Konzertbericht

Nickelback

Nickelback

Offenbach - Stadthalle
03.03.2002

Keinen NICKEL BACK gewollt (Impressionen)
Es war der 3 März, ein idyllischer Tag mit Sonnenschein und als sich eben diese Sonne dem Untergang weihte, traf sich eine Ansammlung von Menschen jeglichen Alters, vorwiegend dem der Jugend, denn sie wollten ein bestimmtes Ereignis zelebrieren. Hierbei handelte es sich jedoch nicht um die Rückbesinnung auf die Kapitulation der Niederländer im Jahre 1945, sondern um eine Gesangs- und Tanzveranstaltung der renommierten Kapelle Nickelback in Offenbach, die von Vega 4 musikalisch unterstützt wurde. Übrigens eine Band, die ich recht beeindruckend fand, jedoch empfinde ich es als schwierig, der Vorband uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu schenken, ist man ehrlich gesagt doch viel zu aufgeregt und gespannt auf seinen Ichkannskaumerwartenhauptact. Durch schicksalhafte Fügungen und der Erfindung von Automobilen (der einfache Weg betrug 91km) war mir also ein Konzertbesuch vergönnt, ehrlich gesagt war dies in dieser Schuhgrößenordnung bei mir seit 1/2 Jahr nicht mehr der Fall gewesen . Innerhalb des Gebäudes befand ich mich zwischen der Generation voller Missverständnisse mittig, also auf einer Ebene die nicht wehtut und trotzdem Spaß macht! Mein Zustand war der der kompletten Nüchternheit, Berauschtheit sollte also lediglich durch musikalische Empfindungen und der gesamten Atmosphäre erfolgen und dieses hochangestrebte Ziel wurde auch erreicht. Allerdings ist es ja kein Geheimnis, dass der gute Chad Kroeger auf die guten alten Lieblingskräuterlies schwört, wie er MTV ehrlich gesagt ganz schön posig mitteilte, aber die Frage nach der Verantwortung und Einfluss von den RockPopFlop-Künstlern gegenüber der oft nicht hinterfragenden Masse gehört wohl nicht an diese Stelle. Als ich mir Silver Side Up anhörte, erschien mir als Einstieg für solch ein Ereignis " Wake up this morning " am geeignetsten, diesen Song titulierte ich einst " All of this ", somit ist hier ein Maßstab meiner Professionalität gegeben.
Ich sollte Recht behalten, was für ein Gefühl, das lang erwartete Konzert begann also mit dem Lied, dass ich im Geiste dazu auserwählte, obwohl es auch so schon ein überwältigendes Gefühl ist: Die Band, wegen der man selbst da ist, spielt einen Song den man innerlich sowie äußerlich mitsingt, genau in dem Augenblick wo man selbst in der gleichen Lokalität ist, es mischt sich ein Gefühl der Irrationalität unter jenes der Euphorie. Das Konzert hatte also einen guten Anfang und konnte auch nur so enden. Mit "How U remind me", um genau zu sein, diesem Song, der von jeder Schublade akzeptiert wird und auf jeglichen Samplern sowie auf provinziellen Feierlichkeiten zu hören ist. Und irgendwie finde ich das schön. Das Konzert erschien mir total kurz, jeder Song war ein Knaller, bedauerlicherweise kann ich an dieser Stelle für alle Statistiker keine Reihenfolge der Leckerchen wiedergeben. Ehrlich gesagt kommt mir in dieser Retrospektive alles vor wie in einem unregelmäßig verzerrtem Windkanal, 2 mal hatte ich Gänsehaut in dieser doch so warmen Halle mit der stickig-stinkigen Luft, zu der jeder mehr oder weniger beigetragen hat. Zu diesen Emotionen passten die extrem kitschigen Sternchen in grün und blau, die dank modernster Beleuchtungsraffinessen über die Decke wanderten. Ehrlich, ich fand sie faszinierend denn sie waren so kontrovers zu den rockig-lauten Geschehnissen auf der Bühne. Die reinste Antithese. Schaute man sich auf dem Konzert um und belauschte man anschließend heimlich die Gespräche, war nur Zufriedenheit und Glückseligkeit zu spüren. Nur einer meinte zu seinem nickenden Kumpanen: "Die haben doch nur ein gutes Lied". Dem kann ich keineswegs zustimmen, aber ich habe dieses Statement hier aufgeführt, um noch einmal zu veranschaulichen, dass diese kleine Abenteuerreportage sehr subjektiv geprägt ist. Meinungsfreiheit über alles natürlich. Schon wieder ein kleiner thematischer Seitensprung, für den ich um Verzeihung bete. Also ich empfand dieses Konzert als eine runde Sache: Sound, Stimmung, Spaß und So weiter (kleine Alliteration an dieser Stelle als stilistische Krönung). Übrigens glaube ich nicht, dass Chad aus Gründen der Farbmetaphorik sein wahrscheinlich heiß begehrtes T-Shirt zur laut erbrüllten Zugabe wechselte, wahrscheinlich waren sie eher der schweißtechnischen Natur, auch wenn dieser Schwarz-Weiß-Kontrast in meine Antithese-These passen würde.
Aber auf so einen Schnick-Schnack kann Nickelback sowieso verzichten, da sie musikalisch überzeugten. Der Konzertbesuch hat sich sehr gelohnt, denn tief im Inneren steckt in jedem von uns dieser kleine Hedonist, nicht wahr?

26.03.2002

TRACKLIST

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