Cd-Besprechung
Leserwertung: 5.0 Punkte
Stimmenzahl: 2
Ok, die verlorenen Propheten haben sich in letzter Zeit vielleicht nicht immer mit Ruhm bekleckert. Da war dieser klitzekleine, und eigentlich auch gar nicht der Rede werte, Zwist mit den Beatbuletten. Womit wir auch schon bei Problem Nr. 2 wären, den Videos der Band, denn über genau die hatten sich die Beatsteaks ja missbilligend geäußert, was den Waliser Boys dann sauer aufstieß. Naja, was soll man sagen, “Burn Burn“ und “Last Train Home“ waren nun mal extrem auf „Hey-wir-sind-die-Vorzeige-Skater-Emo-Tattoo-Jugend“ getrimmt. Das wirkt halt kalkuliert und aufgesetzt, lässt sich nicht ändern. Aber wir wollen hier ja nicht ewig alte Kamellen aufwärmen. Denn mit “Last Summer“ ist ja auch schon die nächste Single am Start.
Das dazu gehörende Video kommt, damit dieses leidige Thema gleich mal abgefrühstückt ist, mit angenehm unspektakulärer Reise-durch-die-Jahrzehnte Geschichte daher und ist per Enhanced-Part auch auf der Single/EP vertreten. Der Song ist ein eher ruhiger und nicht so sehr nach vorn stürmender Kandidat vom letzten Album “Start Something“, der rein musikalisch perfekt in die momentane Ende-des-Sommers Stimmung passt. Dazu gibt es noch vier Coversongs, die zur einen Hälfte zu gefallen wissen, zur anderen Hälfte jedoch gehörig ins Klo greifen. Eingefleischte THE CURE Fans dürften keine besonders große Affinität zu den LOSTPROPHETS haben und deshalb mehr als böse sein, dass sie sich “Boys don`t cry“ vorgeknöpft haben. Ist auch keine wirklich originelle Wahl, aber die Version geht dank relativer Nähe zum Original in Ordnung. Erstaunlicherweise haben die LOSTPROPHETS für die Coversongs nämlich nicht die unglaublich fette und knallige Produktion ihres letzten Albums gewählt, sondern eher eine knarzige und nach LoFi klingende Variante.
Daher kommt auch das STROKES Cover “Reptilia“ dem Original sehr nahe stehend rüber und kann für das nächste Mixtape, welche ja eigentlich immer irgendeine Kuriosität enthalten sollte, vorgemerkt werden. Dann aber gibt es den ersten Fehltritt in Form von “Sweet Dreams My LA Ex“. RACHEL STEVENS, Ex-S-CLUB 7...das muss nicht sein, oder? Zumal es die LOSTPROPHETS hier geschafft haben das Original sogar noch zu unterbieten. Und dann kommt “In The Air Tonight“ von PHIL COLLINS und über diesen Versuch sollte man ganz schnell den Mantel des Schweigens betten, den dieses Cover kann nur kläglichst in die Hose gehen, was hier auch eindeutig der Fall ist.
Fazit: Mit einem schmissigen Hit-Song und zwei okayen Coversongs im Schlepptau lohnt die Last Summer EP zum Singlepreis auf jeden Fall. Besser als mit 6 verschiedene Remixen oder A-Cappella Versionen bestückt ist diese Variante definitiv!
Ps: Wer kann mir mit Sicherheit bestätigen, dass für einen ganz kurzen Moment Daryl Palumbo von GLASSJAW // HEAD AUTOMATICA im Video zu sehen ist?
8 Punkte (von max. 15)
Bogatzke , 15.09.2004
TRACKLIST
1. Last Summer (Radio Edit)
2. Boys Don't Cry
3. Reptilia
4. Sweet Dreams My LA Ex
5. In The Air Tonight
6. CD Extra Part: Video "Last Summer"
[ *** Anspieltipps ]
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