Bizarre-Radio empfiehlt
Thees Uhlmann
Stuttgart, Im Wizemann
22.03.2016
Der Tod gibt sich die Ehre und bringt Leben in die Bude
Im Debütroman "Sophia, der Tod und ich" des Musikers Thees Uhlmann geht es ums Ganze. Der Tod klingelt an der Tür. Aber statt den Erzähler ex und hopp ins Jenseits zu befördern, gibt es ein rasantes Nachspiel. Ein temporeicher, hochkomischer, berührender Roman über die wirklich wichtigen Fragen des Lebens. Thees Uhlmann, Sänger der Band Tomte und mit zwei Solo-Alben erfolgreich in den Charts, gilt dank seinen intelligenten Texten als Deutschlands Indiepoet Nummer Eins. Ob er wirklich Deutschlands Antwort auf Bruce Springsteen ist, sei dahingestellt, aber als Mit-Begründer des Hamburger Indie-Labels Grand Hotel van Cleef dürfte man annehmen, er habe mehr als genug um die Ohren. Nun beehrt Thees Uhlmann auf einer Lesetour die Clubs in Deutschland und macht unter anderem Station im Stuttgarter „Im Wizemann“. Diesmal ohne Gitarre, aber im Gepäck sein Romandebüt, ein Spiegel-Bestseller. Es gilt schnell zu sein beim Kartensichern, denn viele Stationen sind bereits ausverkauft.
Im Roman steht vor der Tür des Erzählers ein Mann, der behauptet, er sei der Tod und wolle ihn mitnehmen. Er habe noch ungefähr drei Minuten zu leben. Zwischen den beiden entspinnt sich eine absurd-witzige Diskussion, in der es um Kopf und Kragen, um die Insel Juist, den Lakritzgeschmack von Asphalt und das depressive Jobprofil des Todes geht. Zu seiner Verwunderung gelingt es dem Tod nicht, den Erzähler sterben zu lassen. Ein spektakulärer Roadtrip beginnt. Gemeinsam mit seiner Ex-Freundin Sophia und dem Tod macht sich der Erzähler auf den Weg zu seiner Mutter und zu seinem sieben Jahre alten Sohn, den er seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, dem er aber Tag für Tag eine Postkarte schreibt.
Es geht auf eine Reise zwischen Himmel und Hölle – und um die Frage, ob es das alles überhaupt gibt. Eine Reise, die geprägt ist durch die Tollpatschigkeit, mit der sich der Tod durch die Welt der Lebenden bewegt, und Fragen wie: Muss der Tod pinkeln? Und wenn ja, wie macht er das? – Und die große Frage, was denn besser ist, »to burn out or to fade away«.
»Sophia, der Tod und ich« ist eine irrsinnig lustige, berührende Suada, druck- und kraftvoll in jeder Zeile. Man liest, lacht, zerfließt in Melancholie und birst vor Freude, dass man noch am Leben ist.
11.03.16 Kulturfestival X (ausverkauft), Aachen
12.03.16 Literaturtage "ganzOhr" (ausverkauft), Koblenz
13.03.16 lit.COLOGNE (ausverkauft), Köln
18.03.16 Musikkantine, Augsburg
19.03.16 Buchhandlung Meyer, Weissenburg
20.03.16 Werkstatt, CH - Chur
21.03.16 Kofmehl, CH - Solothurn
22.03.16 Im Wizemann, Stuttgart
10.04.16 Husum Harbour, Husum
18.05.16 Buchhandlung Peterknecht, Erfurt
19.05.16 Brunsviga, Braunschweig
20.05.16 Columbia Theater, Berlin
21.05.16 Große Freiheit 36, Hamburg
28.05.16 C'est la Mü, A - Oslip
29.05.16 Donaukanaltreiben, A - Wien
11.08.16 A Summer's Tale, Luhmühlen
Michael Hellstern, 10.03.2016
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