Cd-Besprechung
Leserwertung: 8.8 Punkte
Stimmenzahl: 24
Jetzt aber schnell die Ballonhose und das vollurinierte Unterhemd anziehen und die Hand in den Schritt legen. Die aufrichtigen Assipunks „Smoke Blow“ aus Kiel melden sich mit ihrem mittlerweile fünften Werk „Dark Angel“ zurück. Und die vertonte Al Bundy Version gibt sich mal wieder reichlich Mühe, ihrem Ruf als dreckigste und hart rockendste Band Deutschlands gerecht zu werden.
Und das wird den Lieblingen der hiesigen Musikpresse auch bestimmt wieder gelingen. Teilweise zu Unrecht.
Zugegebenermaßen sind Lieder wie das hitverdächtige, mit Bela B. produzierte „Iron in my Soul“ wirklich gut, aber das war es dann auch schon mit der Pracht. Zum Ende hin wird die CD immer schlechter oder besser gesagt, nicht schlechter, sondern immer egaler. Doch das ist Smoke Blow sicherlich auch egal.
Die nur bedingt fetten Gitarren nöhlen immer im gleichen Anschlagrhytmus dasselbe Akkordmuster runter und das Schlagzeug poltert im gängigen, uninspirierten Takt dazu. Ab und zu findet man einen Flanger in der Gitarre aber das war es schon mit den Experimenten.
Und die Stimme des Herrn Letten ist sowieso Geschmacksache. Teilweise klingt er wie eine höhere „Type o Negative“ Version mit Zerre in der Stimme. Durchaus schöne Melodieansätze sind vorhanden, werden aber leider bewusst durch den Dreck gezogen um „politisch korrekt“ zu bleiben und nicht zu poppig zu werden.
Etwas mehr Mut in Richtung Pop hätte den Jungs gut getan, aber dafür haben sich paradoxerweise nicht die Eier, weil sie genau diesen Pop eher verabscheuen.
Die Turbojugend wird sich aber trotzdem über „Dark Angel“ freuen, sich ihre Matrosenmützchen bei nächst möglicher Gelegenheit wieder aufzusetzen und etwas Rouge auf die Wangen schmieren. Und eine „Erection“ zu bekommen, ist sowieso fest eingeplant.
Ein Phänomen, das ich wohl nie verstehen werde. Aber wie heißt es so schön:
„Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen sogar Zwerge einen riesigen Schatten“ oder so ähnlich.
Fazit: Wer “German Angst” schon nicht mochte, wird „Dark Angel“ auch nicht mögen. Nur für Stonerrock und Assiprollrockfans geeignet. Trotzdem sind Smoke Blow besser als so manche Emo oder Screamokopie, weil sie Ecken und Kanten haben und man eine gewisse Aufrichtigkeit und Überzeugung in ihrer Musik spürt.
Promosticker: Good Witch of the South, QOTSA, Turbonegro, MISFITS, Danzig
7 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 22.08.2005
TRACKLIST
1.Beyond The Wall Of Sleep
2.Diabolical
3.Iron In My Soul
4.Dark Angel
5.The Door
6.It's In My Blood
7.Diabolical Reaction
8.Unbroken
9.Black Church Of America
10.No Cure For The Undead
11.Domano
12.Demonslayer
13.Killer In Love
14.Void
[ *** Anspieltipps ]
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