Cd-Besprechung

Nickelback

The Long Road

Roadrunner
  Vö: 22.09.2003

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  6.9 Punkte
Stimmenzahl: 7

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Fast schon im jährlichen Rhytmus erscheint eine neue Platte von Nickelback. So erscheint auch diese Jahr wieder mal eine neu Platte. Von vielen vermutlich schon sehnsüchtig erwartet, ist es nun endlich soweit und mit ihrem viertem Longplayer "The long Road" verschönern uns Nickelback die verregneten Herbsttage.
Bekannt dürfte vielen schon die erste Single "Someday" sein, die ja ständig auf den Musiksendern rotiert und vermutlich ähnlich erfolgreich sein wird wie die letzte Megasingle "How you remind me". Das liegt wohl daran, dass sich beide in ihrer Struktur sehr ähnlich sind. Ruhiger eingängige Lyriks und ein etwas heftigerer Refrain, der einem sofort ins Blut übergeht.
Der Einstieg in die neue Platte mit "Flat on the floor" könnte nicht besser sein. Man wird erst mal von den kräftigen und schnellen Gitarrenriffs auf den Boden geschleudert und ist dann verdammt sich die Platte ganz anzuhören, was ich jetzt nicht als eine Strafe deuten würde. "Do this Anymore" ist schon eher ein ruhigerer vertreter auf dem Album, im Stil sehr den Songs auf "The State" ähnlich. Immer wieder ruhiger Passagen, die dann wieder in einen kräftiger und heftigeren Refrain ändern. Dann kommt man zur aktuellen Single "Someday", sagen kann man zu diesem Song nicht wirklich viel, wem "How you remind me" gefallen hat wird "Someday" nicht minder gefallen.
Vertreter der härtern Gangart von Nickelback sind "Believe it or not" und "Because of you", hier dominieren die Drums und kräftige Bässe, gemischt mit temporeichen Gitarren kommt man nicht zur Ruhe. Wer dabei einschläft, hat entweder seit einer Woche nicht mehr geschlafen, ist taub oder ist ein Anhänger von Bands wie Soulfly oder Sepultura und schon daran gewöhnt.
"Feelin´ way too damn good" könnte man dann schon fast als das Gegenteil von "Believe it or not" und "Because of you" bezeichnen, um einiges ruhiger und nicht so von Drums dominiert und dient wohl als Ruhepunkt zwischen diesen zwei. Man könnte es fast schon als Ballade durchgehen lassen, wenn da nicht die Nickelback übliche Steigerung im Refrian wäre.
"Figured you out" macht dann da weiter wo "Feelin´ way too damn good" aufgehört hat, nur noch ein bißchen ruhiger und irgendwie kling Chad Kroeger dabei etwas verzweifelt.
Da wir ja grad dabei sind uns in Richtung Ballade zu bewegen, haben wir mit "Should´ve listened" auch gleich eine astreine Ballade erreicht. Ich würde mal sagen genau das Richtige für den nächsten Kuschelrock- oder Alternative Moments-Sampler. Zart beseideten Menschen rate ich schon mal ein Taschentuch zur Hand zu nehmen.
Das reicht jetzt aber an ruhiger Musik. Mit "Throw yourself away" und "Another hole in the head" kommen wir wieder zum altbekannten Nickelback Sound.
Wer denkt nach dem elften Track ist Schluß, wird auf "The long Road" eine freudige Überraschung erleben. Denn nach Nummer 11 geht es noch weiter, und mit drei Bonus-Tracks bescheren uns Nickelback noch weitere 12 Minuten Spaß. "Saturday Night´s Alright" erinnert einen so einbisschen an die klassischen Vertreter der Rockmusik wie z.B. Bon Jovi. Dieser Ausflug in die Welt es alten Rocks ist aber nicht von Dauer, bei "Yanking out my heart" und "Learn the hard way" wird man gleich wieder daran erinnert, was das Metier von Nickelback ist und in welchen Musikstil sie gehören.
Abschliessend kann man nur sagen, das den Jungs um Chad Kroeger mit "The long Road" wieder mal eine wirklich gutes und auch abwechslungsreiches Album gelungen ist, was einem so schnell nicht zu Halse raushängen wird.

11 Punkte (von max. 15)

Michael Moritz, 07.10.2003

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