Konzertbericht

Punkt 20 Uhr war es soweit und die Lichter erloschen in der gut gefüllten Columbiahalle in Berlin. Lange hatten die Fans den Tag herbei gesehnt, an dem die britischen Rock-Idole Skunk Anansie wieder einmal live auf der Bühne stehen werden. Gestern abend, dem 12.11.2009 war es nun endlich wieder soweit.

Als Einheizer traten The Chemists aus Bristol auf die Bühne, die wohl den meisten Anwesenden unbekannt waren. War auch nicht wirklich verwunderlich, denn die 5 Musiker waren nun zum ersten Mal in Deutschland unterwegs. Es dauerte nicht lange, da schienen die ersten Funken zwischen Band und Publikum übergesprungen zu sein - auf jeden Fall nahm die Anzahl der sich warm-rockenden Konzertbesucher stetig zu. Kein Wunder, denn bei einer tollen Mischung aus typisch britischem Rock, Alternative-Rock und modernen Sounds á la The Killers, konnte man seine Gliedmaßen kaum dazu bewegen ruhig zu verweilen.

Nach 30 Minuten räumten die sympathischen Briten dann allerdings die Bühne, um Platz für den Mainact des Abends zu machen: Skunk Anansie wurden auch von allen sehnsüchtig erwartet. Mit ein wenig Verzögerung und unter lauten Rufen der Fans kamen Skunk Anansie dann mit einem Knall auf die Bühne. Sängerin Skin wirbelte zunächst in einem glitzernden, ballon-ähnlichen Fummel über die Bühne, was zeitweise an eine tanzende Discokugel erinnerte. Und auch wenn die Stimmung ohnehin schon nach den ersten Takten grandios war, legten die Briten zunächst mit 2 ihrer früheren Hits los, bevor dann der erste neue Track "Because of You" angestimmt wurde. Entweder schien die Menge den Song noch nicht wirklich zuordnen zu können, denn es zeigte sich zuerst eher eine Art zurückhaltende Begeisterung. Aber ganz alte Showhasen, wie Skunk Anansie nun mal sind, wurde das Publikum direkt zum rhythmischen Mitklatschen angeleitet und so langsam stieg auch wieder der Stimmungspegel.

Im Laufe der folgenden Stunde folgten nun viele alte und 2 weitere neue Song, die alle so auf dem aktuellen Album "Smashes & Trashes" vertreten sind. Als kleines Highlight spielten Skunk Anansie dann aber einen noch völlig neuen und unbekannten Song, der, wie Sängerin Skin dem Publikum mitteilte vom "Fucking" (O-Ton Skin) handelt. Wo nun die Stimmung fast den Zenit erreicht hatte, verabschiedeten sich die 4 Musiker urplötzlich von der Bühne, was für eine Menge ratloser Gesichter in der Fanmenge sorgte. Sollte das schon alles gewesen sein? Nein, das konnte nicht sein, dachten sich viele. Und die menge hatte Recht. Nach einigen Zugabe-Rufen und tosendem Applaus kehrten Skunk Anansie für eine Zugabe zurück auf die Bühne. Diese wurde dann von den Fans schamlos ausgereizt, wollte man doch keinen der früheren Hits wie "All I Want", "Hedonism" oder "Twisted (Everyday hurts)" verpassen. Von der guten Stimmung in der Halle angesteckt, erfüllte die Band diese Wünsche gerne.

Leider mußte auch dieser grandiose Konzertabend viel zu früh enden. Jeder der musikbegeisterten Anwesenden hätte durchaus noch einige Songs länger durchgehalten.
Wer nun noch immer nicht wirklich gehen wollte, der begnügte sich dann noch mit einem ausgiebigen Shoppingbummel am Merchandise Stand, wessen Einnahmen an diesem Abend alle einem guten Zweck zugingen. Und auch die Jungs von The Chemists ließen sich noch einmal für eine Autogramm- und Fotosession blicken, was viele gerne noch nutzten, um ein wenig mehr über die Musiker aus Bristol zu erfahren.

Wer nun denkt, daß Skunk Anansie nach all den Jahren nun ruhiger und braver geworden sind, der wurde beim Konzert in Berlin wirklich eines Besseren belehrt. Älter sind sie alle geworden, aber kein bisschen ruhiger. Power-Frau Skin wirbelt heute noch genauso energiegeladen über die Bühne wie vor über 10 Jahren und begeistert mit ihrer einmaligen, facettenreichen Rock-Röhre noch heute die Massen. Auch die anderen 3 Musiker, haben ihr Können wahrlich nicht verlernt. Wollen wir hoffen, daß Skunk Anansie diese Energie noch einige Zeit weiter behalten und die Fans in Zukunft mit noch mehr fantastischer Musik und ebenso grandiosen Live-Shows beglücken werden.

Kitty N., 13.11.2009

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