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Die Wahrhaftigkeit von Musik
Geschrieben von Dimi am 13.04.05 um 14:07 Uhr
Ich möchte die Gelegenheit nutzen und meine volle Abscheu, okay, Abscheu ist ein bißchen übertrieben, obwohl, ach fuck, doch es ist blutdurchtränkte, animalische Abscheu.
Gegenüber den Wertezerfall der Kultur, und die Art und Weise, wie Kunst heute hand gehabt wird. Ich weiß, ist nichts neues. Ein kleines Beispiel:
Ich weiß nicht, ob ihr die band the books kennt. hypergeniale musik, und als ich die band das erste mal hörte, ertappte ich mich dabei, mir die musiker als dreadlock-tragende, coole, eigensinnige Individualisten vorzustellen. Kommt halt vor. Denn der MTV-Virus hat eben auch mich erfasst.
Jedenfalls stellte sich auf der Homepage heraus, dass es alteingesessene, damn häßliche Alt-Hippies waren.
Was ich damit sagen will, dass sich die musikalische Medienlandschaft als kulturelles Bewußtsein etabliert hat. Ich denke, es ist charakteristischer denn je für die heutige Generation, Musik, als Lifestyle-Acessoire zu verstehen und sich auf verlogene Art und Weise versuchen, durch die Musik realer zu fühlen. Ich denke, dass Menschen, die Musik als ihr natürliches Element empfinden, dies als Beleidigung sehen und damit REcht haben.
Rockstars sind eben Rockstars, weil Musik nicht ihr natürliches Element ist.
Ya know?
Ich bin kool
Dimi
Superherorockstar
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Geschrieben von Juppyter am 13.04.05 um 19:05 Uhr
Ich habe mich schon immer sehr wenig um die Leute gekümmert, die hinter der Musik stehen.
Warum soll ich wissen, wie alt der Frontsänger ist, wie er aussieht, wie oft er geschieden ist, welche politische Richtung er vertritt oder sonstwas?
Mich interessiert doch nur die Musik!
Ich habe ein paar Probleme, das Problem zu erkennen, dass du ansprichst.
Geht es um den Wertezerfall? Geht es darum, dass Musik-Gruppen nicht immer klischée-behaftet ihrer Musik entsprechen? Oder beschwerst du dich über die Oberflächlichkeit der neueren Pop-Musik gegenüber "echten" Musikern?
Juppyter
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Geschrieben von Siebenschläfer am 14.04.05 um 16:36 Uhr
(@Knarastö: schaun wir mal wie's auf Juppys Frage weitergeht, wenn das Thema Werteverfall etc. ist kann der Thread sein dasein hier weiterfristen...
aber für omnipotente Moderatoren bin ich auch...)
*irrsinnig sinnvoller Spruch* ....
Think Tannenzäpfle!
Siebenschläfer
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Re: Die Wahrhaftigkeit von Musik
Geschrieben von JeyC am 14.04.05 um 20:18 Uhr
Rockstars sind eben Rockstars, weil Musik nicht ihr natürliches Element ist.
Ya know?
Ehrlich gesagt,nein.
Erläutere doch bitte noch einmal dein Problem,sofern meine Auslegung - Kritik an Menschen,welche die richtige Musik zu ihrem richtigen Outfit (hui! Anglizismen an die Macht!) hören - nicht korrekt ist.
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Geschrieben von SieVa am 21.04.05 um 11:32 Uhr
Ich denke, lediglich, dass echte Künstler, echte Musiker sich um nichts Anderes scheren als eben um ihre Musik. All ihre Selbstverwirklichung fließt in ihre Kunst ein, und alles andere ist Selbstinszinierung, keine Selbstverwirklichung. Natürlich kann man sich eine Nische, ein bestimmtes Klischee aussuchen, alle erforderlichen Kriterien erfüllen, die dieses Klischee einfordert und sich im Zeichen dieses Klischees "selbst verwirklichen". Das hat aber nichts mit der WAhrhaftigkeit der Kunst zu tun. Es ist aller höchstens ein verkrüppeltes Surrogat dessen, nicht mehr und in meinen augen absolut verabscheuungswürdig. Sobald ein Künstler seine Persönlichkeit hinter sich lässt, wird seine Kunst individuell. Klngt widersprüchlich, aber ich meine damit ledglich, dass alle persönlichkeitsbezogenen, kalkulierende Gedanken ( Was erwartet man von mir? Welchen Platz suche ich in der Musiklandschaft) die Kunst verwässern.
