Cd-Besprechung

Sacred Steel - Carnage Victory

Sacred Steel

Carnage Victory

Massacre Records
  Vö: 23.10.2009

Bewertung:  14 Punkte
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Offensichtlich war die personelle Frischzellenkur, die Sacred Steel nach dem Verlust beider Gitarristen unterzogen haben, genau das Richtige. Denn bereits der 2006-Output „Hammer Of Destruction“ – die erste Scheibe in der neuen Formation – ließ die Formkurve der Schwaben steil nach oben zeigen. Nicht nur, dass das Album selbst ziemlich gut war, nein, auch an der Live-Front tat sich wieder was, nachdem die Band sich diesbezüglich in den Jahren davor ziemlich rar gemacht hatte. Nun legt die Band nach und veröffentlicht mit „Carnage Victory“ das zweite Album des gegenwärtigen Line-Ups.

Um ehrlich zu sein, meine Erwartungen waren im Vorfeld ein wenig zwiespältig. Immerhin hat die Band aus meiner Sicht mit dem Vorgänger „Hammer Of Destruction“ ihr Meisterstück abgeliefert, dessen Niveau es erst einmal zu erreichen gilt. Bereits der Doppelschlag „Charge Into Overkill“ und das mit Mercyful Fate-Einflüssen angereicherte „Don´t Break The Oath“ fegten jedoch sämtlich Zweifel hinweg. Der darauf folgende Titeltrack „Carnage Victory“ fällt meines Erachtens ein wenig hinter diesen beiden starken Nummern zurück; kann jedoch als kurze Verschnaufpause verstanden werden, denn die dann folgenden Tracks „Broken Rites“, „Crosses Stained With Blood“, „Ceremonial Magican Of The Left Hand Path“ sowie das umwerfende „Denial Of Judas (Heaven Betrayed)” gehören für mich zu den stärksten Nummern, die Sacred Steel jemals geschrieben haben. Da fällt auch das etwas schwachbrünstigere „Metal Underground“ nicht mehr wesentlich ins Gewicht.

Alles in allem haben sich die zwei Jahre Zeit, die die Band ins Songwriting investiert hatte, deutlich rentiert. „Carnage Victory“ klingt einerseits abwechslungsreicher, andererseits aber auch fokussierter als der Vorgänger und stellt vor allem satanische und anti-christliche Themen wieder mehr in den Vordergrund wie z.B. „Broken Rites“, einem Track über pädophile Priester handelt. Auch soundtechnisch überzeugt die Scheibe auf ganzer Länge. Kein Wunder, zeichnete sich in der Person von Achim Köhler, der bereits an einer Vielzahl früherer Alben Hand anlegte, doch ein alter Bekannter für den Mix verantwortlich.

Mit „Carnage Victory“ haben Sacred Steel einen neuen, höheren Level erreicht. Natürlich – da müssen wir uns wohl nichts vormachen – ist die Zielgruppe für authentischen Heavy Metal relativ überschaubar. Dementsprechend werden die Verkaufszahlen wohl nicht gerade explodieren. Aber besser kann man diese Musik eigentlich gar nicht mehr in Szene setzen. Sacred Steel-Fans können jedenfalls unbesehen zugreifen, denn „Carnage Victory“ ist definitiv eines der Highlights dieses sich langsam dem Ende entgegenneigenden Jahres.

„Carnage Victory“ ist im Übrigen auch auf Vinyl erhältlich, und zwar auf einer auf 300 Exemplare limitierten black-vinyl-Version im Fold-Out-Cover sowie einer jeweils auf 100 Stück limitierten Version wahlweise als clear- oder green-vinyl inkl. Patch. Daneben gibt es auch wieder ein Box-Set. Dieses enthält neben dem Album eine DVD, ein Tog Tag, eine signierte Autogrammkarte, ein T-Shirt sowie eine 7“-Single mit zwei bis dato unveröffentlichten Tracks. Im Handel ist die Box üblicherweise mit einem XL-Shirt. Wer jedoch die Größe L bevorzugt, sollte mal einen Abstecher in den bandeigenen Onlineshop machen, da sich die Band eine kleine Sonderauflage in L sichern konnte.

14 Punkte (von max. 15)

Jürgen 03.11.2009

TRACKLIST
1. Charge Into Overkill
2. Don´t Break The Oath
3. Carnage Victory
4. Broken Rites (***)
5. Crosses Stained With Blood
6. Ceremonial Magican Of The Left Hand Path (***)
7. The Skeleton Key
8. Shadows Of Reprisal
9. Denial Of Judas (Heaven Betrayed) (***)
10. Metal Underground
11. By Vengeance And Hatred We Ride
[ *** Anspieltipps ]

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