Interview

Thora

Mit Jägermeister auf die Erfolgsspur

Seitdem die Aachener Band Thora beim Jägermeister Band Support Wettbewerb im Jahre 2004 zwei der begehrten Vorgruppenplätze bei den finnischen Düsterrockern von HIM gewonnen haben, ist nichts mehr so, wie es zuvor einmal war. Sänger Thomas Fräntzki, Gitarrist Ireneusz Henzel, Bassist Will Tümmers und Schlagzeuger Janusz Korzen erfreuen sich seither einer stetig wachsenden Fangemeinde.
Thora’s ausgewogene musikalische Mischung aus Hardrock Klängen und einprägsamen Melodien lassen so manches Goth-Metal Herz höher schlagen. Sänger Thomas nahm sich exklusiv für Bizarre Radio während der Vorbereitungen zum kommenden Album „Baby No.666“ etwas Zeit, um einige Fragen zu beantworten.

Bizarre-Radio: Hallo Thomas. Erzähl uns doch bitte einmal wann und wie Thora entstanden bzw. zusammengekommen sind?

Thomas: Die Band wurde von unserem früheren Gitarristen und mir gegründet. Eigentlich sollte es nur was sein womit wir unsere Zeit totschlagen wollten, weil unsere damalige Band außer Gefecht war. Dann hat sich aber was richtig Cooles entwickelt und wir haben uns Thora getauft.

BR: Wie seid ihr eigentlich auf den Bandnamen Thora gekommen?

T: Thora ist ein sehr mystischer Name und hat viele Bedeutungen. Die Thora ist das mosaische Gesetz, die fünf Bücher Moses. Es hat also was Prophetisches und soll die Leute aus ihrer Lethargie holen. Harte Musik ist dafür genau das richtige Transportmittel.

BR: Ihr wart ja lange Zeit bei Christian Pohls Label „Fear Section“ (bekannt durch Terminal Choice und Blutengel) unter Vertrag. Nun steht ein Wechsel zu einem neuen Label ins Haus. Wie kam es dazu und wisst ihr schon bei welcher Plattenfirma ihr jetzt landen werdet?

T: Tja, ich glaube wir haben etwas zu wenig Platten verkauft und müssen uns halt jetzt was neues suchen. Eine konkrete Firma haben wir aber noch nicht am Start, allerdings verhandeln wir momentan einige Optionen. Was Genaues kann ich aber momentan leider noch nicht sagen.

BR: Wird sich mit dem Wechsel des Plattenlabels dann auch etwas für eure Fans verändern?

T: Das kann ich Dir leider auch noch nicht beantworten. Ich denke aber das sich in den nächsten Wochen was entwickeln wird und wenn alles klappt werden unsere Fans davon sicherlich profitieren.

BR: Auf der Band-Homepage ist seit dem 17.03.07 mit dem Song „Suicide Girl“ ein kleiner Vorgeschmack auf euer kommendes Album „Baby No.666“ zu hören. Könnt ihr uns jetzt schon einmal ein wenig über den Song und das Album erzählen? Wird „Suicide Girl“ die erste Single Auskopplung werden?

T: Ob es eine Single Auskopplung wird, kann ich momentan auch noch nicht sagen, das würde dann von der neuen Option abhängen. „Suicide Girl“ ist der Intro Song zu unserer neuen CD „Baby No.666“, und ich finde generell ist die neue CD noch mehr Rock’n’roll als die beiden davor. Ich denke „Suicide Girl“ geht auch gut in die Fresse.

BR: Das bisher auf eurer Homepage veröffentlichte Cover von „Baby No.666“ lässt mit Sicherheit jedes Fetisch-Herz höher schlagen. Wie steht ihr zu dem Thema Fetisch?

T: Das Cover soll in erster Linie das Thema der CD wiederspiegeln und Thora steht und stand auch immer für eine gewisse Auflehnung gegen das Normale, d.h. ein freigeistiges Denken und Handeln was sich nicht nach den gewöhnlichen Regeln richtet. Rock’n’roll heißt für mich einfache diese Lebenseinstellung und jeder Fetisch beinhaltet ja auch was Exklusives. Was allerdings genau mein Fetisch ist bleibt aber mein Geheimnis.
(Anm. der Redaktion: Was wir und die Fans doch sehr bedauern.)

BR: Wechseln wir doch wieder zu unserem Hauptthema Musik. Beschreibt bitte eure Musik/euren Musikstil einmal selbst in 5 Worten.

T: Ich sehe unsere Musik als eine Kombination von Manson, Him und Rammstein. Das sind jetzt vielleicht mehr als fünf Worte, aber wir machen einfach unser eigenes Ding was für mich nicht so einfach zu beschreiben ist. Ich glaube Du als Außenstehende kannst so was besser auf den Punkt bringen.
(Anm. der Redaktion: harte Gitarrenriffs, nachdenkliche Texte, unter die Haut gehende Melodien und eine tiefe, charismatische Stimme…Was will man mehr???)

BR: Wer ist bei euch für das Songwriting zuständig?

T: Meistens kommt immer jemand mit einer Idee an und ich arbeite an den Vorschlägen, schaue nach coolen Gesangslinien, Textideen und ob ich eine gute Inspiration bekomme. Wenn mir dann was Schönes einfällt, arbeiten wir das Ganze hinterher zusammen im Studio aus.

BR: Wie und wo entstehen eure Songs? Habt ihr spezielle Riten die euch in der kreativen Phase unterstützen?

