Cd-Besprechung
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„Guess who’s back?“ Fred Durst kommt gar nicht darüber hinweg zu betonen, wer denn jetzt endlich zurück ist. Zugegebenermaßen ist es aber auch ein mittelschweres Wunder, dass Durst und Wes Borland sich nach all ihren Quereleien wieder zusammenraufen und LIMP BIZKIT wiederbeleben konnten.
Die Könige des Nu-Metal hatten nach dem recht schwachen „Results May Vary“ 2004 Anerkennung und nicht zuletzt ihren eigenen Sound verloren, und dem war sich auch Fred Durst bewusst: er klärte seinen Zwist mit Wes Borland und die Band nahm, kaum beachtet von der Öffentlichkeit, „The Unquestionable Truth (Part I)“ auf – eine kompromisslose Rückkehr zum rauen Sound der Anfangstage, abseits von Mainstream- und Chartkompatibilität. Doch die beiden Egos Durst und Borland gerieten erneut aneinander, konsequenterweise verließ letzterer einmal wieder die Band – und es wurde still um „the big LB“. Wie beim ersten Streit ließ Fred Durst schließlich verlauten, er wolle sich doch wieder mit Wes Borland vertragen; und im Gegensatz zur ersten Re-Union hing es die Band diesmal an die ganz große Glocke; und das Feedback gab ihnen recht: Welttournee, Headliner-Auftritte bei Rock am Ring und im Park – und die Leute feierten sie ab, trotz oder gerade weil es kaum neues Material zu hören gab.
Das gab LIMP BIZKIT wohl auch den Weg für den Neuling vor: „Gold Cobra“ erscheint diesen Freitag und orientiert sich wieder stark am Sound ihrer erfolgreichsten Veröffentlichung: „chocolate starfish and the hot dog flavored water“. Und geht damit auch stark auf Nummer sicher. Es geht ganz old-school mit einem technisch verspielten Intro los, dass in „Bring it Back“ mündet – fette Riffs, Dursts Gerappe, ein aggressiver Refrain. Das alte Rezept, aber irgendwie zündet es nicht so richtig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Elemente ideenlos durch das ganze weitere Album ziehen. Manchmal geht die Rechnung auf, bei „Why Try“ oder „Gold Cobra“ beispielsweise, doch der Großteil der Songs reiht sich ohne großen Variationen fade aneinander. Vor allem textlich wird es nach einer Weile einfach ermüdend: Fred Durst war noch nie ein Poet, aber fürs neue Album schien ihm tatsächlich nichts mehr anderes eingefallen zu sein, als den Platzhirsch zu spielen und sich selbst und seine Band abzufeiern, in sämtlichen Variationen. Dazwischen gibt’s ein bißchen Raum für seine Selbstzweifel, wie in “Loser oder “Walking Away” – auch Stücke, die nicht überzeugen können. Das Album ist seltsam farblos: Borlands Spiel war schon wesentlich inspirierter, Dursts Texte besser, und die alten Alben nicht zuletzt sehr viel dynamischer.
Vielleicht muss auch ein Gigant erst wieder laufen lernen.
7 Punkte (von max. 15)
Enno Küker, 24.06.2011
TRACKLIST
1. Introbra
2. Bring It Back
3. Gold Cobra***
4. Shark Attack
5. Get A Life
6. Shotgun
7. Douche Bag
8. Walking Away
9. Loser
10. Autotunage
11. 90.2.10
12. Why Try***
13. Killer In You
14. Back Porch
15. My Own Cobain
16. Angels
17. Middle Finger
[ *** Anspieltipps ]
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