Cd-Besprechung

Madrugada - Live at Tralfamadore

Madrugada

Live at Tralfamadore

Virgin/EMI
  Vö: 03.02.2006

Bewertung:  13 Punkte
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„Live at Tralfamadore“, welch irreführender Name, gibt es doch das Tralfamadore gar nicht. Vielmehr entspringt es den Novellen von Kurt Vonnegut und ist ein fiktiver Planet dessen Bewohner in 4 Dimensionen sehen können.

Konsequenterweise entstand „Live at Tralfamadore“ auch nicht bei einem Konzert, sondern man pickte sich die Rosinen aus 4 Konzertmitschnitten (im Spektrum/Oslo im Dezember 2005, auf dem l'Ancienne Belgique Festival in Brüssel 2003, dem Bodo Festival 2005 sowie dem Oya Festival in Oslo 2005) heraus. Die Produktion fand dabei in Rekordzeit statt, das Album wurde bereits 12 Tage nach dem Auftritt im Spektrum in Norwegen veröffentlicht.

In ihrer norwegischen Heimat sind Madrugada Superstars und sie werden als nordische R.E.M. gehandelt. Ein Vergleich, der natürlich vorne und hinten hinkt, das Einzige was in grober Richtung stimmt ist der Kontinent, hören sich Madrugada doch so amerkanisch an wie kaum eine andere europäische Band. Und sie gelten als eine der besten Livebands wo gibt, was sie mit „Live at Tralfamodore“ auch noch einmal unterstreichen. Mit Nachdruck.

Denn obwohl „Live at Tralfamodore“ auf 4 unterschiedlichen Gigs entstand, gibt es keine großen atmosphärischen oder klanglichen Sprünge, man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass das Album an nur einem Abend eingespielt wurde. Die Songauswahl ist Dramatik pur, eine Hymne jagt die Nächste. Der Opener „Hard to come back“ drückt gehörig auf die Geschwindigkeitstube, nur um bei „Majesty“ wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Eine gefühlsmäßige Berg- und Talfahrt.

Alles rosazuckersüß toll also? Fast, denn einzig und alleine die Zusammenstellung der Songs lässt etwas zu wünschen übrig, liegt der Schwerpunkt des Mitschnitts auf Tracks von ihrem letzten Album „The deep end“. Ein Umstand, den ich bedauere, müssen sich doch ihre anderen 3 Alben nicht hinter „The deep end“ verstecken. Von ihrem grandiosen Debüt „Industrial silence“ findet sich mal gerade das tieftraurige „Strange color blue“ auf „Live at Tralfamadore“ wieder. Schade.

Doch zugegeben, das sind Haare die ich in der Suppe suche, denn „Live at Tralfamadore“ ist vor allen Dingen eins: Ein fantastischer Mitschnitt einer noch fantastischeren Live-Band.

13 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann28.03.2006

TRACKLIST
1.Hard to come back
2.Majesty
3.You better leave
4.Strange colour blue
5.On your side
6.The kids are on High Street
7.Seven seconds
8.Mother of Earth
9.Running out of time
10.Black mambo
11.Sometimes I feel like a motherless child
12.Sail away

Bonus CD

1.Blood shot adult commitment
2.Black mambo
3.Only when you're gone
[ *** Anspieltipps ]

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