Cd-Besprechung

Thora

Scars

afmusic
  Vö: 24.05.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Nach dem letzten Album „Baby No.666“ waren sowohl Fans wie auch die Band noch frohen Mutes, dass man nach einem Wechsel zum Plattenlabel afmusic endlich wieder auf dem aufsteigenden Ast sei. Dann kam es im April 2009 zu etwas, mit dem die Fans der Aachener Goth-Metal Band wohl nie gerechnet hatten. Tommy, Irek und Janusz sahen kein künstlerisches Vorankommen mehr, auch wenn bereits mehr oder weniger alle Arbeiten am neusten Werk „Scars“ erledigt waren, und entschieden sich fortan getrennte Wege zu gehen. Viele Fans reagierten geschockt, waren sie doch schon in freudiger Erwartungshaltung auf die neusten musikalischen Ergüsse Thoras.

Ein Jahr und viele Geschehnisse später, u.a. die Gründung von Tommys neuer Band Godex, sollten dennoch Zeichen und Wunder geschehen. Vielleicht lag es auch an den vielen Zuschriften der Fans, vielleicht lag es aber auch daran, dass man das eigene musikalische Schaffen nicht einfach in der Schublade verstauben lassen darf – Thora werden wiederauferstehen. Zuviel Hoffnung sollten sich die Fans jetzt aber nicht machen, denn die Band hat sich nach langem hin und her entschieden den langjährigen Fans ein Geschenk in Form der Veröffentlichung von „Scars“ zu machen. Das Album, dass die Musiker damals trennte, soll nun die Fans wieder vereinen. Eine tolle Geste.

Ab dem 24. Mai gibt es dann nun „Scars“ auf allen Downloadportalen zu erwerben. Die insgesamt 10 Songs sind wieder voll gepackt mit markanten Gitarrenriffs, elektronischen Beats und treibenden Drumbits. Und natürlich kommt auch Tommys einmalig tief-samtige Metalröhre wieder voll zum Einsatz und sorgt hier und da für Gänsehautfeeling.

Ein paar Veränderungen dürften dem langjährigen Thora-Anhänger aber bei „Scars“ auffallen. Die Songs wirken alle ein wenig morbider und scheinen sich mehr an die Gothic-Szene anzulehnen. Das ist aber keineswegs eine Abkehr vom harten Metalpfad, sondern eine mutige Weiterentwicklung hin zu einem eigenen festen Stil.

Vielleicht darf man jetzt doch etwas hoffen oder möchte sich einfach an den Wunsch des erneuten musikalischen Zusammenschlusses der Aachener Musiker klammern. Realistisch ist das aber derzeit keinesfalls. Dennoch haben Thora mit „Scars“ einen wunderschönen Schlussstrich unter ihre Bandgeschichte gezogen, der alle versöhnlich stimmen sollte.

13 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 22.05.2010

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