Cd-Besprechung

Children Of Bodom - I Worship Chaos

Children Of Bodom

I Worship Chaos

Nuclear Blast (Warner)
  Vö: 02.10.2015

Bewertung:  14 Punkte
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2 Jahre Wartezeit, diverse Konzerte und „Fuck“-Einlagen später und schon kommen die finnischen Melodic Deathmetal Heroen Children Of Bodom mit einem neuen Album, übrigens dem mittlerweile zehnten Studiowerk, um die Ecke. „I Worship Chaos“ lautet der Titel des neuen Silberlings, der musikalisch wieder etwas härter und rauer daher kommt. Nun gut, da es sich um Melodic Deathmetal handelt, kommen natürlich auch die obligatorischen Keyboard-Passagen von Tastenvirtuose Janne Warman nicht zu kurz. Aber Frontmann Alexi Laiho hat sich doch mit einem rifflastigeren Grundgerüst durchsetzen können. Nichts desto trotz gibt es auch einen kleinen Wermutstropfen: die Aufnahmen zu „I Worship Chaos“ fanden in den Danger Johnny Studios bereits ohne Gitarrist Roope Latvala statt, welcher sich kurz zuvor von der Band trennte.

Nichtsdestotrotz ist der Sensenmann zurück – quasi wie ein roter Faden spinnt er sich durch die Album-Historie der Finnen. Aber das ist natürlich nicht der ausschlaggebende Punkt für ein Metalwerk. Das Aushängeschild ist hier selbstverständlich die Musik. Und die zeigt sich wieder recht abwechslungsreich, von bretthart über melodramatisch bis hin zur verträumten Metalballade. Los geht es aber erst einmal mit „I Hurt“, was direkt ordentlich Dampf macht. Der energiegeladene Track ist mit einigen derben Growls gespickt, die einem direkt zeigen wo der Hammer bei dem Album hängt. So gestartet preschen die Finnen mit „My Bodom (I Am The Only One)“ und der Singelauskopplung „Morrigan“ gleich weiter vor durch ihre harte Melodic Deathmetal-Welt. Als Hörer merkt man spätestens nach diesen 3 Songs schon, dass die Musiker die Messlatte zusammen mit Produzent Mikko Karmila anständig hoch angesetzt haben. Auch beim nächsten Track „Horns“ bekommt man keine Verschnaufpause. Schnell und brachial klampft sich Laiho durch den Track und wird dabei von den dampfhammerartigen Drumpassagen von Schlagzeuger Jaska unterstützt. Erst bei „Prayer For The Afflicted“ wird es etwas ruhiger, wobei auch das eine reine Auslegungssache ist. Insgesamt klingt der Song aber deutlich entspannter und überträgt dabei eine gewisse emotionale Tiefe auf den Hörer.

Zuviele Verschnaufpausen taugen im Metal-Genre ja bekanntlich auch nix. Das haben sich auch die finnischen Kinder vom Lake Bodom gedacht und legen mit dem Titeltrack „I Worship Chaos“ gleich die nächste Granate auf das Parket. Hier ist jedes Riff ein Treffer. Mit viel Druck, unglaublich schnellen Riffs und messerscharfen Growls lässt Alexi direkt wieder den Blutdruck bei den Fans der Band hochjagen. Wer bis dahin seine Nackenmuskulatur geschont hat, der kann dann im Anschluss gepflegt zu „Hold Your Tongue“ headbangen. Allerdings braucht der Track etwas Zeit, bis er sich im Ohr zu einer durchaus episch-anmutenden Granate entwickelt. Einmal gezündet, lässt einen der Track dann aber nicht mehr los. Ähnlich hart geht es dann auch bei „Suicide Bomber“ zu. Bei „All For Nothing“ könnte man zu Beginn fast vermuten, dass Sänger Alexi sich mit den vorangegangenen Songs die Stimme so ruiniert hat, dass er nur noch krächzen kann. Weit gefehlt, denn der wieder deutlich ruhigere Track zeigt sich fast ein wenig im Stile des bisher langsamsten CoB Tracks aller Zeiten „Dead Man’s Hand On You“ – aber halt auch nur fast, denn zwischendurch wird das Tempo immer mal wieder für einige Takte angezogen, um dann wieder in ruhigeren Sphären zu enden. „Widdershins“ sorgt dann noch einmal für ein energiegeladenes Finale.

Children Of Bodom haben in ihrer Karriere sicherlich schon die ein oder anderen Höhen und Tiefen durchlaufen, aber sie sind bis heute kein wenig langweilig oder ruhiger geworden. Alexi Laiho und seine Mannen wissen auch auf „I Worship Chaos“ noch voll zu überzeugen. Im Vergleich zu den früheren Alben wirken die Musiker aber deutlich erwachsener und die Songs klingen deutlich ausgeklügelter und konsequenter. Klar, die wildesten Jahre der Finnen sind vorbei, aber die Liebe zu wilden Melodic Deathmetal-Tracks haben sie absolut nicht verloren. „I Worship Chaos“ ist damit auch jeden Cent wert und verdient es gehört zu werden.

Wem ein Stück CoB auf CD nicht reicht, der kann sich die Finnen im November auch mal wieder live und in Farbe anschauen. Da geht es nämlich zusammen mit Lamb Of God und Sylosis auf Deutschlandtour:

17.11.2015 Stuttgart (LKA Longhorn)
19.11.2015 Oberhausen (Turbinenhalle)
20.11.2015 Wiesbaden (Schlachthof)
25.11.2015 München (Kesselhaus)
28.11.2015 Leipzig (Haus Auensee)
30.11.2015 Hamburg (Docks)

14 Punkte (von max. 15)

Kitty N.03.10.2015

TRACKLIST
1. I Hurt
2. My Bodom (I Am The Only One)***
3. Morrigan***
4. Horns
5. Prayer For The Afflicted***
6. I Worship Chaos***
7. Hold Your Tongue***
8. Suicide Bomber
9. All For Nothing***
10. Widdershins
[ *** Anspieltipps ]

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