Konzertbericht

British Invasion? Ja: Montag im kuschelig kleinen Backstage Club gaben sich sowohl SixNationState (Reading) als auch The Bishops aus London die Ehre.

6NS eröffneten den Abend und zeigten wo performance-technisch der Hammer hängt, extatische Tanzeinlagen der Band als auch des Publikums inbegriffen. Sänger Gerry und Drummer Alexei waren an Wortwitz und Charme an diesem Abend unerreicht. Gitarrist Rich demonstrierte den fachmännischen Umgang mit Trillerpfeife und Melodica und zum Mitleidsträger der Show wurde Bassist John ernannt, der aufgrund einer Fußverletzung den kompletten Gig sitzend absolvierte. „So Long“ und „We Could Be Happy“ zählten zu den Höhepunkten des etwa vierzigminütigen Sets, welches mit der ersten UK-Single „Fire“ der Herren aus Reading endete. Komplett gelöst riss Sänger Gerry dann zum Abschluss Gitarrist Neil zu Boden, selbiger spielte ohne Unterbrechung unter der Last des Frontmannes weiter. Wahrlich großes Kino.

Was immer The Bishops an diesem Abend noch auf die Beine stellen sollten, könnte diesen Auftritt nur schwer toppen. Nach kurzer Umbaupause betraten dann gegen 22:15 Uhr Pete & Mike Bishop und Schlagzeuger Chris McConville die Bühne und ließen die Sechziger stilsicher, in Schwarz und Weiß gekleidet, wieder aufleben. Zum Opener hatten die drei Herren „Higher Now“ vom selbstbetitelten Album „The Bishops“ auserkoren und im Publikum gab es kein halten mehr. The Bishops zeigten sich weniger kommunikationsfreudig als ihre Vorband 6NS, machten dies aber durch ihren höheren Bekanntheitsgrad wett. Mike übernahm im Trio klar die Führungsrolle und animierte das Publikum zu seltsamen Fingerspielen und der generellen Verehrung seiner Person. Bassist Pete und Drummer Chris zeigten sich ehr zurückgenommen, aber offensichtlich gut gelaunt. Highlight des Sets war, wie zu erwarten, die Single „The Only Place I Can Look Is Down“ und „Can’t Stand It Anymore“. Nachdem sie sich innerhalb einer Stunde ziemlich komplett durch ihr Debütalbum gespielt hatten, lieferten The Bishops in der Zugabe mit „She Said Bye“ noch einen Vorgeschmack auf neues Material. Kurz darauf verabschiedete man sich vom Münchner Publikum mit Handschlag, während 6NS am Merchstand und draußen vor dem Club Werbung in eigener Sache machten.

Fazit: Gelungener Abend mit zwei Bands die unterschiedlicher wohl kaum sein konnten.

Angelika Möller, 13.11.2007

TRACKLIST

LINKS