Cd-Besprechung
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Hier und da gab es Sepultura live auf Festivals zu sehen und auch der rein oder andere Gig wurde mitgenommen. Musikalisch war es da hingegen bei den Thrash-Metallern aus Brasilien wesentlich ruhiger geworden. Seit dem Abgang der Cavalera Brüder zehrte die Band noch von den musikalischen Reserven vergangener Jahre. Auch die zwischenzeitlich erschienen Alben konnten die eingefleischten Fans nicht wirklich freudig stimmen. Vielen war der Sound zu hardcore-lastig und zu wenig ursprünglich. Das konnte und sollte so natürlich nicht bleiben.
Mit „Kairos“ bringt die Band nun ihr neustes Werk auf den Markt. Und auch wenn man zu Beginn vielleicht schon wieder versucht ist das Album ohne große Begutachtung in den Plattenschrank zu stellen, so lohnt sich tatsächlich der Umweg über den heimischen Plattenteller. Überraschenderweise klingen Sepultura weniger rabiat und hart wie bei den Vorgängeralben. Statt dessen findet man Songs, die einen sehr an die alten Sepultura Zeiten der 90er erinnern. Wer jetzt abgekupferten Sound erwartet, der wird überrascht sein. An die Highlights der früheren Jahre können Sepultura mit „Kairos“ jedoch nicht anschließen.
Startet „Kairos“ zunächst mit „Spectrum“ etwas mau, so haut der Titeltrack den ersten „Tiefschlag“ erfolgreich raus. Eine kleine Überraschung ist dann noch der Song „Just One Fix“ – ein Cover der US-Industrial-Band Ministry. Okay, das Original ist unschlagbar gut, aber die Umsetzung von Sepultura muss sich keineswegs hinten anstellen – Unkenrufe zum Trotz. Kaum hat man mal etwas Luft geschnappt, geht es schon wieder schnell und hart weiter. Sepultura knüppeln ordentlich los. Kleine Pausen gibt es dann nur noch bei den kurzen Instrumentaleinspielungen, die die Band mal eben mit 4-stelligen-Zahlenkombinationen betitelt haben. Was sich allerdings dahinter verbirgt, dass wissen die Musiker wohl nur selbst.
Und wo sich Sepultura schon mal mit ihrem Ministry Cover auf die Industrial-Schiene wagen, dann muss da auch noch ein weiterer Song zur Sammlung hinzukommen. „Structure Violence (Azzes)“ beeindruckt schon von den ersten Klängen an. Eigentlich könnte man hier fast von DEM Highlight der Platte sprechen- allerdings wird das die eingeschworene Schar der Metal-Anhänger eher in zwei Lager teilen: entweder man liebt den Song oder hasst ihn.
Mit „Kairos“ haben sich Sepultura endlich mal wieder mit anständigem Sound und hörbaren Songs zurück gemeldet. Die Durststrecke der Hadcore-Experimente dürfte nun endlich der Vergangenheit angehören. Die alteingesessenen Sepultura Fans dürften es ihren Idolen auf jeden Fall danken.
10 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 26.06.2011
TRACKLIST
01. Spectrum
02. Kairos***
03. Relentless
04. 2011
05. Just One Fix' (Ministry Cover)***
06. Dialog
07. Mask
08. 1433
09. Seethe
10. Born Strong
11. Embrace The Storm
12. 5772
13. No One Will Stand
14. Structure Violence (Azzes)***
15. 4648
[ *** Anspieltipps ]
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