Konzertbericht

Okkervil River

Besser spät als nie...

München, Die Registratur
20.11.2007

Es ist kalt geworden in Deutschland. In der pickepackevollen Registratur konnten sich die Anwesenden am Dienstagabend aneinander wärmen. Alles wartete gespannt auf den Auftritt der sechs Texaner von Okkervil River. Kurz nach zweiundzwanzig Uhr, kämpfen sich Will Sheff und seine Mannen den Weg zur - doch für sechs Musiker etwas unterdimensionierten - Bühne durch das Publikum und entschuldigten sich erst einmal für ihre Verspätung (offizieller Veranstaltungsbeginn war vom Veranstalter mit 21 Uhr angegeben).
Entschädigt wurden die Münchner für die lange Wartezeit mit einem Potpourri aus Songs aller vier Alben der Band. Besonders große Publikumsresonanz erzeugten „Unless it Kicks“ und die Single „Our Life is Not a Movie or Maybe“, welche in infernalisches Getöse mündete. In musikalischem Kontrast dazu stand das von Sheff selbst als Powerballade angekündigte „A Girl in Port“. Okkervil River bewegten sich den ganzen Abend hindurch irgendwo zwischen Folk, Country und Punk und es gelang ihnen durchaus ihr Publikum mitzureißen. Denn noch scheiterten Will Sheffs Versuche die Anwesenden zum rhythmischen Mitklatschen zu bewegen kläglich. Neben dem neueren Material vom aktuellen Album „The Stage Names“ beglückte die Band auch mit Songs von „The President’s Dead“ bis „So Come Back, I’m Waiting“. Sheff, als einzig übriggebliebenes Gründungsmitglied der Band und Hauptsongschreiber, übernahm dabei klar die Leitposition. Den ersten Teil der Zugabe bestritt er gar allein mit Gitarrist Brian Cassidy während der Rest der Band draußen schnell eine rauchte, etwas trank oder einfach entspannte.
Zum Abschluss des Sets wurde dem Publikum dann noch einmal von Seiten der Band Honig ums Maul geschmiert. Schließlich gab die Band in München vor ein paar Jahren ihr erstes Europakonzert und man versprach am Ende auch artig wiederzukehren. Man kann nur hoffen, dass sie dieses Versprechen halten.

Angelika Möller21.11.2007

TRACKLIST

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