Konzertbericht

Nada Surf

Nada Surf

Frankfurt - Batschkapp
18.03.2003

Die logische Folge von ausverkauften Konzerten ist ein Ansetzen neuer Termine. Bei Nada Surf bedeutete dies konkret: Nach erfolgreichen Liveshows im November letzten Jahres zwecks Vorstellung des neuen Albums "Let go" gaben sich die drei netten Herren diesen März noch einmal die Ehre, für vier Konzerte hiesige Clubbühnen zu betreten.

Vor dem Auftritt der Amerikaner in der recht gut gefüllten Frankfurter Batschkapp gehörte die Aufmerksamkeit erst einmal Richard Warren alias Echoboy und seinen drei Mitstreitern am Bass, an den Drums bzw. Keyboards. Die Musik der Engländer bewegte sich irgendwo im Bereich zwischen entspannter Elektronik, Pop- und Indie-Rock; Sänger und Gitarrist Warren selbst sprach von "pop songs", die er dem Publikum ans musikalische Herz legen wollte. Das ist ihm vereinzelt gelungen, an die überwiegende Masse kamen Echoboy jedoch nicht ran. Nach etwa 40 Minuten und Vorstellung des aktuellen, bereits dritten Werkes "Giraffe" hinterließ die Band aber dennoch einige zufriedene, von der Musik angetane Gesichter.

Nada Surf können mittlerweile eine beträchtliche Fangemeinde vorweisen. Wie sonst sollte man sich erklären, dass mit Einsetzen des Openers "Blizzard of 77" schlagartig Bewegung in den Raum kam und mitgesungen wurde?

In einer Zeitspanne von eineinhalb Stunden bekam das Publikum eine Abfolge von Songs aller drei Alben des Trios zu hören, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf der aktuellen CD "Let go" lag, die zu 10/12 gespielt wurde. Die Reihenfolge der erwähnten Songs von ruhigen - "Inside of Love", "La pour ca" - zu etwas beschwingteren Nummern wie der aktuellen Single "Hi-speed Soul" oder "Happy Kid" war gut gewählt. Beeindruckend wirkten ebenfalls "80 Windows" vom "Proximity Effect"-Album und "Killian´s Red", die im Stande sind, den Zuhörer völlig in der Musik versinken zu lassen.

Gut angekommen ist das Einbauen des Refrains von "Love will tear us apart", einem Joy Division-Klassiker, in einen Song. Da blieb niemand mehr reglos stehen. Sänger Matthew Caws stellte zudem ein neues, sehr ruhiges Stück vor, das er mit Akustikgitarre vortrug, dessen Titel uns aber nicht verraten wurde.

In den lautstark geforderten zwei Zugaben, die u. a. "Blonde on blonde" lieferten, wurde widerwillig nach einer Abstimmung durch das Publikum dem Wunsch nachgegeben, das bekannteste Stück von Nada Surf überhaupt, "Popular", zum Besten zu geben. Hier gab es kein Halten mehr, ebenso wie beim abschließenden "The Way you wear your Head".

Um mit den Worten von Caws zu sprechen: Dieser Konzertabend war wirklich "nice". Gitarrenmusik, die mal rockig, mal atemberaubend ruhig sein kann. Mehr davon!

Jana Trochta24.03.2003

TRACKLIST

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