Cd-Besprechung

Dredg - Live at the Fillmore

Dredg

Live at the Fillmore

Universal
  Vö: 08.12.2006

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Live-CDs haben immer vor allem eines: einen faden & bitteren Nachgeschmack. Sie dienen allzu häufig als bloßes Überbrückungsmittel zwischen zwei regulären Studioalben. Während Band XY also im Studio sitzt und an neuen Songperlen feilt, überlegt sich die Plattenfirma kurzerhand, dem geneigten Fan noch ein paar Kröten für die Liveplatte aus der Tasche zu ziehen. Damit die Liveaufnahmen auch als Geschenk unterm festlich geschmückten Tannenbaum liegen können, wird dafür natürlich gerne der vorweihnachtliche Konsumwahn ausgenutzt. Das ist nicht schön und leider treffen diese Fakten auch auf die Live-CD der ansonsten eigentlich immer über jeden Zweifel erhabenen Dredg zu. Anders als z.B. Iron Maiden oder Pearl Jam haben die experimentierfreudigen Amis auch leider keine Mitsingparts in ihren Songs, denen man, wenn sie live von hunderten Kehlen interpretiert werden, noch einen gewissen Charme zugestehen könnte. Wahrlich also keine guten Vorzeichen für "Live at the Fillmore".

Dafür, dass diese Platte kein total ärgerlicher Reinfall wird, sorgt schlicht und einfach die musikalische Qualität der Band. Im Prinzip handelt es sich bei "Live at the Fillmore" um eine Best-Of-Bestandsaufnahme, bei der jeder Song von Beifall und Jubel eingerahmt wird. Während der Songs verschwindet der Live-Eindruck dafür teilweise komplett. Spricht ja eigentlich für die Fähigkeiten der Musiker, lässt an der Sinnhaftigkeit einer Live-CD aber Zweifel aufkommen. Die beiden neuen Songs "The Warbler" (nur in einer Intro-Schnippsel-Kurzversion) und "Stone by Stone" reihen sich mühelos in das Dredg'sche Konzept ein und hätten so auch auf dem letzten Studiowerk "Catch Without Arms" landen können. Aufgrund neuer Live-Variationen auf dem Saxophon kann vor allem "Whoa Is Me" aus den 19 Songs hervorstechen, sowieso einer der besten Tracks der Band. Die schroff-kantige Wüstheit der "Leitmotif"-Anfangstage wird leider nur reduziert dargeboten, was Songauswahl und Sound angeht. Am Ende bleibt der gewohnt zwiespältige Eindruck einer Live-CD. Wollen wir hoffen, dass die Band die Zeit im Studio sinnvoll nutzt und uns bald mit einem neuen Schatz beglückt.

9 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 21.12.2006

TRACKLIST
1. The Warbler
2. Bug Eyes
3. Ode to the Sun
4. Same Ol' Road ***
5. Sanzen
6. New Heart Shadow
7. Triangle
8. The Tanbark Is Hot Lava
9. Not That Simple
10. Whoa Is Me ***
11. Walk in the Park
12. Of the Room
13. Stone by Stone
14. Catch Without Arms
15. Sang Real
16. Ornament
17. The Canyon Behind Her
18. Yatahaze
19. 90 Hr. Sleep
[ *** Anspieltipps ]

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