Cd-Besprechung
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Auch wenn Metalcorebands wie Bring Me The Horizon von vielen Altmetallern verächtlich als Nu Metal-Scheiße abgetan werden, so sollte man es doch einmal den Blick über den präferierten Tellerrand zu wagen. Okay zugegeben, das mag durchaus an den vielen Meldungen liegen, dass die britischen Musiker auf ihrem neusten Studioalbum „Sempiternal“ ordentlich am eigenen Sound geschraubt haben sollen. Und gibt man sich erst mal einen Ruck, so wird man schnell feststellen, dass der „Scheiß“ gar nicht so schlecht ist. Ganz im Gegenteil, denn Bring Me The Horizon haben mit ihrem neuen Werk tatsächlich das Potential sich aus der oftmals stiefmütterlich behandelten Core-Schiene herauszukatapultieren und damit den Bekanntheitsgrad weiter zu steigern. Eingefleischte Fans der Band müssen nun aber keineswegs befürchten, dass die Jungs komplett massenkompatiblen Mainstream-Metal von sich geben werden. Dafür fühlen sich die Briten in ihrer heimischen Musiksparte viel zu wohl.
„Sempiternal“ beweist beindruckend, dass moderner Metal nicht nur brachial und hart klingen muss. Immer wieder durchbrechen sie mit Keyboard- und Synthieelementen den eher typischen Metalcore Kreislauf von hart, lauter, am brachialsten. So sind nun 11 harte, aber durchaus eingängige Tracks in melodiösem Gewand entstanden, mit der Bring Me The Horizon versuchen sich aus dem düsteren Ozean des Metalcores freizuschwimmen. Ab sofort steht kraftvolle Leidenschaft auf dem Stundenplan der Briten. Für Bandnewcommer wie mich war der Song „Sleepwalking“ wohl der perfekte Einstieg in das BMTH-Universum. Statt wie für gewöhnlich für ein Innereien-Massaker zu sorgen, überrascht der Track mit durchaus mainstreamigen Metalpassagen.
Insgesamt lässt sich durchaus sagen, dass Bring Me The Horizon mit „Sempiternal“ ein wirklich überzeugendes, solides Werk abgeliefert haben, das endlich mal beweist, dass Metalcore auch massenkompatibler gestaltet werden kann. Für meinen Geschmack düfen die Briten an diesem Konstrukt ruhig weiter arbeiten und den jetzigen Stil beibehalten: brachial-harte Gitarrenriffs und Drumpassagen meet melodisch-leidenschaftliche Metalextravaganz.
11 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 03.04.2013
TRACKLIST
1. Can You Feel My Heart
2. The House Of Wolves
3. Empire (Let Them Sing)
4. Sleepwalking***
5. Go To Hell, For Heavens Sake
6. Shadow Moses
7. And The Snakes Start To Sing***
8. Seen It All Before
9. Antivist
10. Crooked Young***
11. Hospital For Souls
[ *** Anspieltipps ]
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