Cd-Besprechung

Kettcar

Du und Wieviel von deinen Freunden

Grand Hotel Van Cleef/ Indigo
  Vö: 28.10.2002

Bewertung:  14 Punkte
Leserwertung:  12.6 Punkte
Stimmenzahl: 65

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

"Was geht in ihm vor, denkt er denn wirklich, denkt er kommt damit durch? Hier im Licht, hier im Niemandsland derer die Leben eintauschen für Zeit." Sehr bedächtig und nachdenklich machend beginnt ein Album, das zeigt, dass die deutsche Musikszene mehr zu bieten hat als nur belanglose, eintönige Bands und Popsternchen: Willkommen in der Welt von Kettcar. Es ist ihr erstes richtiges Album, und besser könnte ihr Einstand nicht sein.

Schon der Opener "Volle Distanz" hat mich förmlich dazu gezwungen weiterzuhören. Wunderschöne Melodien, nachdenkliche Zeilen und eine Stimmung, die schöner nicht sein könnte. Der nächste Track passt wiederum überhaupt nicht in dieses Schema. "Ausgetrunken" lässt die Gitarren sprechen. Gitarrenpop deluxe eben. Und auch der Rest dieses formidable Werkes zeigt, dass gute Musik/Melodien und sinnvolle Texte, die bewegen, sich nicht ausschließen müssen. "Du und wieviel von deinen Freunden" ist ein Album zum stillen genießen, aber auch ein Album zum Spaß haben und mitwippen.

Und um Kettcar selbst auch mal zu zitieren hier noch ein paar passende Sätze zu dieser Musik: "Nichts ist beliebig, nichts ist egal." (aus "Volle Distanz") Das trifft auf jede einzelne Textzeile zu und jede einzelne Melodie. Und der folgende passt auch auf meine Meinung zu Leuten, die das Album nicht so ganz verstehen können und es nicht mögen: "Zeig mir einen dem das egal ist, und ich zeig euch einen Lügner." (aus "Money left to burn") Wer das nicht mag ist selbst schuld. Denn dies hier ist ein Meisterwerk.

14 Punkte (von max. 15)

Kathrin Grannemann, 26.10.2002

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