Konzertbericht

4Lyn

4Lyn

Thorn Eleven

Frankfurt-Nachtleben
26.04.2004

Dank der „Strobelight Guerilla“ – Tour von 4Lyn durfte ich Bekanntschaft mit einem von mir noch nicht getesteten Club schließen. Allerdings bezweifle ich, dass ich mir jemals noch mal ein Konzert im Frankfurter Nachtleben klaglos antun würde.
Als ich den Keller, der als Club dient, betrat, spielten Thorn Eleven bereits, es war rammelvoll und es herrschten in diesem Raum, der nicht mehr als 200 Menschen fasst, schon tropische Temperaturen...na ja ein bisschen mehr als das.
Auch die Qualität der Technik und des Sounds hielt sich in bescheidenen Ausmaßen.
Und dennoch waren die meisten frohen Mutes, auch wenn keine großen Aktivitäten auf der Tanzfläche zu beobachten waren.
Etwa eine Viertelstunde nach meinem Eintreffen beendeten Thorn Eleven ihr Programm unter wohlwollendem Applaus, obwohl die Technik es weniger gut mit ihnen gemeint hatte. Denn trotz des Schnarrens konnte man das Potenzial dieser Band erkennen, die es wert ist, angehört zu werden.
Nach einer relativ kurzen Umbaupause legten 4Lyn mit einem neuen Song los, so dass schon bei den ersten Tönen die Hölle los war. Mit „2nd Round“ wurde gleich ein weiterer Kracher nachgelegt.
Das Publikum war kaum zu halten und die meisten zogen es vor sich vorne rumzutummeln und die Temperatur noch weiter zu steigern.
Wie man am Namen der Tour erkennen kann, sollte vor allem das neue Album „Take It As A Compliment“, das am 24.5. rauskommt, vorgestellt werden, so dass natürlich viele neue Songs gespielt wurden. Das schien das Publikum jedoch nicht weiter zu stören, denn alle machten fröhlich mit, obwohl sie die Lieder eigentlich noch nicht kennen dürften (*grübel*).
Das „Guerilla“ in der Tour steht dafür, dass 4Lyn absichtlich in kleinen Clubs spielen wollten, um mehr Kontakt zum Publikum zu haben oder mit ihm, wie Braz es sagte, zu kuscheln.
Das gelang ganz eindeutig, denn sowohl die Band als auch das Publikum suchten Kontakt und bekamen diesen auch. Die Band gab sich ganz locker, Braz scherzte öfters mal und verteilte nicht gerade wenig Wasser an die schwitzende Menge.
Wie bereits gesagt wurden viele neue Songs gespielt, aber natürlich durften Klassiker wie „Whoo“ nicht fehlen. Für ein bisschen Beschaulichkeit sorgten „Lyn“, „Pearls & Beauty“ sowie „Husky“.
Und nicht zu vergessen wäre auch das von 4Lyn durchgeführte, von Sick Of It All abgekupferte, Braveheart-Ritual, das auch im Nachtleben mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.
Nach drei Songs als Zugabe (inkl. Blitzkrieg Bop) und fast 90 Minuten Spielzeit verließen 4Lyn die Bühne und hinterließen glückliche Gesichter im Alter von 14 bis 40.
Und ich muss schließlich doch zugeben, dass das Nachtleben gerade wegen seiner Winzigkeit, man möge es Intimität nennen, ein toller Platz für Konzerte ist, auch wenn es am Ende von der Decke tropft.

Katja Pentelin27.04.2004

TRACKLIST

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