Cd-Besprechung

Crash Tokio

We Are Plastic

Tapete Records
  Vö: 15.11.2004

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  11.7 Punkte
Stimmenzahl: 6

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Besteht eine Band rein global betrachtet aus deutschen Indiemusikern, welche Musik kann man dann wohl von ihnen erwarten? Richtig. Britpop und -rock.Guter Witz? Nein, nicht wirklich. Damit wollte ich nur zum Ausdruck bringen, was mich am Anfang etwas an diesem Album verwundert hat. Am Anfang aber nur. Denn inzwischen hat sich dieses Album zu einem recht bodenständigen gemausert.

Kennt vielleicht jemand Pese und Nina Kränsel? Ja, richtig, die beiden, die auch zeitweilig mal in Bands wie Miles mitgemacht haben und es noch immer tun. Seit etwa 1998 besteht die Band, im Jahre 2001 gingen die zwei mit Andreas "Hase" Höfer und Sebastian Schumann zusammen ins Studio, um die damals auf Blickpunkt Pop (dem Label, wo auch die Sportfreunde Stiller zu veröffentlichen pflegen) erschienenen Debüt-EP "We Love You No More" einzuspielen. Den Musikstil der Band einzugrenzen fällt nicht wirklich schwer - sind doch überall Anspielungen auf altbekannte Bands wie die Wannadies oder auch Popsicle zu finden. Da wird schon mal fröhlich geradeausgerockt, aber auch leisere Stücke sind zu finden.

Ein schönes Beispiel für eins der Lieder, die sich den schnelleren Gitarren verschrieben haben ist "Stop Stop Stop", wo sich auch der Schlagzeuger mal richtig austoben kann. Zarter und britpoppiger ist "All Stars Are Set" wo Anklänge an Oasis zu hören sind. Der Titeltrack "We Are Plastic" wiederum zeigt recht anschaulich, dass die Wurzeln dieser Band nun mal doch im deutschen Indiegeschrammel liegen, und nicht auf der britischen Insel.

„We Are Plastic“ zeigt auf jeden Fall das weite musikalische Spektrum, welches Crash Tokio zu leisten in der Lage sind. Nur manchmal vermisst man das, was man von der deutschen Indiemusik gewohnt ist. Nette Popmusik machen. Aber wen stört es, wenn man dafür eine volle Ladung ordentlicher Gitarrenmusik haben kann?

11 Punkte (von max. 15)

Kathrin Grannemann, 14.11.2004

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