Cd-Besprechung

Stone Sour - Stone SOur

Stone Sour

Stone SOur

Roadrunner Records
  Vö: 26.08.2002

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  12.5 Punkte
Stimmenzahl: 122

Whiskey, O-Saft, Sour-Mix und eine Handvoll Eis - Das sind die Zutaten für einen "Whiskey Stone Sour", jenem Cocktail, dem diese Band ihren Namen verdankt. Das musikalische Rezept zum selbsbetitelten Debüt könnte in etwa so aussehen: Man nehme die charakteristische Stimme eines populären Frontmans, gebe dazu einen kräftigen Schuss verzerrter Gitarren sowie eine Prise düsterer Lyrics und vermische das Ganze zu einem hitverdächtigen Album.

Der uns allen wohlbekannte Herr am Mikrofon ist in diesem Fall Corey Taylor, der sich ansonsten bei Slipknot die Seele aus dem Leib schreit. Wer Stone Sour nun allerdings vorschnell als schlichten Slipknot-Klon abtut ist auf dem Holzweg. Abgesehen von Coreys eindringlicher Stimme und vereinzelten Gastauftritten von DJ Sid Wilson erinnert wenig an die Jungs mit den Masken. Der vorab bereits erschienene Song "Get Inside" (..den es bei Roadrunner-Records zum freien Download als mp3 gibt..) erinnert noch am ehesten an Coreys Arbeit mit Slipknot und eröffnet das Album mit einer explosiven Double-Bass-Attacke.

Schnell jedoch wird deutlich, das Corey mit Stone Sour einen neuen Weg einschlägt und, wie er selbst sagt, nun die Musik macht, die er machen will "..no matter who likes it or not". So entpuppt sich das Songwriting auf diesem Album als weniger schräg und radikal als man es vielleicht erwartet hätte. Die Songs sind durchweg sehr geradlinig, mit eingängigen Riffs und einprägsamen Refrains. Coreys Stimme, die er hierbei nicht allein zum Schreien, sondern auch gekonnt zum Singen einzusetzen weiss, gibt ihnen dabei den nötigen rauhen Schliff. Geniale Gesangslinien wie etwa beim Refrain von "Monolith" zwingen beinahe schon zum Mitsingen.

Mit Track Nummer Acht "Bother" (..der Einigen vielleicht schon aus dem Spiderman-Soundtrack ein Begriff ist..) hält das Album eine weitere Überraschung parat, denn dahinter verbirgt sich eine wunderschön bittere Ballade mit Gänsehautgarantie. Zusammenfassend lässt sich sagen, daß Stone Sour mit dieser Scheibe ein Debüt gelungen ist, das in seiner rohen Schlichtheit einfach rockt! Eingefleischte Slipknot-Fans, die einzig wegen Corey nun in den Plattenladen stürmen, sollten vorher lieber eine Runde Probehören, allen anderen sei der Kauf jedoch wärmstens empfohlen.

12 Punkte (von max. 15)

Christian Euler19.08.2002

TRACKLIST
01. Get Inside **
02. Orchids
03. Cold Reader
04. Blotter
05. Choose
06. Monolith **
07. Inhale
08. Bother **
09. Blie Study
10. Take a Number **
11. Idle Hands
12. Tumult
13. Omega
[ *** Anspieltipps ]

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