisches Vermächtnis gesehen werden kann und vor dem Hintergrund seines plötzlichen Todes eine ganz besondere Bedeutung bekommt.
So jagt ein Klassestück das nächste, und es fällt mir wirklich schwer zu sagen, welcher der beste Song sein soll. Ich halte es daher kurz und sage einfach: Sie gefallen mir alle!

Da nicht sicher ist, wie es mit Madrugada weitergehen wird, sollte man sich diese Scheibe auf jeden Fall in den heimischen CD – Schrank holen. Die Band wird passend zum Erscheinungstermin für mehrere Shows nach Deutschland, Holland und in die Schweiz kommen, um ihr neues Album live zu präsentieren.

13 Punkte (von max. 15)

Alexandra Holler04.05.2008

TRACKLIST
01 Whatever Happened To You?
02 The Hour Of The Wolf
03 Look Away Lucifer
04 Honey Bee
05 New Woman / New Man
06 What´s On Your Mind?
07 Highway Of Light
08 Valley Of Deception
09 Our Time Won´t Live That Long
[ *** Anspieltipps ]

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