Konzertbericht
Atreyu
Norma Jean, He is legend
Atreyurock Thick as Thieves "World Tour"
Bochum
22.04.2005
Mein letzter Konzertbesuch im Bochumer Riff liegt mindestens 5 Jahre zurück was vor allen Dingen daran liegt das nach „Hardcore“ Konzerten wie Warzone, Vision of Disorder, Ten Yard Fight und Co das Riff solche Konzerte einfach nicht mehr Veranstaltete. Schade eigentlich, denn die Konzerte am Bermuda Dreieck waren immer etwas Besonderes. Deshalb war ich auch sehr erfreut dass seit einigen Monaten wieder diverse Konzerte im Riff über die Bühne gehen. Der Grund, sich an einem späten Freitagnachmittag in Richtung Bochum zu bewegen waren die Jungs von Atreyu die Norma Jean und He is legend im Schlepptau hatten.
Den Weg dafür geebnet haben Atreyu natürlich mit den letzten beiden Alben, welche es erst ermöglicht haben die Jungs in Europa zu sehen
Obwohl ich wusste das die Konzerte im Riff sehr früh beginnen habe ich es zu Lasten von He is Legend geschafft diese komplett zu verpassen – und das um 19.20h, wo man bei einigen Konzerten noch vor verschlossener Tür steht. Wer hoffte vor Ort noch eine Karte zu bekommen der wurde bitter enttäuscht, denn wie schon bei Underoath hieß es „SOLD OUT“ was diverse Leute nicht daran hinderte den Freitag in der Abendsonne zu verbringen und Atreyu und Co zumindest zu hören.
Da mir He is Legend vorenthalten blieben kann ich zu mindest sagen dass die Jungs für eine Menge Luftfeuchtigkeit gesorgt haben. Norma Jean die nun als nächstes an der Reihe waren hatten ihre Fans direkt mittig vor der Bühne was dafür sorgte das von der ersten Sekunde an gemosht wurde. Norman Jean die mit ihrem Hardcore Metal Mosh musikalisch sicherlich Gewöhnungsbedürftig sind waren Live ein Klasse für sich. Die Energie und Akrobatik die die fünf Jungs aus Georgia an den Tag legen war nicht von schlechten Eltern. Eine gute halbe Stunde wurde hier übelst gemosht, geschrieen, gesprungen und vor allen Dingen geschwitzt. Die Gitarren kreisten um die Körper ohne dabei an Druck zu verlieren der aus den Boxen dröhnte. Mit fettem Sound im Rücken gaben die Norma Jean alles und konnten den einen oder anderen Fan am Ende des Sets dazu gewinnen. Der ein oder andere Mag vielleicht sagen wer so eintönig klingt, muss ja irgendwie von den musikalischen Engpässen ablenken, doch auch dies ist wieder Ansichtssache. Fest steht, dass die Jungs zum fetten Sound richtig gerockt haben und das optimale Aufwärmprogramm für Atreyu boten. Nach kurzer Umbauphase betraten gegen 20.20h Atreyu in einheitlich weißen Polo - Shirts bzw. Hemden die Bühne und eröffneten mit Bleeding Mascara das Set. Leider war hier der Sound bei weitem nicht mehr so fett wie noch bei Norma Jean was vor allen Dingen zu Lasten der Gesangparts des Drummers ging. Mit „A song for the optimists“ und „Right side of the bed“ folgten die nächsten Knaller die vom Publikum begeisternd gefeiert wurden. Auch hier wurde mit viel Spaß mächtig gerockt was man an Gitarren Einlagen a la ZZ TOP zu sehen bekam. Die sympathischen Jungs die sich mehrmals nach den Songs für die großartige Kulisse bedankten war die Spielfreude anzusehen. Atreyu fanden genau den Richtigen Mix aus Alten und Neuen Songs und holten das Maximum an Energie heraus. Obwohl die Jungs von Atreyu seit 2 ½ Monaten auf ihrer „World Tour“ unterwegs sind war von Müdigkeit oder Eintönigkeit nichts zu spüren, was auch für Norma Jean gilt die noch einige Kilos mehr an Schweiß in Bochum gelassen haben. Ab „Someone´s standing on my chest“ dem Fünften Song wurde sowohl der Sound als auch die Stimme des Drummers bedeutend besser. Den Schlussspurt des gut 45 minütig andauernden Spektakels leiteten Atreyu mit „Deanne the arsonit“, „The Crimson“ und „Lip Gloss and Black“ bevor sie die Bühne verließen. Das die bis dahin richtig eingeheizten Fans sich damit nicht zufrieden geben würden, war so sicher wie das Amen in der Kirche und somit mussten Atreyu in die Verlängerung. Dort hatten die Jungs einen ganz besonderen Leckerbissen, sie coverten Bon Jovi´s „ Shot through the heart“ nachdem das Publikum den Refrain „Shot through the heart it's all part of the game we call love …”
einmal als Einleitung sang. Spätestens ab hier war klar, das die Show den meisten Leuten sehr positiv in Erinnerung bleiben wird. Den Weg dafür geebnet haben Atreyu natürlich mit den letzten beiden Alben, welche es erst ermöglicht haben die Jungs in Europa zu sehen.
Als dann gegen 21.15 Uhr Musik aus dem Mischpult des Soundmenschen dröhnte wurde schnell klar das ein klasse Konzert zu ende ging.
Ken Neusser, 11.05.2005
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