Cd-Besprechung

Atreyu - Lead Sails Paper Anchor

Atreyu

Lead Sails Paper Anchor

Roadrunner Records
  Vö: 24.08.2007

Bewertung:  5 Punkte
Leserwertung:  2.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Willkommen in der Belanglosigkeit!
Orange County schickt seinen heissesten Export Atreyu mit Rückenstärkung eines noch größeren Labels auf die Reise durch die Musiklandschaft Amerikas und beschert uns eine handfeste Riesenenttäuschung.
Auf der Basis eines nach wie vor leider absatzträchtigen Metalcores harmlosester Sorte, will der Fünfer mit einer völlig überraschenden musikalischen Entwicklung überzeugen und sammelt dafür noch ein paar Pianofetzen auf,lässt im Titeltrack die Pedal Steel Guitar jammern,eröffnet "Loose it" mit einer türkischen Gitarre und lässt "Doomsday" mit einem lupenreinen Testament-Riff "glänzen".
Diese unbezweifelbare Vielfalt von "Lead Sails Paper Anchor" kann jedoch nur schwer darüber hinwegtäuschen, dass man es bei Atreyu mittlerweile mit einer etwas härteren Variante von Good Charlotte und Konsorten zu tun hat.
Sämtlicher Ecken und Kanten vorheriger Alben Atreyus beraubt, überrascht es hier kaum, dass John Feldmann, bekannt für seine Arbeiten mit The Used, Goldfinger, Ashlee Simpson (!) und eben besagten Good Charlotte hinter den Reglern saß.
Und ehrlich, was auf dem Erfolgsalbum "The Curse" mit seinem perfekt geglückten Spagat zwischen absoluter Härte und zuckersüßem Pop noch wunderbar harmonierte und beim letztjährigen "A Death-grip on yesterday" höchstens erste Ermüdungserscheinungen offenbarte, wurde hier trotz eines Endmixes von Andy Wallace so dermaßen glattgebügelt, das die rar gesäten, annehmbaren Songs (s. Anspieltipps!) auf "Lead Sails Paper Anchor" einfach nicht das Gesamtniveau auf ein erträgliches Maß heben können.
Mit einem großen Abwandern alter Fanscharen muss demnach im Hause Atreyu gerechnet werden, denn Hits wie "Bleeding Mascara" oder "The Theft" sucht der geneigte Hörer hier vergebens.
Absolute Totalsausfälle wie die 80er Hair-Metal Huldigung "Blow" oder das tödlich langweilige "Honor" dürften darüberhinaus dem Ziel, neue Käuferschichten zu erschließen auch nur wenig dienlich sein.
Da hilft dann wahrscheinlich nur noch eine ausgedehnte Tournee mit den neuen Labelkollegen Nickelback...womit sich der Kreis zumindestens wieder schließen könnte: Willkommen in der Belanglosigkeit!

5 Punkte (von max. 15)

19.08.2007

TRACKLIST
1. Doomsday
2. Honor
3. Falling Down
4. Becoming The bull***
5. Two Become one
6. Lose It
7. No One Cares***
8. Can't Happen Here
9. Slow Burn
10. Blow
11. Lead Sails [And A Paper Anchor)***
[ *** Anspieltipps ]

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