Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.9 Punkte
Stimmenzahl: 7
"I miss you more than I knew"
Rückblick ins Jahr 1996: Wer kennt ihn nicht, den damaligen Clubhit „Popular“? Ein Gitarrenpop-Song, der zunächst etwas eigenwillig klingt mit seinen im Sprechgesang vorgetragenen Strophen. Nach diesem Ohrwurm vom Debütalbum „High/Low“, der mich auch heute noch ob seiner Einzigartigkeit fasziniert, geht Nada Surfs 1998-er Zweitling „The Proximity Effect“ etwas klang- und spurlos an den meisten der „Rock- und Pop-Gemeinde“ vorbei.
Jetzt sind die drei Amerikaner nach Labelwechsel wieder zurück und hauen die Gitarrenpop-Fraktion unter den Musikliebhabern gnadenlos um mit jedem einzelnen Beitrag zum vorliegenden neuen Album „Let Go“.
Allein schon der Auftakt mit dem dramatisch anmutenden Titel „Blizzard of 77“ überzeugt auf der Akustischen, und die Frage, ob es denn auch ähnlich genial weiter gehen werde, kann eindeutig bejaht werden. „The way you wear your head“ ist eins der wenigen schnelleren Songs, sehr eingängig und mit einem nach vorne preschenden Drumbeat.
Als Gesamtwerk betrachtet ist „Let Go“ ruhiger ausgefallen: Eine Minderheit an rockenden Stücken (dazu zählen z. B. auch „Hi-speed soul“ oder „Happy kid“); dafür haben sich bei Nada Surf dieses Mal Midtempo-Songs und – noch stärker ausgeprägt – ganz langsame Kost „durchgesetzt“.
„Blonde on blonde“ und „Inside of love“ sind nur zwei Beispiele bewegend schöner Melodien, mit einem dazu passenden, die trübe Stimmung noch verstärkendem, schleppenden Tempo. Beim letzteren Lied wünscht man wirklich jedem, dass dieser sich möglichst bald „inside of love“ befinden werde. Sänger Matthew Caws verleiht mit klarer Stimme diesem Stück die nötige Intensität, sodass es ein würdiger Höhepunkt der aus New York stammenden Band ist.
Bei den schnelleren Songs kann man Caws hohe Stimme bestaunen, die die jeweiligen Refrains durchzieht. Und selbst zum Schluss noch ein Highlight an Schönheit: das schlichte und langsame „Paper boats“.
„Gitarren-Freunden“ mit Melodie-Anspruch sollten auf jeden Fall mal in „Let Go“ reinhören. Vielleicht erreicht dieses Werk endlich die Aufmerksamkeit, die es auch sicherlich verdient. Eins der Top 5 Alben 2002!
Live in Deutschland sind Nada Surf diesen Herbst mit Gemma Hayes unterwegs.
Tourdaten:
19.11.02 – Berlin, Magnet
20.11.02 – Hamburg, Logo
21.11.02 – Köln, Prime Club
22.11.02 – München, Atomic Café
15 Punkte (von max. 15)
Jana Trochta, 01.10.2002
TRACKLIST
01) Blizzard of 77 ***
02) The way you wear your head ***
03) Fruit fly
04) Blonde on blonde ***
05) Inside of love ***
06) Hi-speed soul
07) No quick fix
08) Killian´s red ***
09) La pour ca
10) Happy kid
11) Treading water
12) Paper boats ***
[ *** Anspieltipps ]
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