Cd-Besprechung
Leserwertung: 5.7 Punkte
Stimmenzahl: 3
Ska is back in town. Ska was never gone. Das lehrt die Alpha Boy School. Verheimlicht dabei aber, selbst dreimal sitzen geblieben zu sein, wären die amerikanischen Mitschüler ihren Abschluss längst in der Tasche hatten. Manche Musik kann eben doch nicht völlig losgelöst von einer nötigen Umgebung entstehen. Und daran gemessen, dass die Alpha Boy School aus Bochum kommt und nicht aus Kalifornien, ist das Ergebnis gar nicht mal so unhörbar. Und wirklich scheiße finden kann man das alles auch nicht. Denn wer gute Laune verbreiten will, kann ja nicht der schlechteste Mensch sein. Nur fehlt der Alpha Boy School der nötige Esprit dazu. Inflationär gebrauchte Bläser-Rhythmen, Stakkato-Wort-Phrasen, Reggae-Einschübe und eine Reduzierung aufs Wesentliche. Diesem abgesteckten Genre großartig neues hinzufügen zu wollen, wäre auch vermessen. Deshalb versucht die Alpha Boy School das gar nicht erst. Leider ist genau das aber auch die größte Hürde: Denn was zwar tanzbar ist und besonders die Gemüter zwischen 0,5 und 2,0 Promille erheitern kann, ist nicht zwangsläufig gut und abwechslungsreich. Und auf ABS’s drittem Longplayer noch viel mehr bzw. weniger: belanglos. Zu sehr wird aufs relaxen geschielt, zu gerne würde man an Sublime erinnern. Zu schwach dabei die Melodien, zu ausgelutscht der Sound. So hat ein Flutschfinger bei 30° C im Schatten eine erfrischendere Wirkung und eine ähnliche Halbwertszeit. Eine verzerrte Gitarre hätte für mehr Druck gesorgt, Songtitel wie „what a feeling“, „one more chance“ oder „believe in yourself“ bekommen Chart-Gören oder Dancefloor-Duos kaum schlechter hin. Und ob ein Song namens „Skinhead Polonaise“ selbige tatsächlich zum tanzen verführt, bleibt mehr als fraglich. Am Ende des Tages lässt man die Alpha Boy School gut und gerne auf sommerlichen Garten-Parties musizieren – da will man ja seichtes und beschwingtes und nix zu lautes. Und wenns dann doch regnet, einfach Multimedia-CD einlegen.
5 Punkte (von max. 15)
Fabian Soethof, 05.09.2005
TRACKLIST
01.What A Feeling
02.One More Chance
03.Believe In Yourself
04.Go Back Home
05.Rudeboy
06.On Our Way
07.One More Dub
08.She Always Wanted Me
09.Found My Freedom
10.Skinhead Polonaise
11.I Will Never Know
12.One Word Too Much
[ *** Anspieltipps ]
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