Konzertbericht
Yellowcard
Less Than Jake, Chunk! No, Captain Chunk!
Stimmenverlust in München
Backstage, München
18.03.2015
“Mission number one is to have no voices left!” Yellowcard-Sänger Ryan Key ist sich der Zielsetzung für den heutigen Mittwochabend sicher. Im 15. Jahr ihres Bestehens verfügt seine Band Yellowcard über ein neues Album, das durch sein hohes Maß an Popeinflüssen wohl den größten Mitsingfaktor der bisherigen Bandkarriere aufweist. Fast jeder Song verfügt über eingängige Mitsingchöre - und die für Yellowcard typische Violine.
Zuvor hatten bereits die Franzosen Chunk! No, Captain Chunk! mit ihrem an A Day To Remember erinnernden Pop-Punk der Menge ordentlich eingeheizt. Die Ska-Punk-Ikonen Less Than Jake verbreiteten in der fast ausverkauften größten Halle des Münchner Backstage spürbar gute Laune und ebneten Yellowcard den Weg.
Die zarten Geigentöne des Lift A Sail-Introsongs „Convocation“ läuten den Einzug der Hauptband ein, ehe mit „Transmission Home“ ein erster Midtempo-Rocker auf die Meute losgelassen wird. Der neue Song „Crash The Gates“ unterstreicht den mutigen Beginn, ehe mit dem Klassiker „Lights and Sounds“ alle etwaigen unzufriedenen und auf Klassiker hoffenden Fans zurück ins Boot geholt werden.
Dennoch zeigt sich die ganze Performance über, dass Yellowcard ihren Sound bewusst zum Alternative-Rock hin verändert haben. Die Lieder sind etwas langsamer geworden, vom früheren Fun-Pop-Punk der kalifornischen Machart ist nur noch wenig übrig geblieben – oder wird, wie im Falle der Pianoballade „California“, in ein neues Kleid verpackt. Diese Umstellung steht Yellowcard aber erstaunlich gut zu Gesicht, denn Sänger Ryan Keys markante Stimme ist in Kombination mit den Geigenklängen auch für andere Musikrichtungen geeignet. Der Sänger unterstreicht wiederholt, wie wichtig trotz allem in der heutigen Zeit, in der immer weniger CDs verkauft werden, die Fans sind. „Being on tour is the most amazing thing“ sagt er. “As long as you are coming to our shows.”
„Awakening“, „Only One“ und „Southern Air“ bieten einen Streifzug durch die – man mag es kaum für möglich halten – bereits 15-jährige Bandgeschichte der Amerikaner. Der dazwischen gespielte neue Song „One Bedroom“ ist ein reiner Popsong, dessen Refrain sich in die Gehörgänge schleicht und der es dank eines brachialen Finales schafft, nicht ins kitschige abzudriften. Es scheint, als dürfte es in Zukunft mehr derartiger Yellowcardsongs geben.
Nach starken 15 Liedern spielen Yellowcard noch drei Zugaben aus der Klassikerecke. „Fighting“, „Way Away“ und das bekannteste Lied „Ocean Avenue“ versöhnen die Fans von früher. Ohne Stimme, aber glücklich macht sich der Großteil der Konzertbesucher auf den Weg nach Hause. Yellowcard im Jahr 2015 machen definitiv Lust auf mehr – vor allem auf ein neues Album.
Michael Hellstern, 20.03.2015
TRACKLIST
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