Cd-Besprechung
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Die nordischen Metalgötter haben es dieses Mal äußerst gut gemeint mit den finnischen Deathmetal-Heroen Children Of Bodom. Nach der Durststrecke seit der Veröffentlichung des letzten Studioalbums bis heute mussten die Fans der Finnen ein wenig Geduld beweisen und sich zwischendrin mit einem Best Of zufrieden geben. Und auch wenn die Kritiker schon ein wenig spöttisch lächelten, als es hieß, dass COB ihr nunmehr achtes Studioalbum veröffentlichen wollen, haben die Musiker mit „Halo Of Blood“, so der Name des Silberlings, ein verdammt grandioses Teil abgeliefert. Nach „Relentless Reckless Forever“ und „Blooddrunk“ haben sich die Musiker endlich wieder den Stärken ihrer frühen Jahre besonnen und knüppel in guter alter Manier durch die 10 Songs der Basisversion. Gitarrenvirtuose Alexi Laiho, der von den Kritikern schon mal als Mädchenschwarm des Metals belächelt wird, hat auf „Halo Of Blood“ neben eingängigen Melodien auch wieder epische Gitarrenriffs erschaffen, die seines gleichen suchen. Dabei dürfen natürlich die von den Fans so geschätzten Zweikämpfe zwischen Alexi und Keyboard-Virtuose Janne nicht fehlen. Und das tun sie keines Falls. Ein wenig Unterstützung dürften die Finnen aber auch in Form von Metalurgestein Peter Tätgren erhalten haben, der das Album zusammen mit Laiho produziert hat.
Bereits der Opener „Waste Of Skin“ zeigt wo es langgeht. Mit ordentlichem Tempo jagen CoB durch den an für sich recht melodischen Track, bis sie mit dem Titeltrack „Halo Of Blood einen treibenden Metalsong mit ordentlich Dröhnung abliefern. Nach so vielen düsteren Gitarrenriffs und bittersüßen Growls, darf es ruhig auch mal etwas ruhiger werden. Das melodiegeladene „Scream For Silence“ weist genug Potential für eine zweite Single der Finnen auf, auch wenn der Track an für sich etwas langsam für das Herz eines waschechten Deathmetal-Fans sein dürfte. Die erste Singleauskopplung „Transference“, deren Video die Finnen übrigens in Polen gedreht haben, weißt durch die verzerrten Gitarrenriffs und synthielastigen Keyboardpassagen einen eher melodramatischen Metalstyle auf, passt aber durch seine moderne Gestaltung bestens in das Songbild der Deathmetalband.
Nachdem letzten Faux Pas wollte Alexi Laiho den fehlenden Bodom-Track auf „Relentless Reckless Forever“ wieder ausmerzen und hat promt mit „Bodom Blue Moon“ das Bodom-Mysterium wieder aufleben lassen. Damit dürften wohl auch die ältesten CoB-Fans wieder versöhnlich gestimmt sein. Nach dem eher sleazigen Track legen die Musiker wieder einen Zahn zu und hauen mit „The Days Are Numbered“ einen Speed-geladenen Song raus, der die Nackenmuskulatur schwerst beanspruchen wird. Und so stark wie die Band hier auf’s Gaspedal getreten hat so hart wird nun abgebremst. Mit „Dead Man’s hand On You“ liefern die Finnen den wohl langsamsten Track ihrer Bandgeschichte ab. Düster-melodisch wirkt der Gesang von Alexi, der übrigens deutlich an Qualität zugelegt hat, und bettet sich damit in ein melancholisches Songgewand. Wirklich grandios.
Genug verschnauft. „Damaged Beyond Repair“ starte mit harten Gitarrenriffs und treibenden Drumbits. Doch das Geschredder wird schnell durch virtuose Gitarrenklänge unterbrochen. Hier ist deutlich die Handschrift von Laiho zu spüren. Mit „All Twisted“ liefern Children Of Bodom zwar einen anständigen Partytrack ab, jedoch eher für die Hintergrundbemalung und nicht für offensichtliche Mosheinlagen. Der finale Track „One Bottle And A Knee Deep“ tut sich dann aber doch etwas schwer. Angefixt von den ganzen Hammerstücken zu Beginn von „Halo Of Blood“ tut man sich hier doch ein wenig schwer damit Anschluss zu finden. Ging Alexi und Co. beim Produzieren doch ein wenig die Puste aus?
„Halo Of Blood“ ist ganz sicher ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Children Of Bodom“ Die Finnen haben deutlich zu ihrer altbekannten Stärke zurück gefunden und diese punktgenau auf dem Silberling festgehalten. Jedem Fan und auch Nicht-Fan der Finnen sei geraten sich „Halo Of Blood“ schnellstens zuzulegen. Man kann hier einfach nichts falsch machen. Melodik trifft virtuose Gitarrenriffs und knüppelharten Sound. Fantastisch.
14 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 17.07.2013
TRACKLIST
1. Waste Of Skin
2. Halo Of Blood
3. Scream For Silence***
4. Transference***
5. Bodom Blue Moon (The Second Coming)
6. Your Days Are Numbered
7. Dead Man's Hand On You***
8. Damaged Beyond Repair
9. All Twisted
10. One Bottle And A Knee Deep
[ *** Anspieltipps ]
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