Cd-Besprechung
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Ich weiß jetzt nicht genau, welches Madball Album das war, ich glaube Legacy, als Freddy Cricien meinte: "Erwartet nix neues, es gibt mehr vom Gleichen, nur fetter". Oder so was rum. Jedenfalls genau das gibt es jetzt auch wieder bei Empire. Das Gleiche, nur fetter. Über Madball braucht mal ja eigentlich nicht mehr so viel schreiben, seid 10 Jahren eines der führenden Hardcoreteams, erst noch Kind von Agnostic Front, mittlerweile die neuen Agnostic Front und Imageträger des Hardcores.
Ihr achtes Album Empire macht da weiter, wo Infiltrate The System 2007 aufgehört hat: Langsamer bis midtempo New York Hardcore, wie er im Bilderbuch steht, fett im Sound (dank Produzent Eric Rutan und seine Cannibal Corpse Erfahrung), Tief im Baß, satt im Schlagzeug und 5 Lagen Gitarre obendrüber. Getrommelt wird auf der Platte übrigens von Jay Weinberg. Los geht’s mit "Invigorate" und (genau wie beim folgenden "Danger Zone") ich mußte echt wirklich noch mal überlegen, ob ich jetzt nicht irrtümlicherweise ihr Vorgängeralbum Infiltrate The System am laufen habe.
Die gleichen präzise rhythmischen Gitarrenriffs, die gleichen Breakdowns, Freddy's gewohnt angenehm rotzige Stimme und schönes midtempo Doublebassgeschrubbe. Bei "Timeless" sieht man schon Freddy im Unterhemd und Löwengeschleiche die Bühne rauf und runter schreiten, so muß das rüberkommen. "All Or Nothing" ist melodisch im Refrain (da kann die Meute wieder gröhlen), und dann gibt’s, ja ich glaub das ja gar nicht, Leadgitarrenarbeit. Glaube das erste Mal, daß ich sowas bei Mabdall höre. Und sogar gut.
So geht das dann jedenfalls weiter (aber ohne Leadgitarre), "Glory Years" hat ein fettes Mosh Ende, da kann mich schon mal auf Getrete im Pit einstellen, "Empire" (vom Text darüber, das Madball gar nicht die Könige sein wollen), schön schnell mit viel Palmmutes, ordentlichen Breakdowns und Kumpelgesinge, auf jeden Fall eingängig. Bei "Shatterproof" kommt dann Roger Miret (Agnostic Front Sänger und Freddy's fast Bruder) mit ans Megafon und demnach gibt es schnellen, Eine-Minuten New York Hardcore.
Dann mal wieder spanisch im Gesang bei "Con Fuerza". Ich sprech leider kein Spanisch, aber würde da gerne mitgrölen, weil das Lied ist richtig fett und aggro und kommt hoffentlich ins liveset der Band. "RAHC", oder Real American Hardcore, da geht es wieder mal darum, ob der Hardcore (hier vielmehr der New York City Hardcore) noch "lebt", die Diskussion läuft jetzt schon seit 10 Jahren, und wenn's nach Madball geht, ganz klar, und da stimme ich den Jungs auch mal zu. Madball hat einiges dazu beigetragen, den New York Hardcore am Laufen zu halten, und das muß man den Jungs wirklich mal anrechnen. Ich persönliche gehe auch lieber auf eine schwitzige liveshow, als 10 Jahre alte CDs hundertmal rauf und runter zu hören. Und allein schon deswegen bin ich froh, daß Madball noch neue Alben raushauen, selbst, wenn es immer die gleichen sind.
Entweder man mag Madball, oder nicht, und da sind sich viele auf Grund des Rumgeposes und der Konsistenz ihrer Musik nicht immer einig. Was man aber klar sagen kann: Madball haben bisher in Sachen Hardcore noch nicht enttäuscht. Nachdem sie sich vor 10 Jahren und mit Look My Way weg vom leichten Crossover zum schweren Hardcore orientiert haben, gab es eigentlich nur gute Alben von den Jungs. Keine Neuversuche, keine Experimente, nur der Sound wurde mit jedem Album klarer und feiner. Empire reiht sich genau da ein, wer Mabdall kauft, kriegt Madball geliefert. Und ich hoffe mal, daß dieser Trend so weiter geht. So brauch zumindest ich immer wieder mal eine neue Priese guten alten New York Hardcores, aus der Konserve, und vor allem auch in ihren immer noch ordentlich fetten live Shows.
13 Punkte (von max. 15)
stephan meyer, 09.11.2010
TRACKLIST
1. Invigorate
2. Danger Zone
3. Timeless***
4. All Or Nothing
5. Glory Years
6. Empire***
7. Shatterproof
8. The End
9. Con Fuerza***
10. R.A.H.C.
11. Hurt You
12. Tough Guy
13. Dark Horse
14. Spider's Web
15. Delete
16. Rebel4Life18
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