Cd-Besprechung

Tahiti 80

Puzzle

Virgin
  Vö: 03.09.2001

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  12.3 Punkte
Stimmenzahl: 6

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Die vier Bandmitglieder von Tahiti 80 trafen sich zwar schon in den 90ern in Frankreich, um Musik zu machen, aber erst jetzt ist ihr aktuelles Album "Puzzle" auch in Deutschland zu haben. Im besten Sinne handelt es sich bei Tahiti 80 um poppige, swingende und mit Easy Listening angehauchte, locker-flockige Gitarrenmusik. Einige werden jetzt denken, dass sich das eher nach eingeschlafenen Füßen anhört, aber man sollte nicht vorschnell urteilen, denn der Sound von "Puzzle" besticht vor allem durch seine Alltagstauglichkeit und den variablen, schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten dieser Musik. Beispielsweise erzielt man bei ermüdenden Nachtfahrten hinterm Steuern den ersehnten Wachhalteeffekt durch die außerordentlich hohe Mitsingverträglichkeit der Songs. Sogar ein absolut bescheidenes Singstimmchen wie meine Wenigkeit konnte da mithalten, ohne ständig daneben zu singen. Die sehr zarte Stimme von Tahiti 80s Sänger erinnerte mich auch sofort an Nina Persson von den Cardigans, überhaupt erinnert das gesamte Album stark an Cardigans Alben wie "Life" und "First Band on the Moon". Vielleicht könnte man sagen, dass die Tahiti 80 Songs sich wie fiktiv gedachte, schneller gespielte Cardigans Songs von vor einigen Jahren inklusive männlicher Stimme anhören. Wem das jetzt etwas zu verzwickt wird, dem kann noch mehr über die Mulifunktionalität der Songs erzählt werden. Vor allem unter der Dusche lassen sich die Songs hervorragend einsetzen, um durch Wasserspiele und das eigene, lockere Mitsingen interessante Klangeffekte zu erzielen. Denkbar wäre auch ein Umfunktionieren des Wasserstrahles zum Punchball, der dann im Rhythmus der Drumbeats von "Made First" und "Puzzle" nach Lust und Laune bearbeitet wird. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Die erste Singleauskopplung in Deutschland ist der äußerst tanzbare und von mir favorisierte Track "Heartbeat". Gefolgt wird er von "A love from outer space" mit einem sehr interessanten Video mit Legobausteinen aus Kindertagen. "Mr Davies" besticht durch seine sehr schön eingesetzte Akustikgitarre, und die Bläserarrangements von "Things are made to last forever" sind wirklich sehr gut eingefügt. Dagegen sind die Streicherarrangements am liebevollsten im Gute-Nacht-Lied "When the sun" inszeniert. Alles in allem ein beglückender und entspannender Hörgenuß.

13 Punkte (von max. 15)

Madeleine Weinert, 12.02.2002

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