Konzertbericht

The Datsuns

Frankfurt - Batschkapp
23.02.2003

Nun bin also auch ich dem Hype der unzähligen „The“-Bands erlegen und konnte meine Neugier nicht zügeln. In der Batschkapp sollten „The Datsuns“ aus Neuseeland spielen. Da man von diesen jungen wilden in letzter Zeit viel lesen konnte, hieß es für mich: „Nix wie hin, in die Batschkapp“.

Nachdem die Frankfurter „Spacebrain“ als Opener eine solide Leistung boten, füllte sich die „Kapp“ zum Auftritt der „Casanovas“. Die drei jungen Australier machten das, was man in einem kleinen Club am besten tut – sie ließen ihre Instrumente (Gitarre, Bass, Drums) gewaltig krachen. Und – was soll ich sagen – sie machten es richtig gut. Hier ein wenig Status-Quo-Boogie, dort ein wenig skandinavischer Hardrock, ach und noch so viele Anleihen. In diesem Moment war es mir dann auch egal, wo ich diese Musik schon überall gehört habe und welche Vergleiche denn herangezogen werden können. Die Casanovas machten einfach geile Musik und verstanden auch schon die großen Sprüche des Entertainments; „This is a song for all the sexy girls in Frankfurt...“. Was soll´s! Im Gedanken war ich in einem dunklen Club – sagen wir in Melbourne – und bestellte mir gerade mein siebtes Victoria Bitter. Und das war gut so.

Nach einer erfreulich kurzen Umbaupause betraten die allseits gelobten „Datsuns“ die Bühne. Eine Nummer heftiger, machten auch die vier Neuseeländer nix anderes als ihre Vorgänger. Vergleiche könnte man jetzt zu AC/DC oder auch Thin Lizzy ziehen. Viel interessanter war aber das Bühnengebaren des Gitarristen. Beim kleinsten Soloansatz verbog dieser junge Knabe seinen Körper dermaßen, dass ein Engagement beim Chinesischen Nationalzirkus nur noch eine Frage der Zeit ist. Oder aber ein Termin beim Orthopäden. Wir sollten diese Entwicklung gespannt verfolgen. Wie auch immer. Die Datsuns haben den Rock´n´Roll nicht neu erfunden – haben aber in jedem Sinne richtig Spaß gemacht. Vielleicht können wir die Casanovas und die Datsuns ja demnächst nachmittags als Einheizer bei diversen Festivals erleben. Das wäre doch ein guter Start in den Tag....

Jochen Melchior, 26.02.2003

TRACKLIST