Cd-Besprechung

Street Dogs - Fading American Dream

Street Dogs

Fading American Dream

Drt Entertainment
  Vö: 20.10.2006

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  12.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Die Band, die wie der vertonte St.Patrick`s Day klingt, ist aus ihrem Delirium wiedererwacht und präsentiert mit ihrem neuen Album „Fading American Dream“ einen weiteren Soundtrack für Bier- und Geistweinselige Stunden.
Die Street Dogs sind zurück und mit ihnen der charismatische Frontmann Mike McColgan, der bereist vorher bei den Dropkick Murphys in das Mikro flüsterte.
Und es hat auf dem dritten Album der Bostoner Straßenköter etwas getan. Zumindest in lyrischer Hinsicht, Mc Colgan ist politischer denn je geworden und verarbeitet semi-autobiographisch Kriegserfahrungen, die er damals selbst als Soldat im ersten Irak Krieg namens „Desert Storm“ erlebt hat. Als jetziger Veteran besingt er die Helden der Army und die vielen Opfer, die diese für ein besseres Leben gebracht haben.

Und genau hier schwillt einem mal wieder der Kamm. Einerseits wird bei der Bandinfo über die kleinen „Kids“ hergezogen, die über den Präsidenten meckern obwohl sie keine Ahnung haben aber andererseits wird hier Heldenverehrung betrieben. Abartig.
Ja, „Krieg ist Scheiße“ sagen die Street Dogs sicherlich auch, aber trotzdem bauen sie ihn zum patriotischen Pathos auf und ziehen selbst in den Krieg, anstatt gar nicht mitzumachen oder den Krieg und die Gründe des Präsidenten zu hinterfragen.
Einfach mal stumpf in den Krieg ziehen weil der Präsident gesagt hat, dass es eine gute Sache ist. Meiner Ansicht ist dies eine fragwürdige Einstellung.
Und genau das ist das Problem von Bands wie den Street Dogs oder den Dropkick Murphys. Sie sind amerikanisch patriotisch, stolz auf ihre Wurzeln, und verpacken alles in melodische Mitgröhlhymnen, die diese Inhalte gar nicht vermuten lassen. Und das ist, bei allem Verständnis für den übergesunden amerikanischen Patriotismus, bedenklich bzw. typisch amerikanisch.
Und alle „Streetpunks“ singen lustig mit, weil dass was auf der Warped Tour läuft, ja nicht so falsch sein kann. „Together We Stand, United We Fall“ ist eines dieser Schlagwörter die einem in diesem Kontext auch sauer aufstoßen. Man kann diese Phrase entweder als Gemeinschaftsgefühl oder eben auch als Mitläufertum auslegen.
Nicht das diese Review hier falsch verstanden wird: Die Musik der Street Dogs ist gut und bewegt sich im Kosmos der Bouncing Souls, der Briggs, The Unseen und wie sie nicht alle heißen. Ich will den Street Dogs jetzt auch keine Kriegsgeilheit vorwerfen, sondern nur etwas mehr Selbstreflektion wünschen.
Denn die Street Dogs haben eine große Fanbasis und zählen sich wahrscheinlich auch selbst zur „Working Class“. Also sollten sie als Sprachrohr für den gemeinem Malocher Amerikas etwas sensibler an solche Themen rangehen.
Bewertung: Die Musik 11 Punkte und die Texte und die Attitüde 3 Punkte. Macht 7 insgesamt.

7 Punkte (von max. 15)

Michael Konen23.10.2006

TRACKLIST
1. Common people
2. Not without a purpose
3. Fatty
4. Decency police
5. There is power in a union
6. Tobe's got a drinking problem
7. Shards of life
8. Shell your lies
9. Rights to your soul
10. Hard luck kid
11. Fading American dream
12. Final transmission
13. Katie bar the door
[ *** Anspieltipps ]

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