Interview

The Busters - Interview auf dem 30. Open Ohr

The Busters

Interview auf dem 30. Open Ohr

Interview mit Stefan - Schlagzeug, Rob Solomon Göhring - Posaune und Richard "Richez" Tabor - Gesang von den Busters

BR:
Hallo Busters. Euch gibt es mittlerweile schon seit 1987, was hat euch dazu bewegt Ska-Musik zu machen, bzw. wer hat euch inspiriert?

The Busters (Schlagzeuger):
Damals haben wir immer auf Partys Musik von den Selecters und Specials gehört. Das war die Musik, die uns gut gefallen hat. Daraufhin haben wir alle Musiker der Stadt zusammengetrommelt, die ein Instrument haben und gründeten zusammen eine Band. Dann haben wir natürlich Ska gespielt. Denn Genesis mit vier Bläsern klingt komisch!

Bläser: Auf der ersten Busters-Platte ist auch noch ein Tribute an „the Skaterlites“ zu finden.

BR:
Und wodurch werdet ihr heute inspiriert?

The Busters (Sänger):
Heute inspiriert uns das Leben! (alle lachen) ...
Ne , wir denken, dass jeder von uns von unterschiedlichen Musikern inspiriert wird.
Bläser:
Was mir mittlerweile auch ganz toll gefällt sind Athena (türkische Ska- Gruppe).Ich habe die vor drei Jahren kannengelernt und habe mir vor einem Jahr sogar drei Kassetten (wohlgemerkt Kassetten, da es damals noch keine CD existierte) geholt und die Verkäuferin meinte noch, dass ich noch abwarten solle, denn die werden noch am Grand Prix teilnehmen.

BR:
Auf eurem neuem Album „Revolution Rock“ greift ihr auf „Ska alter Schule“ zurück.. Geht das von der Musik her in Richtung Laurel Aitken?
The Busters (Schlagzeuger):
Nein, wohl eher nicht. Ich würde eher sagen, dass sich die Musik eher an Ska- oder Rocksteadysachen orientiert, die sich damals am „Philisound“ orientiert haben, was damals von America nach Jamaika gekommen ist oder die etwas jazzigeren Sachen von Skaterlites.

BR:
Hattet ihr da Bock drauf oder wolltet ihr eher alte Skafans zurückgewinnen?

The Busters (Schlagzeuger):
Ne, es hat geheißen, wir könnten dann am Grand Prix teilnehmen. (lachen)... Ne, in Deutschland würde da keiner drauf kommen !

Sänger: Ich glaube es war auch eher so ein Wunsch gewesen so Musik zu machen. Vor den Aufnahmen haben wir ganz viel geprobt... ausnahmsweise... Ich finde als Band sollte man das machen, was man fühlt.
Schlagzeuger: Außerdem wäre es ja richtig platt gewesen, eine Platte aufzunehmen, eine Platte aufzunehmen, die „Revolution Rock“ heißt und dann Punk darauf zu machen. Wobei das Lied „Revolution Rock“ ein the Clash Cover ist.

BR:
Um was handeln die Texte auf der „Revolution Rock“?

The Busters (Schlagzeuger):
Die Platte ist inhaltlich eine der böseren. Trotz der entspannten Musik... Es gibt aber ein Lied auf dieser Platte, das „be positive“ heißt und woran sich mehrere Plattenkritiken aufgehängt haben, von denen zwei besagen, dass es den Kritikern auf den Sack geht, dass the Busters immer so positiv sind. Aber inhaltlich geht es in dem Lied darum, dass man sich nichts draus machen soll, wenn einem das Haus über dem Kopf weggebombt wird und so die kleinen Widrigkeiten des Lebens ... Also es ist eigentlich genau das Gegenteil gemeint. Das gibt es in den ein oder anderen Texten amüsant dargestellt. Es ist auf jeden Fall nicht Partymusik bis zur Besinnungslosigkeit,- Hauptsache Bier und so weiter... die Zeiten sind vorbei... „prost“

BR:
Ihr habt ja auch schon mit vielen bekannten Musikern, wie z.B. Laurel Aitken oder Farin Urlaub bzw. mit den Ärzten zusammen gespielt. Gibt es noch irgendwelche Musiker, mit denen ihr gerne etwas machen würdet oder auch mal auf Tour gehen würdet?

The Busters (Sänger):
Möglichst eine 1-Mann Kapelle...
Schlagzeuger:
So lange es die Skaterlites noch gibt sollte man auf jeden Fall mit denen mal was machen.

Bläser: Aber nur mit Schlagzeug und Bass...

