Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Nach der „Saviourine“ haben Scream Silence ihrem inzwischen sechsten Werk ebenfalls wieder einen weiblichen Namen verpasst: „Aphelia“. In der griechischen Mythologie bedeutet der Name „die Sonnenferne“. Ein sehr passender Titel, denn mit fröhlich-nervenden Sommerhits, die jedes Jahr verkonsumiert werden, haben die atmosphärischen Elegien der Berliner wenig zu tun.
Härter und rauer als sonst sind Scream Silence geworden, zum Beispiel in „Harvest“ und dem clubtauglichen „Kerosene“, eine Entwicklung die man schon auf den letzten Live Shows feststellen konnte.
Auf Aphelia ist die Stimmung,wie man es von Scream Silence kennt: düster, tragisch, gefühlvoll und schwermütig. Der Opener „My Eyes“ ist in gewohnter Scream Silence Manier eine Ballade voller Tiefe und Schwermut, fast 6 Minuten lang ist das gute Stück .
Das düstere gothrockstück „Nothingness“ und das elektronisch veredelte „In Every Sin“ zeigen deutlich, auf welchem hohem Niveau die inzwischen zum Quintett angewachsene Band um Sänger Hardy Fieting sich bewegt. Die Songs sind durchweg sauber produziert, der Gesang ist im Vergleich zu den letzten beiden Alben noch einmal brillanter geworden und die etwas rauere Grundstimmung tut ihr übriges. Scream Silence gehören unbestritten zu den Göttern des Gothrock Olymp.
Obwohl sie mit Einflüssen aus verschiedenen Elementen spielen haben es Scream Silence dank ihres eigenen Labels nicht nötig, sich irgendwelchen musikalischen Trends anzupassen.
Auf „Riders“ darf auch mal eine Gitarre leicht mexikanisch angehaucht gezupft werden, egal ob true oder nicht.
Der Titeltrack, der auch den Abschluss bildet, ist fast 10 Minuten lang und weiss durch seine traumhaft schöne Ohrwurm-Melodie ebenso zu bestechen wie durch die hymnischen Vocals und die zarten Keyboardlines. Der Song beginnt zaghaft und fast schon bedächtig, um sich immer mehr zu steigern in punkto Intensität und Atmosphäre.
Apropos Atmosphäre: die limitierte Version von „Aphelia“ kommt mit drei Bonustracks, welche die intensive Konzert Stimmung von Scream Silence wunderbar eingefangen haben. Zu hören sind „Harvest“, „Consolation“ und „Immortal“, aufgenommen ihrer Heimatstadt Berlin.
Scream Silence sind nicht nur für die Ohren der Gothic Scene hörenswert. Wer niveauvolle Balladen und melancholische Rocksongs fern von Kitsch und Kommerz sucht, sollte dringend mal in „Aphelia“ reinhören.
12 Punkte (von max. 15)
Kristin Feldmann, 09.05.2007
TRACKLIST
1. My eyes ***
2. Harvest
3. Kerosene
4. The vitriol
5. Nothingness ***
6. My tenebrous illusion
7. Unspoken
8. In every sin ***
9. Riders
10. Aphelia
11. Harvest
12. Consolation
13. Immortal
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