Cd-Besprechung
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Als Mädchenmetal verschrien, mit zuviel Kitsch und Klischees beladen werden Cradle Of Filth oftmals zu unrecht stereotypisiert. Sicherlich haben die britischen Metal-Musiker nicht immer nur auf der Welle des Erfolgs geschwommen, aber so ganz waren sie nie von der Bildfläche verschwunden. Neider gab es aber immer zu Genüge. Dem einen waren sie zu schwülstig, dem anderen zu gruftig und dem Nächsten wieder zu theatralisch. Aber egal was gesagt wurde, Cradle Of Filth haben ihr Ding gemacht. So jetzt auch beim neusten Werk „Darkly, Darkly, Venus Aversa“. Und es scheint so, als ob die Musiker wieder neu auferstanden wären: schnell, hart, finster, anmutig und bizarr.
Wie schon bei den Vorgänger-Alben gleitet die Geschichte einer mythischen Figur durch das Songkonzept. Dargestellt durch weibliche Erzählungen, spitze Schreie und düstere Growls bildet Lilith, eine sumerische Gottheit und zugleich weiblicher Dämon, der auf Grund seiner Boshaftigkeit dem Garten Eden verwiesen wurde, den Mittelpunkt der bizarren Erzählungen auf „Darkly, Darkly, Venus Aversa“. Laut Dani Cradle wird der Hörer in ein „böses und dunkles Märchen“ entführt, voller cineastischer Leidenschaft und Perversion.
Aufgenommen wurde das neunte Cradle Of Filth Album wie schon „Godspeed On The Devil’s Thunder“ in den Monkey Puzzle Studios in Suffolk, England. Um uneingeschränkt künstlerisch tätig sein zu können, haben die Musiker sogar ihr eigenes Label AbraCadaver gegründet. Vielleicht war diese Idee gar nicht mal so schlecht, denn musikalisch scheint die neugewonnene Freiheit die einengenden ketten bersten lassen. Für den Hörer bedeutet dies Alarm für die Nackenmuskulatur. Bereits der Opener „The Cult Of Venus Aversa“ dröhnt mächtig und theatralisch aus den Boxen. Aber auch die folgenden Songs präsentieren sich abwechslungsreich und wandern von typischen Thrash Metal-Einlagen, über düstere Black Metal-Bits bis hin zu 1a Gothrockelementen und ruhigeren Verschnaufpausen. Natürlich kommen auch die opulenten, orchestralen Arrangements nicht zu kurz.
Was Cradle Of Filth hier auf „Darkly, Darkly, Venus Aversa“ zeigen ist mehr als man am Anfang wohl erwarten würde. Ganz im Gegenteil, denn präsentiert bekommt man ein grandios durchdachtes musikalisches Konzept, dass vom ersten Moment an stimmig und rund klingt, ohne auf ein opulentes Drumherum zu verzichten. Dani Cradle und Co haben sich nun endlich wieder ihrer Stärken besonnen und „Darkly, Darkly, Venus Aversa“ ist ein Album auf das man ungern verzichten möchte.
14 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 28.11.2010
TRACKLIST
1. The Cult Of Venus Aversa
2. One Foul Step From The Abyss***
3. The Nun With The Astral Habit
4. Retreat Of The Sacred Heart***
5. The Persecution Song
6. Deceiving Eyes***
7. Lilith Immaculate
8. The Spawn Of Love And War
9. Harlot On A Pedestral
10. Forgive Me Father (I Have Sinned)***
11. Beyond Eleventh Hour
[ *** Anspieltipps ]
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