Cd-Besprechung

Volbeat - Live From Beyond Hell / Above Heaven (DVD)

Volbeat

Live From Beyond Hell / Above Heaven (DVD)

Universal Music
  Vö: 18.11.2011

Bewertung:  13 Punkte
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Mit Fug und Recht darf man Volbeat wohl als die Band der Stunde bezeichnen. Da ist es nur konsequent, dass die Dänen nun mit „Live From Beyond Hell / Above Heaven“ eine Live-Scheibe nachlegen, die wahlweise als CD, als Doppel-DVD, 2 DVD+CD, Blue-Ray sowie Triple-Vinyl erhältlich ist. Die nachfolgende Rezension bezieht sich dabei ausschließlich auf die Doppel-DVD-Version.

Die DVDs enthalten insgesamt drei verschiedene Konzertmitschnitte, nämlich den des vor ziemlich genau einem Jahr gespielten Gigs im Kopenhagener Forum in voller Konzertlänge, einen rund halbstündigen Auftritt im kalifornischen Anaheim vom April dieses Jahres sowie drei Tracks vom diesjährigen Rock am Ring-Gig.

Das Heimspiel in Kopenhagen zeigt eine bestens aufeinander eingespielte Band, die voll im Saft steht und der das Publikum förmlich aus der Hand frisst. Kein Wunder, können Michael Poulsen & Konsorten doch mittlerweile auf einen Fundus hochkarätiger Hits zurückgreifen und den Zuschauern somit förmlich garantieren, den sicherlich recht stattlichen Eintrittspreis nicht bereuen zu müssen. Die Setlist liest sich dementsprechend wie eine Best-of-Zusammenstellung mit Knallern wie „Maybelle I Hofteholder“, „Guitar Gangster & Cadillac Blood“, „Heaven Nor Hell“, „Sad Man's Tongue“, „The Human Instrument“ u.a. Auch die Sound- und Bildqualität stehen hier in Nichts zurück und dementsprechend gerät der Mitschnitt auch auf DVD zu einem einzigen Triumphzug. Einen nicht unerheblichen Beitrag hierzu leisteten auch die zahlreichen Gastmusiker wie z.B. Kreators Mille ("7 Shots") oder Lars-Göran Petrov (Entombed) bei dem eigentlich im Original von Napalm Death's Mark Greenway eingesungenen "Evelyn". Daneben spielen Volbeat "Raining Blood" und "Holy Diver" an und konnten sogar den ehemaligen Boxweltmeister Mikkel Kessler bei der ihm auf dem Leib geschriebenen Einmarschhymne "A Warrior's Call" zu einem kurzen Stelldichein überreden.

Im Vergleich zum Dänemark-Auftritt, bei dem die Band vor einem fünfstelligen Publikum auftrat, darf man für den US-Gig getrost eine Stelle bei den Besucherzahlen wegstreichen. Doch auch vor einem deutlich kleineren Publikum gerät das Konzert zu einer intensiven und schweißtreibenden Angelegenheit. Die Setlist fällt allerdings ein ganzes Stück kürzer aus als die des Konzerts in Kopenhagen, weshalb auch einige aus meiner Sicht eigentlich als unverzichtbar geltende Songs wie z.B. „Heaven Nor Hell“ oder „Sad Man's Tongue“ unter dem Tisch fallen müssen. Dafür konnte die Band aber auch hier wieder mit Gastmusikern aufwarten, dieses Mal mit den beiden Anthrax-Mitgliedern Rob Caggiano (Anthrax) beim Misfits-Cover "Angelfuck" bzw. Scot Ian beim Track "I Only Wanna Be With You".Insgesamt kommt diese Show zwar nicht an den o.a. Forum-Auftritt heran, interessant ist sie dennoch.

Es liegt auf der Hand, dass es Festivals im Hinblick auf die Atmosphäre nie mit einem Club-Gig aufnehmen können. Auch wenn der Rock am Ring-Mitschnitt demzufolge ein wenig hinter die beiden bisher gezeigten Auftrittsorte zurückfällt, zeigt der leider ziemlich kurz geratene Konzertausschnitt, dass die Dänen mittlerweile das Format haben, auch vor ganz großen Massen zu bestehen. Auch hier ist klar, dass Bild und Ton auf einem gutklassigen Niveau liegen, gleichwohl würde ich diesen Mitschnitt nicht als essentiell bezeichnen.

In der Gesamtschau lebt „Live From Beyond Hell / Above Heaven“ somit ganz eindeutig vom Mitschnitt des Kopenhagener Auftritts, der in jederlei Hinsicht das Prädikat „gelungen“ verdient. Die Konzerte der zweiten DVD verblassen hiergegen ein wenig, was – zumindest in Bezug auf den Anaheim-Auftritt – aber nicht am Konzert selbst liegt, sondern einfach an dem übermächtigen Schatten, den die erste DVD wirft. Rein protokollarisch erlaube ich mir hier noch den Hinweis, dass die Bonus-Sektion mit dem rund fünfzehnminütigen „Beyond The Scenes“ für heutige Ansprüche relativ schlank ausgefallen ist. Wer sich jedoch für die Live-Performance der Band interessiert, dem dürfte das Bonus-Kapitel ohnehin relativ egal sein, zumal er mit dem Album ohne Wenn und Aber die amtliche Vollbedienung bekommt.

Während die meisten Live-Scheiben eher eine Sache für Fans der jeweiligen Band sind, darf sich „Live From Beyond Hell / Above Heaven“ dank der ersten DVD berechtigte Hoffnungen machen, auch außerhalb des Fankreises der Dänen rege Verbreitung zu finden.

13 Punkte (von max. 15)

Jürgen 28.11.2011

TRACKLIST
DVD 1:
(Forum, Copenhagen, Denmark November 19th, 2010)
1. Intro
2. The Mirror And The Ripper
3. Maybelle I Hofteholder
4. Hallelujah Goat
5. 16 Dollars
6. Heaven Nor Hell
7. Guitar Gangster & Cadillac Blood (***)
8. Who They Are
9. Evelyn
10. Mary Ann's Place
11. Sad Man's Tongue (***)
12. We
13. 7 Shots
14. Pool Of Booze, Booze, Booze / Boa
15. A Warrior's Call
16. The Garden's Tale
17. Fallen (***)
18. Thanx
19. The Human Instrument

DVD 2:
(House of Blues, Anaheim, California, US April 9th, 2011)
1. A MomentForever / Hallelujah Goat
2. Radio Girl
3. Angelfuck
4. Mr. & Mrs. Ness
5. Still Counting (***)
6. Pool Of Booze, Booze, Booze / Boa
7. I Only Wanna Be With You (***)
(Rock am Ring, Nürburgring, Germany June 5th, 2011)
8. Sad Man's Tongue (***)
9. Mary Ann's Place
10. Still Counting

Bonus:
Beyond The Scenes
[ *** Anspieltipps ]

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