T: Nein, bestimmte Riten haben wir nicht, allerdings weiß ich auch nicht was da so jeder Einzelne von uns macht. Ich persönlich lasse mich da von vielen Dinge inspirieren, wie z.B. von gesellschaftlichen Ereignissen, natürlich privaten Gefühlen wie Liebe oder Hass und wenn ich was Zeit habe fahre ich auch gerne mal ans Meer oder in die Berge wo ich viel Ruhe habe und einfach meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann.

BR: Könnt ihr euch vorstellen einmal etwas mit den „Großen“ der Musikszene zusammen aufzunehmen? Wenn ja, wer wäre da euer Favorit?

T: Klar können wir uns das vorstellen, aber wenn ich ehrlich bin habe ich da jetzt keine Favoriten. So was muss man einfach auf sich zukommen lassen. Letztlich zählt ja auch immer mehr der persönliche Bezug zu einer Person, als einfach nur das berühmt sein.

BR: Euer letztes Album „Total World Paranoia“ wurde zwar schon am 14.Oktober 2005 veröffentlicht. Könnt ihr uns dennoch ein wenig darüber erzählen? Hat es eine bestimmte Botschaft an die Welt da draußen?

T: „Total World Paranoia“ beschäftigt sich in erster Linie mit Angst. Es geht dabei um viele Ängste, persönliche, materielle und emotionale. Ziel des Ganzen war eine Konfrontation, so zu sagen ein Angstritual zur Selbstbefreiung.
Das ganze Leben ist voller Inspiration wenn man es mit offenen Augen betrachtet und zum Leben gehören alle Themen. Ich glaube deshalb ist es textlich auch sehr abwechselnd und zeigt, wie auch schon in unserem Logo das Yin und Yang Zeichen, beide menschlichen Pole.
Und der Mensch ist sicherlich die beste Inspiration.

BR: In den Songs „Crucify God“, „Song of Emptiness“ und “Christ Abuse” spielt ihr ja sehr deutlich mit dem Thema Glaube und Gott. Seid ihr gläubig bzw. an was glaubt ihr?

T: Ich persönlich glaube in erster Linie an mich, oder manchmal, wenn die Depris zu groß werden auch wieder nicht, dann taumle ich total im Nihilismus, aber da gibt es auch noch schöne Texte auf unserer neuen Platte, die hoffentlich bald raus kommt.

BR: Wann können euch eure Fans mal wieder live erleben? Sind Festivalauftritte geplant?

T: Schaut einfach mal regelmäßig auf unsere Homepage. Dort stehen immer die geplanten Konzerte.

BR: A propos, was ist das für ein Gefühl auf der Bühne zu stehen und eure Musik zu performen?

T: Das kommt bei mir immer drauf an. Wenn ich gut drauf bin und das Publikum cool ist, ist das natürlich das Größte. Sonst…....Ich versuche immer das Beste zu geben.

BR: Im Jahr 2004 hat euch der Jägermeister-Bandsupport-Contest ja 2 Konzerte mit den Finnenrockern von HIM eingebracht. Hat euch das weiter gebracht oder verändert? Was habt ihr damals erlebt? Habt ihr heute noch Kontakt zu HIM oder dem damaligen Main-Support-Act Zeraphine?

T: Zu Zeraphine haben wir ein wenig Kontakt, allerdings zu Him keinen mehr. Hatten wir auch damals nicht wirklich groß, denn die Jungs waren schon sehr eingespannt und immer sehr beschäftigt. Natürlich haben uns die Auftritte sehr viel gebracht und uns auch viele neue Fans und mittlerweile auch Freunde beschert. Um es einfach auf den Punkt zu bringen: Die Him Auftritte waren die coolsten überhaupt und ich bin froh das wir so eine schöne Erfahrung machen durften.

BR: Nun einmal zu euch selbst. Habt ihr neben der Musik noch Zeit für andere Freizeitaktivitäten oder eure Familie und Freunde?

T: Ja klar, für Freunde und Familie muss immer Zeit sein, wenn es doch teilweise was mehr sein könnte.

BR: Thomas, wie sieht für Dich ein perfekter Tag aus?

T: Einfach nur lange schlafen können, dann noch lange im Bett bleiben und ein wenig Spaß haben, ein leckeres Weinchen oder Bierchen, was Nettes essen und weiter relaxen.
Eigentlich ganz einfach.
(Anm. der Redaktion: Eben ganz normale menschliche Bedürfnisse. *g*)

BR: Welche Musik läuft derzeit in Deinem CD-Player?

T: Bei mir auf dem mp3 Player läuft gerade die neue Kean, dann Masterplan, Rage against the Machine und natürlich unsere neue CD „Baby No.666“.

BR: Du bist ja musikalisch sehr eingespannt. Hat man da dennoch Lust auf andere Konzerte? Was war das letzte auf dem Du privat warst?

T: Ups, da muss ich echt gestehen, dass ich lange auf keinem Konzert mehr war. Schande über mich, aber das letzte größere war die Him, The Rasmus und Negative Tour in Köln.
(Anm. der Redaktion: Wo wir uns natürlich NICHT über die Füße gelaufen sind.)

BR: Wenn ihr für einen Tag eine andere Person sein dürftet, wer wäre das und wieso?

T: Äh, habe ich auch keinen Plan. Vielleicht George Bush um mal zu checken wieso man so eine scheiß Politik machen kann und wie man sich so als Diktator fühlt. Solche Menschen sind für mich echt ein Phänomen und ich kann so eine Denk- und Handelnsweise gar nicht nachvollziehen. Aber vielleicht will ich es auch nicht wirklich.

BR: Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt uns die Fragen zu beantworten. Möchtet ihr zum Schluss noch ein paar weise Worte an eure Fans richten?

T: Freut Euch schon mal auf die neue CD kommt zu unseren Konzerten und bleibt uns treu.

Kitty N., 20.03.2007

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