Cd-Besprechung
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Wie heißt es so schön in einem alten Sprichwort: Ein Prophet gilt nichts im eigenen Land.
Wenn dieser Prophet dann noch verloren ist, sich Strähnchen färbt und das Land Emocoreland heißt, trifft dies anscheinend umso mehr zu. Zumindest bei den arrivierten Koryphäen der Musikkritikerzunft.
Hieran wird sich in naher Zukunft wohl auch nicht all zu viel ändern, denn das neuste Machwerk „The Betrayed“ der Lostprophets sticht vor allem durch ein Merkmal hervor. Totale Überproduktion und offensichtliches Kopieren von erfolgreichen Musikstilen der jüngsten Gegenwart.
DSTRYR/DSTRYR erinnert anfangs noch angenehm an Rage Against The Machine doch spätestens bei „It`s Not The End Of The World“ sind die Billy Talent und Muse Anspielungen schon fast dummdreist. Anscheinend war dieser Song den Walisern selbst auch zu nah am Original, sodass sie sich beim nächsten Song sofort in eine andere Richtung orientierten. Bei „Where We Belong“ wurden dann offensichtlich The Killers als Inspiration auserkoren und ausgeschlachtet.
The Betrayed wirkt wie eine Aneinanderkettung der Alternative Charts Top 10 Platzierungen der letzten 5 Jahre. Was erfolgreich war, wird verwurstet und neu lackiert. „Alter Wein in neuen Schläuchen“ beschreibt das Phänomen der Lostprophets treffend. Und wenn die neuen Schläuche dann auch noch telegen sind, steht dem kalkulierten Erfolg nichts mehr im Weg.
Zumindest kann man den Lostprophets zu Gute halten, dass sie ihre Instrumente beherrschen und wenigstens kein Fäkal-Hip Hop oder Eurodance spielen.
Am Standing der Lost Prophets wird sich wohl nichts ändern. Einige Leute werden sie noch mehr lieben und andere werden sie noch mehr hassen. Ein größeres Lob kann man einer Band eigentlich kaum machen; die Lostprophetspolarisieren. Doch eine muss auch der größte Fan eingestehen: Die ganz großen Hits sind auf „The Betrayed“ nicht zu finden.
Ein „Last Train Home“, bei dem sogar der härteste Szenepolizist mit seinem Fuß wippte, such man vergeblich.
Fazit: Für eine Hobbyband absolut top. Doch von einer professionellen Band darf man absolut mehr erwarten als geklaute und angelehnte Songideen. Die Maxime der Lostprophets lautet anscheinend: Lieber gut kopiert als schlecht selbst ausgedacht. Naja. Wenn es sie glücklich macht…
6 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 27.01.2010
TRACKLIST
1. If It Wasn't For Hate We'd Be Dead By Now
2. Dstryr And Dstryr
3. It's Not The End Of The World But I Can See It From Here
4. Where We Belong
5. Next Stop Atro City
6. For He's A Jolly Good Felon
7. A Better Nothing
8. Streets Of Nowhere
9. Dirty Little Heart
10. Darkest Blue
11. The Light That Burns Twice As Bright
[ *** Anspieltipps ]
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