Konzertbericht
Oasis
Glasvegas
outta time
München, Zenith
27.02.2009
Bevor sie tagsdrauf Thomas Gottschalks „Wetten, dass…?“ besuchten, kamen Oasis mit neuem Album im Gepäck nach München und lieferten eines der besseren Konzerte ab.
Als Vorboten sandten die Gallaghers die Newcomer glasvegas. Die vier Schotten begannen pünktlich um 20.00 Uhr und gefielen zu Beginn, auch wenn der Sound nur schwer zu ertragen war. Nach drei, vier Songs wusste man wie der Hase läuft und die Songs überraschten kaum noch. Meine Begeisterung für die Tatsache, dass eine Frau die Drums bedient, schwand von Song zu Song, da Caroline McKay mit dem ewig gleichen Tam-Tam-Stampf-Beat mächtig anfing zu nerven. Nach etwas mehr als einer halben Stunde waren glasvegas mit ihrem Set durch und überließen Oasis die Bühne.
Die wenigsten Zuschauer waren wohl wegen der aktuellen Scheibe „dig out your soul“ gekommen, die promotet wurde. Vielmehr möchte man sich doch an die guten alten Neunziger erinnern, als Oasis mit „Definitely Maybe“ und „(What´s the Story?) Morning Glory“ Geschichte schrieben.
Mit „rock´n´roll star“ stiegen sie voll ein und wer wollte, stellte sich vor, dass man das Jahr 1994 schreibt und große Zeiten bevorstehen. Ob Oasis sich bei diesem Songtitel ihrer Sache damals sicher waren, oder ob es lediglich die übliche Arroganz war, ist rückblickend latte. Dass sie 15 Jahre später immer noch Hallen restlos füllen, zeigt eines: Sie waren größenwahnsinnig, aber sie behielten Recht.
Ganze zwei Stunden unterhielten Oasis, was trotzdem nicht reichte, um sämtliche Hits zum Besten zu geben, allen voran „live forever“ fehlte auf der Setlist. Dafür entschädigten „supersonic“, „cigarettes and alcohol“, „morning glory“, “slide away” und natürlich die Radiohits “wonderwall” und “don´t look back in anger”, zu denen reichlich leuchtende Handybildschirme in die Luft gereckt wurden. Früher gabs Feuerzeuge. Spätestens ab diesem Moment war es mit der Zeitreise vorbei und man musste sich eingestehn, dass man Zeiten abfeiert, die nicht zurückkommen, aber die doch zumindest waren.
Erste Zugabe war „don´t look back in anger“, zu deren vorletzter Zeile das Publikum zu früh ansetzte, was Noel Gallagher lediglich mit ein Kopfschütteln kommentierte.
Es folgten das wundervolle „falling down“ und die Hymne „champagne supernova“ .
Mit „i am the walrus“ setzen sie den Schlusspunkt unter ein in jeglicher Hinsicht absolut gelungenes Konzert und zollen ihren Idolen Tribut.
Währenddessen sorgt Liam für die Sensation des Abends, indem er sich eine junge Frau aus dem Publikum angelt, sie auf die Bühne holt und herzlich umarmt. Wer hätte das vom sonst so kühlen Engländer erwartet.
Unter tosendem Beifall verließen Oasis die Bühne, Liam verabschiedete sich auf seine Art und ich frage mich:
Sich mit den Beatles zu vergleichen, ist das größenwahnsinnig? Nicht im geringsten. Und wenn doch, dann sind sie genau deshalb die Beatles unserer Zeit.
phil kyhlthau, 16.04.2009
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