Konzertbericht

Crash Tokio - Heimspiel, Baby.

Crash Tokio

Heimspiel, Baby.

München, Tollwood
29.06.2007

Freitagabend im Münchner Norden. Im nur wenige hundert Meter entfernten Olympiastadion werden demnächst die „Red Hot Chili Peppers“ die Bühne betreten. Aber hier und jetzt, im kleinen SZ-Zelt, treten „Crash Tokio“ vor ihr Publikum.

Noch erhellt Tageslicht das Kugelzelt, und die Zuschauer halten den obligatorischen Zweimetersicherheitsabstand von der Bühne. Diesen Zustand weiß Sänger Pese zu ändern. Einmal freundlich gefragt und schon schließt sich die Lücke.

Das Publikum ist gemischt und der Eintritt frei. Ein ständiges Kommen uns Gehen. Nochmal schnell raus zu einem der Marktstände was zu essen holen oder doch nur ein Bier? Die Band scheint es nicht weiter zu stören, für jeden der Mal kurz geht, schaut jemand neues vorbei.

Das Set setzt sich aus einer gelungenen Mischung an Songs zusammen. Besonders die schnelleren Lieder, wie „Girls Can Dance“ und „I’m A Ship“ funktionieren und bekommen entsprechende Resonanz. Auch „For You Always“ und “Good You Are” kommen gut an. „We Are Plastic“ der Titeltrack des ersten Albums der Münchner zeigt sich rockiger als die meisten anderen Stücke des Sets, welche ihn ihrer elektronischen Verspieltheit an Phoenix erinnern.
Zum ausgelassenen Tanzen reicht es an diesem Abend jedoch nicht, aber zufriedenes Kopfnicken und Fußwippen seitens des Publikums muss wohl reichen.
Die sechs Musiker harmonierten bestens miteinander und am Schlagzeug konnte man Andres Wecklein alias Ronny Rock, den meisten wohl von Miles und Monta bekannt, bewundern.

Die Zugabe wird dann auch dankend angenommen. „Time and Time“ beschließt den Abend. Dabei wird noch einmal tief in die Theatraliktrickkiste gegriffen, Kniefall, ekstatisches Tamburinspiel und Gestikulieren gen Himmel inklusive.

Kleiner Vermutstropfen: der Sound war ziemlich leise, aber was will man machen, wenn nur wenige Meter weiter die schweizer Rockurgesteine von „Gotthard“ sich sonst in ihrem musikalischen Schaffen gestört fühlen?


Fazit: „Crash Tokio“ wissen wie man guten Indie-Pop macht und verlieren dabei nicht aus den Augen, dass die Zuschauer unterhalten werden möchten. Prädikat: empfehlenswert.

Angelika Möller30.06.2007

TRACKLIST

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