Sänger: Vor zwei Jahren haben wir mit Manu Chao zusammen gespielt. Das war für mich ein wahnsinniges Erlebnis und ich würde sehr gerne mit Manu Chao zusammen Musik machen. Das ist die Stilvielfalt pur.
Bläser:
Ich habe die Chance gleich beim Schopfe gepackt und habe was mit denen gemacht, da es nach der Show noch ein Soundsystem gab und da sind von allen Bands die Musiker noch mal auf die Bühne gegangen und haben zusammen gejammt.
BR:
Könnt ihr mit eurer Musik gut Geld verdienen?
The Busters (Schlagzeuger):
Also mit den Busters alleine geht das natürlich noch nicht. Wir sind nun mal insgesamt elf Leute. Wir haben Techniker und Mischer und alles was dahinter ist und die wollen schließlich auch am nächstem Tag etwas Frühstücken. Außerdem haben wir teilweise auch noch andere Bandprojekte oder machen Musik mit Farin Urlaub. Und von daher ist das in Ordnung.

BR: Wie entstehen bei euch denn neue Songs. Ist zuerst der Text oder die Melodie da?

The Busters (Bläser):
Also bei mir ist das ganz unterschiedlich. Manchmal ist zuerst der Text da, aber manchmal auch die Melodie. Das nehme ich mir dann auf mein neues Handy auf, da habe ich mittlerweile mehr Platz drauf, als auf meinem alten (das waren nur 20 sek.) ... und danach werden die Lieder dann ausgearbeitet und ich überlege mir z.B. zu welchem Instrument die Melodie passen könnte.

Sänger:
Aber die Grundidee liegt dann letztendlich beim Komponisten selbst.
BR (Schlagzeuger):
Was haltet ihr im allgemeinen denn von deutschen Bands?
Wir sind Helden gefällt mir persönlich sehr gut. Toten Hosen ist so,- na ja ich geh selten auf Fussballplätze. Von daher ist das geschmacklich schon mal ein bisschen anders.

The Busters: (Sänger):
Ich glaube, dass es in Deutschland zur Zeit sehr, sehr viele gute Bands gibt, die nicht alle unbedingt aus Berlin kommen müssen und ich finde auch, dass es der Musikindustrie gut tun würden, wenn sie diese ein wenig mehr fordern und unterstützen würde. Das seeed man auch, dass es diese Bands gibt (aus Berlin! lachen...)
Man muss nicht soweit gucken und man muss auch nicht über den Teich fahren, es ist ja alles da!

Bläser:
Deswegen ist es auch ganz gut, dass der Markt durch das Internet bzw. durch das brennen von CD`s mal zusammengebrochen ist.
Wir sind Helden sind z.B. auch durchs Internet bekannt geworden.
Darauf haben in Deutschland wahrscheinlich viele gewartet, dass was intuitives kommt. Also so was, was nicht nach RnB klingt und von übern Teich kommt und direkt in die Rotation wandert. Der Bedarf bei jungen Leuten ist ja auch, dass sie nicht nur die Sachen hören wollen, die sie vorgesetzt bekommen und im Internet bietet es sich ja an, auch an andere Sachen heranzukommen, wie bei euch z.B. im Radio.

Sänger:
Ich denke auch, dass die Leute durch die ganzen Castings gemerkt haben, wie cool es doch ist, wenn eine Band dort steht und selber Musik macht und selber komponiert.

BR:
Wie gefällt euch denn das diesjährige Motto auf dem OPEN OHR „Arbeit abschaffen“ bzw. interessiert ihr euch für Politik?

The Busters: (Schlagzeuger):
Ich persönlich interssiere mich sehr für Politik. In der Musik finde ich das auch in Ordnung; finde es aber besser, wenn manso ein Thema in eine kleine Story reinpackt, so dass das nicht so plakativ rüberkommt, sondern lieber so ein Thema gesellschaftskritisch behandelt und nicht politisch. Das kommt dann nicht so wahlplakatmäßig rüber. Und ich glaube auch nicht, dass wir durch die ganze Band weg eine gemeinsame politische Meinung haben.Wir reden uns auch manchmal über ein bestimmtes Thema die Köpfe heiß. Von daher wäre es schon komisch, wenn ein Lied mit einem bestimmten politischem Inhalt für die ganze Band stehen würde. So Sachen dann lieber irgendwie künstlerisch verpacken und so kann dann vielleicht eher jeder einen Zugang zu der Geschichte finden...

BR: Wie alt seit ihr eigentlich:

The Busters: Musiker haben kein Alter....Die Busters sind jetzt ca.18 Jahre alt.
Wir versuchen uns jung zu halten...

BR: Vielen Dank fürs Interview!

The Busters: Wir haben zu danken...

Nico Hofmann06.06.2004

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