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Geschrieben von SieVa am 21.04.05 um 11:40 Uhr
Also, ich bin dimi, und schreibe von Sievas Nick. Okay, wollt ich noch was sagen? Ach ja, genau: Was wir als Kunst empfinden, ist keine Kunst. So lange sie in der Medienlandschaft dem Feedback der Menschen ausgesetzt ist, wird sie verwässert. Denn Künstler sind auch nur Menschen und machen sich ihre Hintergedanken beim Erstellen der Kunst, wenn sie mit aller hand Reaktionen konfrontiert werden. Deswegen sagen ja auch alle immer, de rUnderground wäre "true".
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Geschrieben von Juppyter am 21.04.05 um 14:53 Uhr
Du definierst also Kunst? Kunst ist das, was der Hersteller (der Künstler) und der Rezeptor (Betrachter, Zuhörer, Zuschauer etc.) daraus machen.
Aber eine Definition von Kunst, wann sie Kunst ist und wann nicht, das sollte nicht existieren. Zu sagen, dass die Kunst die wir kennen keine Kunst sei finde ich sehr polemisch und kann, so sehe ich das jedenfalls, nicht mit logischen Schlüssen untermauert werden.
Wenn die heutige Gesellschaft eben heute zu Kunst so steht und sie "verwässert", wie du sagst, dann ist DAS eben die moderne Kunst.
Das hat mit dem "true/fake" Begriff nichts zu tun, da geht es lediglich darum ob jemand "real" ist, sprich seinen Motiven treu bleibt und sich nicht verstellt.
Wenn du mit Kunst meinst, dass der Künstler vollkommen abgeschottet am besten NIEMANDEM sein Werk zeigt weil es ja lediglich Ausdruck seiner Gedanken ist, dann solltest du das nochmal überdenken.
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Geschrieben von Dimi am 22.04.05 um 12:44 Uhr
Sobald jemand sein Werk dem zu Unterhaltenden anpasst, kannst du mir doch nicht weiß machen, dass die Kunst noch wahrhaftig ist. Du kannst es dir leicht machen und sagen das Kunst undefinierbar ist. Insofern richtig, wenn du sagst, dass sie das ist, was der Macher und Zuhörer oder was auch immer draus machen. Aber Kunst ist die Artikulation von Gefühlen, ganz allgemein gesprochen. Die artikulation und das kanalysieren von Gefühlen, und wenn man dem keinen konzeptionellen Rahmen gibt, bedeutet das Chaos. Ein Mensch, der seine Gefühle in Gewalt artikuliert, ist kein Künstler. Er ist dann Künstler, wenn er sich seiner Gefühle bewusst wird und sich mit ihnen auseinandersetzt, und aus dieser Auseinandersetzung heraus entsteht Kunst. Die Frage jedoch, die bleibt, ist, was den Motor, man könnte sagen, die Motivation dieser Auseinandersetzung darstellt. Wenn die Auseinandersetzung den Künstler vom Mörder separiert, ist es in meinen Augen nur konsequent einen Schritt weiter zu gehen und in der Art der Auseinandersetzungen Unterscheidungen zu machen.
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Geschrieben von SieVa am 24.04.05 um 01:10 Uhr
das war auch Dimi (du spaßt (er weiß wie´s gemeint is))
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Aw: Die Wahrhaftigkeit von Musik
Geschrieben von warmesblut am 05.12.05 um 09:08 Uhr
Ok. Ich bin zwar ein kleines Bisschen verwirrt, aber denke doch, dass ich es in etwa geschnallt habe, worum es geht *debilschau*.
Also. Für mich ist Musik das Leben. Es gibt nichts wichtigeres für mich. Sie ist immer für mich da. Sie ist ein Ausdrucksmittel, welches ich für mich nutze, um meine Gefühle frei lassen zu können - zumindest so ein bisschen. Doch richtige Musik - echte Musik, die läuft nicht im Radio, nicht auf MTV, nicht auf Viva.
Echte Musik hat im Regelfall kaum Erfolg. Ist es zu extrem für unsere Gesellschaft? Hat es zu viel Inhalt? Ist dies der wahre Spiegel dieser Gesellschaft? Hat man Angst davor sein wahres ICH im Spiegel zu erkennen? Seine geheuchelte Individualität zu verlieren?
Das ist es aber was für mich wahre Musik ist. Sie ist extrem, brutal (nicht textlich, sondern einfach vom Gefühlseinfall).
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Aw: Die Wahrhaftigkeit von Musik
Geschrieben von ~Rage&Love~ am 27.01.06 um 21:13 Uhr
Reale Musik spielt sich in meinem Kopf ab, in jedem Moment meines Lebens .........und ich glaub sogar im Schlaf ^^
I don't feel any shame
I won't apologize
When there ain't nowhere you can go
Running away from pain
When you've been victimized
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~Rage&Love~
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